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Treiberloses USB-Webcam-Streaming mit der Sony ZV-1

2021-04-19 Die ZV-1 wurde von Sony als Vloggerkamera Mitte Mai 2020 vorgestellt und zeigte sich im digitalkamera.de Testbericht als echter Video-Alleskönner mit rasantem Autofokus. Mit dem Firmwareupdate auf Version 2.0 von Anfang 2021 verpasste Sony der ZV-1 die Möglichkeit, als USB-Webcam eingesetzt zu werden, ohne dass eine spezielle Software auf dem Rechner installiert werden muss. Was es dabei zu beachten gibt und welche Einstellungen Sie vornehmen sollten, zeigen wir Ihnen in diesem Fototipp.  (Harm-Diercks Gronewold)

Bevor Sie Ihre Sony ZV-1 als Webcam ohne Treibersoftware einsetzen können, müssen Sie das Firmwareupdate auf Version 2.0 oder höher durchführen. Das Update ist auf der Sony-Support-Website kostenlos erhältlich (siehe weiterführende Links). Wir empfehlen Ihnen, sich wirklich genau an die Update-Anweisungen zu halten, da das Update auf eigene Verantwortung durchgeführt wird.

Haben Sie das Update durchgeführt, beherrscht Ihre Kamera den Standard USB-Video-Class. Das bedeutet, dass sie Videodaten per USB-Schnittstelle übertragen kann, ohne dass ein spezieller Treiber oder Software notwendig sind. Leider ist es nicht so, dass Sie die ZV-1 einfach an einen Rechner anstöpseln können und schon ist sie eine Webcam. Dazu kann die ZV-1 zu viel und beim Anschluss per USB denkt die Kamera erstmal, dass sie ein Speichermedium ist.

Um die USB-Webcam-Funktion zu aktivieren, müssen Sie zunächst ins Aufnahmemenü 2 und auf Seite vier navigieren. Dort ist die “USB-Streaming”-Funktion ganz unten zu finden. Diese wählen Sie aus und die Kamera ist bereit. Nun müssen Sie nur noch die USB-Verbindung zum Rechner herstellen und es kann losgehen. Wir würden Ihnen empfehlen, diese Funktion in das “my Menü” zu integrieren, damit Sie sie schneller finden.

Die ZV-1 kann von Haus aus per USB mit Strom versorgt werden. Der Akku muss dazu in der Kamera eingelegt sein. Sony empfiehlt dafür ein USB-Netzteil mit mindestens 1,5 Ampere. Liefert die USB-Schnittstelle des Computers genügend Strom, ist somit kein gesondertes Netzteil erforderlich. Alternativ kann auch ein Dummy-Akku in die ZV-1 eingelegt und über ein Netzteil mit Strom versorgt werden.

Die Auflösung, die die ZV-1 liefert, beträgt 720p mit 25 Bildern pro Sekunde. Das ist jetzt nicht das, was man als extrem gut bezeichnen kann, aber in Kombination mit dem Zoom und der Möglichkeit, die Halbautomatiken der Kamera zu nutzen, ist es weit besser als alles, was eine normale Webcam zu bieten hat. Stellen Sie beispielsweise die Kamera auf die Zeitautomatik, können Sie die Blende schön weit aufmachen und so einen angenehm unscharfen Hintergrund erzeugen.

Des Weiteren kann das in der ZV-1 eingebaute Mikrofon für die Tonübertragung genutzt werden. Zudem lässt sich das Mikrofon alternativ manuell aussteuern. Wenn Sie dann noch im Besitz eines externen Mikrofons sind, dann können Sie das an Ihre ZV-1 anschließen und die Kamera überträgt dann die Tonsignale dieses Mikrofons. Damit wird die Tonqualität deutlich gesteigert. Zudem ist es bequemer, zumindest wenn ein drahtloses Mikrofon eingesetzt wird.

Wir haben die Kamera problemlos in Microsoft Teams, Discord und der Windows-Kamera-App einsetzen können. Es ist also mehr als nur wahrscheinlich, dass die Kamera auch in allen anderen Programmen erkannt wird. Um die USB-Streaming-Funktion wieder zu deaktivieren, reicht ein Druck auf den Modusschalter und die Bestätigung auf dem Display, aber diese Information sehen Sie auch auf dem Display beim Streaming.


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