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Übertragung von Fotos in die Nikon Imaging Cloud

2024-07-21 Anfang Juli 2024 berichteten wir über den Launch der Nikon Imaging Cloud, einem Cloud Zwischenspeicher, der Bilder bis zu 30 Tage lang nach dem Upload aufbewahrt und sogar automatisch an verknüpfte Clouddienste verschiebt, wie beispielsweise Dropbox, Lightroom und natürlich auch an Nikon Image Space. Doch das ist noch nicht alles, was die Imaging Cloud kann, denn auch die Erstellung und das Herunterladen von Picture Profile "Rezepten" und Firmwareupdates beherrscht Nikons neueste "Zaubercloud". Wir erklären in diesem Fototipp, mit welchen Kameras dieser Dienst genutzt werden kann und welche Hindernisse Sie dabei überwinden müssen.  (Harm-Diercks Gronewold)

Zurzeit (Stand Juli 2024) ist nur die Nikon Z6III in der Lage, die Nikon Imaging Cloud zu nutzen. Bevor Sie die Kamera mit der Cloud verbinden, empfehlen wir Ihnen, eine kostenlose Nikon ID anzulegen und in dem Profil Ihre Kamera zu registrieren. Das können Sie ganz bequem auf der Nikon- oder der Nikon-Imaging-Cloud-Website via Smart Device oder heimischen Rechner erledigen (siehe weiterführende Links).

Verbindungsaufbau

Nikon legt den Kameras ein kleines Flugblatt bei, auf dem ein QR-Code aufgedruckt ist. Diesen können Sie mit dem Smartphone scannen und schon werden Sie zur Internet-Adresse weitergeleitet, bei der Sie sich anmelden können. Bei unserer Testkamera fehlte ein solches Flugblatt und wir mussten einen anderen Weg einschlagen. Dieser führte uns in die Netzwerkeinstellungen der Kamera auf den Eintrag "Nikon Imaging Cloud". Mit einem Druck auf die OK-Taste bestätigen Sie die Auswahl und schon präsentiert die Kamera Ihnen einen QR-Code und eine Internetadresse. Wenn Sie sich schon per Browser in der Imaging Cloud angemeldet haben, drücken Sie noch einmal "OK".

Wenn Sie Ihre Kamera bislang noch nicht in ein WLAN-Netzwerk eingebunden haben, dann ist jetzt der Zeitpunkt dafür. Alles, was Sie dazu benötigen, sind die SSID des Netzwerks und der Netzwerkschlüssel. Die Kamera führt Sie durch den Prozess und teilt Ihnen unmissverständlich mit, welche Informationen benötigt werden. Ist die Kamera verbunden, teils sie Ihnen mit, dass Sie sich nun auf der Nikon Cloud einloggen sollen. Bitte schalten Sie die Kamera nicht aus. Lassen Sie die Kamera am besten so, wie sie ist.

Sie können jedes zugängliche Netzwerk für die Verbindung nutzen, auch die Hotspot-Funktion Ihres Smart-Device (Smartphone oder Tablet).

Ist die Integration der Kamera in das Netzwerk erfolgreich abgeschlossen, geht es in Ihrem Smart-Device weiter. Hier öffnen Sie die Imaging Cloud Website und loggen sich ein. Im oberen Bereich der Website sehen Sie ein kleines Fragezeichen und dahinter einen vierstelligen Zugangscode. Dieser wird noch wichtig werden, aber Sie müssen sich den Code nicht merken.

Als nächstes klicken Sie auf "Kamera verbinden" und das führt Sie auf eine neue Seite. Nun schnappen Sie sich Ihre Kamera und tragen den im gelben Feld angezeigten Zugangscode in Ihrer Kamera in das entsprechende Feld auf dem "Mit Nikon Cloud verbinden" Bildschirm ein. Betätigt wird das nun nicht mit der OK-Taste, sondern mit der Wiedergabe-Zoom-Taste. Dann macht die Kamera Dinge und nach kurzer Zeit erscheinen ein weiterer QR-Code, ein Link und ein Benutzercode. Sie können nun den Link per QR-Code erreichen oder in die Adresszeile eingeben oder Sie folgen einfach dem Link am Ende dieses Fototipps. Auf der Webseite geben Sie dann den Benutzercode ein, der auf dem Kameradisplay zu sehen ist. Danach präsentiert Ihnen die Website eine erfolgreiche Verbindung und Sie können zur Nikon Imaging Cloud weitergeleitet werden.

Da die Nikon Imaging Cloud ohne App auskommt, ist die Bedienung über jeden modernen Browser möglich, egal ob dieser auf einem Smart-Device oder einem Computer läuft.

Nikon Imaging Cloud

Endlich sind Sie in der Imaging Cloud angekommen, doch was kann man hier eigentlich machen? Im Grunde ist die Nikon Imaging Cloud ein Verteilzentrum für Bilder. So lassen sich verschiedene Cloud-Dienste wie Lightroom, Dropbox, Nikon Image Space und Microsoft One Drive einbinden. Hochgeladene Bilder können manuell und auch automatisch an einen oder mehrere Dienste weitergeleitet werden. Zudem kann die Weiterleitung so konfiguriert werden, dass beispielsweise Rohdaten an die Lightroom Cloud und JPEGs an den Nikon Image Space geschickt werden.

Die Weiterleitung an Google Photos und Google Drive ist zurzeit noch nicht möglich und wird auf der Nikon Imaging Cloud Website mit einem "Coming Soon" gekennzeichnet (Stand Juli 2024).

Um Fotos in die Nikon Imaging Cloud hochzuladen, müssen Sie im Wiedergabemodus bei einem Bild nur die "i"-Taste drücken und "Zum Hochl. in die Cloud ausw." auswählen und OK drücken. Der Upload wird mit einem kleinen Wolken-Icon gekennzeichnet und Sie können weitere Aufnahmen für den Upload markieren oder die Kamera weiter benutzen. Ausschalten sollten Sie die Kamera allerdings nicht.

Wenn Sie die automatische Weiterleitung von Bildern deaktiviert haben, dann können Sie diese in einer leicht verständlichen Übersicht in der Nikon Imaging Cloud auswählen und von dort manuell an die verschiedenen zuvor verbundenen Dienste schicken. Um Dienste zu verbinden, müssen Sie auf der Imaging Cloud "Bildübertragung" auswählen und dann auf "Übertragungseinstellungen" klicken. Dann werden Ihnen alle verfügbaren Dienste präsentiert. Mit einem Klick auf "Verknüpfung" hinter dem Dialog kommen Sie zur Anmeldung bei dem entsprechenden Dienst. In einigen Fällen müssen Sie der Imaging Cloud noch erlauben, Daten hochzuladen. Ist das erledigt, kann der verknüpfte Dienst genutzt werden.

Picture Control Rezepte

Picture Control Rezepte sind Nikons Antwort auf die beliebten Lookup Tables (LUT). Sie sind ein schneller Weg, um die Farbgebung, das Kontrastverhalten und die Helligkeit in einem Foto oder Video zu verändern. Wenn Sie mehr über das Thema LUT wissen wollen, lesen Sie dazu unseren Fototipp in den weiterführenden Links.

Dank der Nikon Imaging Cloud können Sie von Nikon angebotene Picture Control "Rezepte" zu Ihrer Kamera hinzufügen. Zudem steht Ihnen noch die Möglichkeit zur Verfügung, eigene Rezepte auf Basis von hochgeladenen Fotos zu erstellen. Zudem können Sie auch Rezepte auf Basis von Fotos von Ihrem Smart-Device beziehungsweise Computer erstellen.

Das Abrufen der Rezepte wird allerdings nicht von der Nikon Imaging Cloud, sondern von der Kamera aus durchgeführt. In der Nikon Imaging Cloud wählen Sie nur die Rezepte aus, die in der Kamera als Download Option angeboten werden sollen. Um ein Rezept auf die Kamera zu laden, wählen Sie im Foto- oder Videoaufnahmemenü "Picture Control konfig." aus und dann "Cloud-Picture-Control-Dateien hinzufügen".

Firmwareupdates

Die Möglichkeit, Firmwareupdates mit Hilfe der Nikon Imaging Cloud durchzuführen, ist ebenfalls eine ziemlich praktische Sache. Leider konnten wir diese nicht ausprobieren, da es noch keine neue Firmware für die Z6III gibt. Laut Nikon zeigt die Startseite der Nikon Imaging Cloud Firmwareupdates für verknüpfte Kameras an. Dann müssen Sie nur noch die Schaltfläche "Aktualisieren auf" anklicken und auf der Kamera den weiteren Anweisungen folgen. Zudem können Sie sich über verfügbare Firmwareupdates per E-Mail informieren lassen. Diese Option können Sie im Hauptmenü der Nikon Imaging Cloud Website unter "Nikon Imaging Cloud Einstellungen" aktivieren.

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