Rubriken: Aufnahmeeinstellungen, Motive und Situationen
Weihnachten digital
2004-12-13 Im Winter legen viele die Digitalkamera in die Schublade. Draußen ist es trist und kahl. Wetter und Stimmung laden selten zum Fotografieren ein. Doch weit gefehlt: Gerade im Winter und besonders in der Advents- und Weihnachtszeit gibt es auch "warme" Motive, die digital festgehalten werden können. (Benjamin Kirchheim)
|
|
|
|
Bevor man jedoch mit der Kamera loszieht, sollten einige Dinge beachtet
werden: Bei der Kälte machen z. B. die Akkus schneller schlapp, und wenn
man mit der Kamera vom Kalten ins Warme kommt sollte man warten, bis sich
ihre Temperatur angeglichen hat, da sich in und an der kalten Kamera
anfangs Feuchtigkeit (Kondensat) bilden kann. Weitere Hinweise zu
Winterfotos in den weiterführenden Links. Neben der Kamera sollten also
Ersatzakkus und auch ein Stativ eingepackt werden, denn besonders zur
dunklen Jahreszeit bieten sich etwa bei stimmungsvollen, bunt beleuchteten
Weihnachtsmärkten Langzeitbelichtungen geradezu an (siehe auch
weiterführende Links zum Thema Langzeitbelichtungen).
Auch die Kamera selbst sollte einige Voraussetzungen mitbringen – das
erhöht die Chancen auf eine gute Bildausbeute. Dazu gehört vor allem eine
manuelle Fokussiermöglichkeit, sofern der Autofokus bei den Motiven im
Dunkeln versagt. Auch ein Blendenvorwahlprogramm oder ein manueller Modus
sind hilfreich – so kann mit Belichtung und Schärfentiefe gespielt werden.
Manchmal helfen auch die Motivprogramme z. B. für Portraits oder
Landschaftsaufnahmen. Auch eine manuelle Weißabgleichseinstellung oder
Weißabgleichsvoreinstellungen helfen bei so manchem Bild, die Lichtstimmung
richtig einzufangen.
Besonders stimmungsvoll wird es, wenn nicht mehr das Tageslicht, sondern
die bunten Lichter dominieren. Mit der Kamera auf dem Stativ lässt sich so
z. B. das aktive Treiben auf einem Weihnachtsmarkt oder einer belebten
Einkaufsstraße in der Vorweihnachtszeit festhalten. Sowohl die "Blaue
Stunde" (siehe weiterführende Links) als auch die Nacht verlangen längere
Belichtungszeiten – die Menschen erscheinen durch ihre Bewegung je nach
Länge der Belichtungszeit mehr oder weniger stark verwischt, was die
Bildaussage unterstreichen kann. Auch die Blitz-Langzeitsynchronisation kann
benutzt werden, um Objekte in Blitzreichweite einzufrieren und so besondere
Bildeffekte zu erzielen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Zu Hause, in der Weihnachtszeit, möchte man vielleicht auch die wohlige
Stimmung festhalten, wie z. B. den Weihnachtsbaum, mit Kerzen beleuchtet und
Geschenkpakete darunter verteilt. Hierfür sollte die Kamera ohne Blitz
verwendet werden, um die Stimmung nicht zu verderben. Gegen Verwackelungen
hilft eine stabile Ablage (z. B. der Tisch) oder ein Stativ. Die strahlenden
Kindergesichter mit den frisch ausgepackten Geschenken müssen hingegen
meistens mit dem Blitz gemacht werden, da die Kleinen selten lange genug
still halten. Bietet die Kamera manuelle Einstellungsmöglichkeiten, sollte
man probieren, den Blitz etwas herunter zu regeln und die Belichtungszeit zu
erhöhen – so wird mehr vom stimmungsvollen Licht eingefangen, und das
Blitzlicht dominiert nicht. Eine weitere Möglichkeit ist, die
Empfindlichkeit auf ISO 200 oder 400 zu erhöhen – das führt allerdings zu
mehr Bildrauschen. Manchmal ist es aber nur so möglich, die
(Licht-) Stimmung einzufangen.