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gps4cam: Standortaufzeichnung per GPS für alle Digitalkameras
2013-04-08 Viele neue Digitalkameras haben inzwischen einen eingebauten GPS-Empfänger. Damit lässt sich der Aufnahmestandort bequem speichern. Ob Städtetour oder Foto-Safari im Urlaub – es ist praktisch, sich am heimischen Computer noch mal schnell den Ort der Aufnahme anzuschauen. Doch was, wenn die Kamera keinen GPS-Empfänger eingebaut hat? Einen externen kaufen? Wer ein iPhone hat, hat den schon dabei. Mit der richtigen App wird das iPhone zum Universal-GPS-Empfänger für alle Digitalkameras. Der kleine Helfer heißt gps4cam, funktioniert zuverlässig und ist kinderleicht zu bedienen. (Ralf Spoerer)
Auf dem Startbildschirm der App gps4cam wird der Modus gewählt, in welchem Abstand die Ortsdaten per GPS ermittelt werden sollen. [Foto: Ralf Spoerer]
Nach dem Start der Fotoreportage kann ein Name für die Tour eingegeben werden. [Foto: Ralf Spoerer]
Die App zeigt nun die Startzeit sowie die abgelaufene Zeit an. Zusätzlich wird die Zahl der GPS-Verbindungen angezeigt. [Foto: Ralf Spoerer]
Mit einem Wisch nach links auf dem Display wird die Karte mit dem aktuellen Standort angezeigt (grüne Nadel). [Foto: Ralf Spoerer]
Besucht man während der Fotoreportage ein Museum oder ein anderes Gebäude ohne GPS-Empfang, sollte man die Pause-Taste drücken. [Foto: Ralf Spoerer]
Die App erinnert auf Wunsch daran, den Empfang wieder einzuschalten. [Foto: Ralf Spoerer]
In der Übersicht der Fotoreportagen wird angezeigt, ob die Tour beendet ist oder auf Pause steht. [Foto: Ralf Spoerer]
Selbstverständlich kann jederzeit während der Fotoreportage die Route auf der Karte angezeigt werden. Mit einem Druck auf „Fortsetzen“ geht die Aufzeichnung der Ortsdaten weiter. [Foto: Ralf Spoerer]
Am Ende der Reportage tippen Sie auf die Taste „Exportieren“ oder „QRCode“ bei der Pro-Version und schon wird ein QR-Code angezeigt. [Foto: Ralf Spoerer]
Der QR-Code muss nun möglichst formatfüllend fotografiert werden. Eile ist nicht notwendig, da der QR-Code permanent an die fortschreitende Zeit angepasst wird. [Foto: Ralf Spoerer]
In der Liste der Fotoreportagen wird die Tour dann mit der Anmerkung „Exportiert“ markiert. [Foto: Ralf Spoerer]
Die Tour mit allen aufgezeichneten Standorten kann auf der Karte angezeigt werden. Ein roter Pin bedeutet, dass dort mehrere Standortdaten gespeichert sind. [Foto: Ralf Spoerer]
Um sie einzeln zu sehen, einfach die Kartenansicht so weit vergrößern, bis alle Punkte in grün angezeigt werden. [Foto: Ralf Spoerer]
Nach der Fotosafari werden nun alle Aufnahmen inklusive des aufgenommenen QR-Codes in einen Ordner kopiert. [Foto: Ralf Spoerer]
Nun wird die Software auf dem Rechner – Win oder OSX – aufgerufen. Start- und Zielordner werden anschließend gewählt und der Vorgang gestartet. [Foto: Ralf Spoerer]
Über den Fortschritt der Bildverarbeitung gibt der Fortschritts-Balken Auskunft. [Foto: Ralf Spoerer]
Nach Abschluss der Bildverarbeitung wird eine entsprechende Meldung ausgegeben. Sollten Fehler aufgetreten sein, wird dies hier angezeigt. [Foto: Ralf Spoerer]
In den EXIF-Daten kann nun unter dem Punkt GPS die Koordinate des Aufnahmestandorts aufgerufen werden. Mit einem Klick auf Auswählen wird der Standort in Anwendungen wie Google Maps angezeigt. [Foto: Ralf Spoerer]
Wie genau der Standort aufgezeichnet wird, zeigt dieses Beispiel: Das Ortsschild steht in Wirklichkeit exakt an der Stelle, die mit dem grünen Pfeil markiert ist. [Foto: Ralf Spoerer]
Die zurückgelegte Strecke kann auf einer Übersichtskarte angezeigt werden. [Foto: Ralf Spoerer]
Wo war nochmal die kleine Bucht mit den vielen bunten Fischerbooten? Und weißt du noch, wo die atemberaubende Schlucht mit den tollen Steinformationen war? Nach dem Urlaub stellen sich viele von uns diese oder ähnliche Fragen. Hat Ihre Kamera einen eingebauten GPS-Empfänger, lässt sich das ganz einfach feststellen. Einfach das Foto aufrufen, und sich anhand der gespeicherten Geodaten den Standort auf einer Karten-App wie Google-Earth anzeigen lassen. Aber was macht man, wenn die Kamera keinen eingebauten GPS-Empfänger hat? Klar gibt es externe GPS-Logger, aber die kosten 100 Euro und mehr und haben oft umständlich zu bedienende Software. Was nützt der beste Logger, wenn sich die Bilder nur mit großem Aufwand mit den gespeicherten Geodaten versehen lassen? Haben Sie ein iPhone? Prima, denn dann haben Sie bereits einen GPS-Empfänger, fehlt nur noch die passende App – die heißt gps4cam und kostet gerade mal 2,69 Euro. Zusätzlich gibt es eine Pro-Variante für 3,59 Euro mit Dropbox-Anbindung.
Nachdem die App gestartet wurde, kann es auch schon losgehen. Zu Beginn der Fototour wählt man, in welchem Intervall die Ortsdaten ermittelt werden sollen. In der Standard-Einstellung wird der Standort im Abstand von einer Minute, fünf oder zehn Minuten gespeichert. In den Einstellungen des Programms kann der Wert festgelegt werden. Dabei gilt: Je häufiger die Speicherung, umso mehr Strom wird verbraucht und umso kürzer ist die Akkulaufzeit des Handys. In der Einstellung „Genau“ wird der Standort alle 30 Sekunden gespeichert. In der Pro-Variante können beide Modi zwischen 10 Sekunden und 30 Minuten eingestellt werden. Daneben gibt es die Option „Energiesparend“, in der der Standort immer dann neu ermittelt wird, wenn sich das Handy von einer GSM-Zelle in die nächste bewegt und ein Wechsel des Sendemastes stattfindet. Diese Methode ist natürlich weniger genau und eignet sich in Städten nicht gut, da dort wesentlich seltener Antennenwechsel stattfinden. Besonders energiesparend ist die Einstellung „Manuell“. Bei der muss man die Standortbestimmung manuell durch Schütteln des iPhones aktivieren. Aber Achtung: Vergisst man das Handy zu schütteln, werden keine Daten aufgezeichnet!
Ist die Fotoreportage gestartet, können Sie nun den Namen für die Fotoreportage eingeben. Es erscheint ein Bildschirm auf dem die Startzeit, die Laufzeit und die GPS-Verbindungen angezeigt werden. Mit einem Fingerwisch nach links auf dem Display wird eine Karte mit dem aktuellen Standort angezeigt. Nun kann mit der Fotosafari losgehen. Wichtig: Das iPhone sollte nicht in einer Tasche in der untersten Ecke unter allem möglichen Fotozubehör vergraben werden. Sonst besteht die Gefahr, dass keine GPS-Daten empfangen werden können. Am besten trägt man das Handy in der Hemd- oder äußeren Jackentasche.
Geht man während der Fotosafari längere Zeit in geschlossene Gebäude, wie etwa Museen, sollte man die Pausen-Taste drücken. So wird Energie gespart und die Laufzeit des Handys verkürzt sich nicht unnötig. Während der Tour kann man sich die zurückgelegte Route auf dem Handy anzeigen lassen.
Sind Sie am Ziel angekommen, wird die Aufzeichnung gestoppt. Nun wird mit einem Druck auf „Exportieren“ (in der Pro-Variante „QRCode“) ein QR-Code erzeugt. Der wird nun einfach mit der Kamera oder den Kameras abfotografiert. Wichtig: Es bringt nichts, einen Screenshot auf dem Handy zu machen, da so die eingestellte Uhrzeit auf den Kameras nicht mitgespeichert wird. Und die ist erforderlich, um später die Fotos mit den passenden Geodaten zu versehen. Es ist übrigens nicht nötig, die Uhrzeit von iPhone und Kamera zu synchronisieren. Das geschieht über die Aufnahme des QR-Codes. Der verändert sich übrigens kontinuierlich auf dem Anzeigefeld des iPhones, so dass Sie sich ruhig Zeit lassen können mit der Aufnahme oder den Aufnahmen. Der QR-Code kann auch noch Stunden nach Ende der Foto-Tour abfotografiert werden. Nur die Uhrzeit in der Kamera darf in der Zwischenzeit nicht verstellt werden.
Nun einfach die geschossenen Aufnahmen auf den Computer kopieren und auf der gps-4cam-Hompage die kostenlose PC- oder Mac-Software herunterladen und installieren. Anschließend das Programm aufrufen, den Ordner wählen, in dem sich die Originalbilder befinden und einen Zielordner angeben. Nach wenigen Sekunden sind die Aufnahmen mit Geodaten verknüpft. Ein Blick in die erweiterten EXIF-Daten zeigt das Ergebnis. Mit einem Klick lässt sich der Aufnahme-Standort in entsprechenden Anwendungen – wie etwa Google-Maps – anzeigen. Einfacher und schneller geht es kaum. Noch ein Tipp: Legen Sie vor der Fotosafari in den Systemeinstellungen der Kamera einen neuen Ordner an, in dem die Bilder gespeichert werden sollen. So lassen sich die Aufnahmen nach der Tour noch einfacher in einen eigenen Ordner kopieren. Lässt sich bei ihrer Kamera kein neuer Ordner anlegen, können sie alternativ auch eine neue Speicherkarte einlegen.