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Videokonvertierung – große Filme klein gemacht
2004-02-23 Jede halbwegs aktuelle integrierte Digitalkamera (mit Ausnahme der Spiegelreflexmodelle) bietet inzwischen eine mehr oder weniger gute Videoaufnahmemöglichkeit, meistens sogar mit (mono) Ton. Aufgenommen wird, bis auf wenige Ausnahmen, im AVI- oder Motion-Picture-Format (MOV). Die Apple QuickTime Videodateien (MOV) sind jedoch groß und nicht besonders Windows-freundlich. Wir zeigen, wie diese in ein AVI-Format konvertiert werden, wobei auch gleichzeitig viel Speicherplatz eingespart wird. (Benjamin Kirchheim)
Einige aktuelle Digital-Fotokameras bieten sogar wesentlich Platz
sparendere Aufnahmen im MPEG-4 Videoformat, teilweise sogar mit Stereoton.
In der Qualität stehen sie einem Motion-JPEG-Film nicht nach. Beim
Motion-JPEG handelt es sich um einzelne JPEG-Bilder, hintereinander
gemeinsam mit einer Tonspur in eine Datei geschrieben. Beim Abspielen
werden sie einfach nacheinander mit dem Ton wiedergegeben. Für einen Film
muss jedoch jedes Bild einzeln komprimiert und gespeichert werden, im
Prinzip nichts anderes als eine schnelle Serienbildfunktion mit geringer
Auflösung und gleichzeitiger Tonaufzeichnung. So bieten die meisten
Digitalkameras Filme in 320 x 240 Bildpunkten Auflösung und zeichnen dabei
zwischen 15 und 30 Bilder pro Sekunde auf. Immer mehr digitale Fotokameras
filmen sogar schon in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) bei bis zu 30
Bildern pro Sekunde, was schon an Fernseh- und Videoqualität heranreicht.
Einige Digitalkameras nehmen dabei die Videos im QuickTime-Format auf,
das auf dem Apple Macintosh zuhause ist. Viele Videoschnittprogramme und der
Windows Mediaplayer können wenig mit diesem Format anfangen. Zwar gelingt
die Wiedergabe auf Windows PCs mit dem Apple QuickTime-Player, will man die
Videos aber an andere Windows-Anwender weitergeben, empfiehlt sich eine
Konvertierung in ein anderes geeignetes Format, z. B. in das
AVI-Containerformat als Motion-JPEG oder z. B. als wesentlich Platz
sparenderes DivX. Auch einer Wandlung in das aktuelle MPEG-4-Format ist
möglich oder auch MPEG 1 oder 2, wie es auf (Super)Video CDs und DVDs
verwendet wird. Nimmt die Digitalkamera dagegen im AVI-Motion-JPEG-Format
auf, kann immerhin der Windows Mediaplayer diese abspielen. Trotzdem kann
eine Wandlung in ein Platz sparenderes Format bei annähernd gleich
bleibender Videoqualität nützlich sein.
Als Vorbereitung werden auf dem Computer einige Programme benötigt.
Sollen Apple QuickTime Videos konvertiert werden, muss der aktuelle
QuickTime-Player installiert sein (Download-Link siehe unten). Weiterhin
empfehlen sich diverse Video-Codecs und -Encoder (mit einem Encoder werden
die Videos komprimiert und die Codecs dienen zum Abspielen). Diese Codecs
werden vom Windows Mediaplayer und anderen Video-Abspielprogrammen und
-Schnittprogrammen benutzt. Empfehlenswert ist das Nimo Codec Pack und/oder
DivX. Vor allem das Nimo Codec Pack deckt so ziemlich alle gängigen Video-
und Audioformate ab, allerdings wird von der "Full" Installation abgeraten,
da dann Codecs doppelt vorhanden sind und sich gegenseitig stören können.
Die Installation bietet jedoch auch Optionen zum Installieren der gängigen
Codecs und Encoder für die Videokonvertierung.
Die eigentliche Konvertierungsarbeit übernehmen die "RAD Video Tools".
Dieses Programmpaket ist Freeware und bietet viele Möglichkeiten, wobei wir
hier nur auf die Konvertierung eingehen. Nach dem Start öffnet sich ein
Fenster mit Dateibrowser und diversen Buttons (Bild 1). Nach der Auswahl des
zu konvertierenden Filmes genügt ein Klick auf den Button "Convert a File".
Es öffnet sich daraufhin ein großes Fenster mit umfangreichen Optionen zur
Auswahl des Dateinamens und ob Video und Ton oder nur eines von beiden
konvertiert werden soll (Bild 2). Zusätzlich gibt es zahlreiche Optionen für
Helligkeit, Kontrast, Auflösung etc. – viel Raum zum Experimentieren! Haben
mehrere Videos fortlaufende Nummern, können diese zu einem Film
zusammengebaut werden.
Nach dem Klick auf OK öffnet sich ein kleines Fenster zum Auswählen des
Encoders, z. B. "volle Einzelbilder" (jedes einzelne Bild aus dem Film ist
hinterher eine eigenständige JPEG-Datei) oder DivX. Die einzelnen Encoder
bieten noch jeweils Einstellungsparameter, so beispielsweise bei DivX die
Bitrate. Hier empfehlen sich Werte zwischen 512 und 1.024 KBit/s. Nach dem
Klick auf OK ist der Computer beschäftigt, je nach Filmlänge einige Sekunden
oder Minuten (Bild 3). Wird ein Motion-JPEG Film in ein AVI DivX
konvertiert, hat ein Film mit 640 x 480 Pixeln und 30 Bildern pro Sekunde
bei 768 KBit/s hinterher nur noch ein Zehntel seiner Ursprungsgröße! So
schrumpft ein 30 Sekunden langer Film ohne großen Qualitätsverlust von
30 MByte auf nur noch 3 MByte – klein genug, um ihn ins Internet zu stellen
oder per E-Mail zu verschicken.