Point of Sale Verlag Canon Digital Fotoschule

Eine aufgemotzte Betriebsanleitung für Canon Digitalkameras will dieses Buch nicht sein und ist es auch nicht. Es ist vielmehr eine detaillierte Fotoschule, die Einsteigern und Interessierten viele Tipps und Anregungen gibt. Und sich dabei eben am Canon-Kamerasystem orientiert. Das große Geschick des Autors Guido Krebs liegt darin, schnell und verständlich den wesentlichen Kern der Dinge zu vermitteln, ohne dabei inhaltliche Qualität missen zu lassen. Zunächst werden die verschiedenen Kameraklassen und Zubehörserien von Canon vorgestellt, inklusive einer kurzen Beschreibung ihrer jeweiligen Funktionalitäten. Nach dieser kurzen Vorstellung widmet sich der Inhalt nun größtenteils dem Umgang mit der Kamera und dem fotografischen Prozess. Canon Produktmanager Guido Krebs greift dabei die unterschiedlichen Kamerafunktionen und Einstellmöglichkeiten auf und erklärt, wann und wo man sie am besten nutzt. Eines dieser Themen ist beispielsweise der Weißabgleich, der sich hinter der Funktion WB versteckt und mit dem man die Farbstimmung der Aufnahme beeinflussen kann. Am besten macht man gleich mehrere Bilder mit verschiedenen Einstellungen, die sich praktischerweise ja auch gleich kontrollieren lassen. Andere dieser Themen sind etwa verschiedene Arten der Belichtungsmessung und deren Korrekturfunktion, Blitztechnologien und Motivprogramme für verschiedene Aufnahmesituationen. Hierzu zählen Einstellungen wie "Kurze Zeiten" (zum Einfrieren schnell bewegter Motive) und "Lange Zeiten" (um Wischeffekte zu erzielen), der "Landschaftsaufnahmemodus" (sorgt für eine optimale durchgängige Schärfe) und die "Nachtaufnahmenfunktion" (eine Kombination aus "lange Belichtungszeit" und "Aufhellblitzen"). Ein interessanter Tipp des Autors zu Nachtaufnahmen besteht darin, beim nächsten Disco-Besuch eine Person zu fotografieren und danach die Kamera schnell innerhalb verschiedener Lichtquellen hin und her zu schwenken. So erhält man ein interessantes, von Lichteffekten überlagertes Portrait. Die weiteren Kapitel beschäftigen sich mit der Übertragung der Bilder auf den Computer, dem Scannen bereits vorhandener Bilder und der Bildbearbeitung am Beispiel Photoshop. Anschließend gibt der Autor noch Tipps zum Drucken und Archivieren der Fotos. Das Buch ist durchgängig mit Fotografien versehen, die das geschriebene Wort bildlich verdeutlichen. Die Fotos sind von eher durchschnittlicher Natur und nicht als visueller Leckerbissen zu verstehen, aber sie erfüllen ihren Zweck und darauf kommt es hier an. Eine weitere durchgängige Eigenschaft des Buches sind die vielen grau unterlegten Tipps, sowie die Darstellung der jeweiligen Funktionssymbole innerhalb der Texte genau so, wie sie auch auf der Kamera zu finden sind. Das erhöht den Widererkennungswert im praktischen Gebrauch und hilft Einsteigern enorm. Denn nur wer seine Kamera gut kennt, kann das Optimum aus ihr herausholen und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Die Canon Digitalfotoschule hilft auf diesem Weg, die Freude am digitalen Fotografieren zu wecken und aufrecht zu erhalten. (Kirsten Hudelist)