Kamera-"Paukenschlag"
10 neue Digitalkameramodelle von Canon
2006-02-21 Nun ist endlich der große Moment da, auf den viele eingefleischte Liebhaber der Marke Canon gewartet haben, und es ist genauso gekommen, wie gestern in der entsprechenden digitalkamera.de-Meldung in Aussicht gestellt. Die PowerShot-Modelle A540, A530, A430, A700 und S3 IS, die Digital-Ixus-Modelle 800 IS, 65 und 60 sowie das digitale Spiegelreflexkameramodell EOS 30D sind jetzt offiziell – doch die Erwartungen mancher Canon-Fans wie auch die Prognosen mancher Möchtegern-Branchenkenner wurden nicht in jeder Hinsicht erfüllt. (Yvan Boeres)
Es
werden u. a. diejenigen enttäuscht sein, die erwartet bzw. prognostiziert
hatten, dass Canon beim EOS-20D-Nachfolger zum "großen Gegenschlag" gegen
Nikon und seine D200 ausholen würde. Anders als erwartet ist die neue EOS 30D nicht mit einem höher auflösenden und/oder größeren Sensor ausgestattet,
ist beim Fotografieren auch nicht schneller als ihre Vorgängerin und besitzt
das gleiche AF-Modul mit unveränderter Messfeld-Zahl. Die Modellpflege fällt
viel dezenter aus, und die Unterschiede zur EOS 20D stecken im Detail. So
wurden bei der EOS 30D die Speicherverwaltung des Bildpuffers optimiert (bei
gleicher Bildfrequenz von 5 Bildern/s können nun bis zu 30 JPEG- und bis zu 11 RAW-Bilder in Folge aufgenommen werden), der LC-Bildschirm vergrößert (nun
2,5" mit 230.000 Bildpunkten), ein robusterer Verschluss eingebaut (auf
mindestens 100.000 Auslösungen ausgelegt), eine Print/Share-Taste
hinzugefügt und die Einschaltzeit um 25% gekürzt (0,15 s). Die anderen
Änderungen bzw. Neuerungen betreffen vor allem die Firmware. Die EOS 30D
beherrscht jetzt auch die Spotmessung (ergänzend zur bisherigen
Selektivmessung), kann Serienbilder auch mit gedrosseltem Tempo von 3 Bildern/s
aufnehmen, zeigt den Akkustand mit nun 4 Stufen genauer an, stuft die
Tonwerte bei der Histogrammanzeige noch feiner ab, lässt eine
Empfindlichkeitsstufen-Einstellung in Drittelschritten zu, "erbt" die
Picture-Style-Funktion anderer EOS-D-Modelle und fasst in einem Ordner
wesentlich mehr Bilder (9.999 statt 100 wie bisher). Und damit die Kamera
noch besser an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann, stehen dem
Benutzer nun 19 Individualfunktionen mit 53 Einstellungen (18/50 bei der
20D) zur Verfügung. Sonst bleibt alles beim Alten (u. a. 8,2-MP-CMOS,
1,6-facher Brennweitenverlängerungs-Faktor, DiGIC-II-Signalprozessor,
9-Punkt-Autofokus, E-TTL-II), wobei der offizielle Listenpreis gegenüber dem
der EOS 20D massiv gesenkt wurde und bei der EOS 30D nun rund 1.400 EUR
(Gehäuse ohne Objektiv) erreicht. Die EOS 30D gibt es ab März (2006) im
Handel; bis dahin können sich unsere Leser über den Test der Vorgängerin
(siehe entsprechende digitalkamera.de-Meldung über die weiterführenden
Links) ein Bild über die Grundeigenschaften der Kameras machen und/oder die
wichtigsten Informationen zu Technik, Funktion und Ausstattung der neuen EOS
30D im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt zusammengefasst finden.
Eine
ähnliche Modellpflege der dezenteren Art macht Canons Superzoom-Kamera PowerShot S2 IS durch. Allerdings wurde beim Nachfolgemodell PowerShot S3 IS
neben der Displaygröße (die bei gleicher Auflösung von 115.000 Pixeln von
1,8" auf 2" anwächst) diesmal auch die Sensorauflösung nach oben hin (von 5
auf 6 Megapixel) verändert. Und damit man die beiden Kameras visuell besser
auseinander halten kann, kommt die S3 IS nun im anthrazitfarbigen Finish
daher. Neu ist bei der S3 IS eine separate ISO-Taste für die Einstellung des
Lichtempfindlichkeitsstufen-Äquivalents; der Empfindlichkeitsbereich wurde
außerdem auf ISO 800 ausgedehnt bzw. von ISO 50-400 auf ISO 80-800
verschoben und wird im so genannten High-ISO-Modus auch voll bzw. mit
Priorität auf die höheren Empfindlichkeiten ausgenutzt, um so das
Verwacklungsrisiko durch kürzere Verschlusszeiten noch weiter zu senken.
Weitere Neuerungen bzw. Änderungen gibt es in Form eines zusätzlichen
Motivprogramms für Sportaufnahmen, einer zusätzlichen Auflösungsstufe (2.816
x 1.584 Bildpunkte) für das 16:9-Breitbildformat, einer Zeitlupenfunktion im
Videomodus (Bildwiederholrate von 60 Bildern/s in QVGA-Auflösung), eines
Echtzeit-Histogramms und zwei zusätzlicher Menüsprachen (Thailändisch und
Arabisch). Auch hier bleibt sonst alles beim Alten bzw. beim Bewährten (u.
a. 36-432-mm-Zoom, 0-cm-Makro, Stereo-Tonaufnahme, DiGIC-II-Prozessor, iSAPS,
optisches IS-Bildstabilisierungssystem, USM-Zoomantrieb), so dass wir wieder
auf den Test des Vorgängermodells S2 IS (siehe entsprechende digitalkamera.de-Meldung über die weiterführenden Links) und auf das
ausführliche digitalkamera.de-Datenblatt bezüglich der allgemeinen
Beschreibung (Grundeigenschaften) verweisen. Die PowerShot S3 IS kommt
Anfang Mai (2006) zu einem offiziellen Listenpreis von knapp 550 EUR auf den
Markt.
Etwas
innovativer ist der neue Edelmini Digital Ixus 800 IS. Das "stylische"
Ultrakompaktkameramodell gehört – entgegen dem, was man von der Modellnummer
erwarten könnte – nicht der 8- sondern 6-Megapixel-Klasse (max. Bildgröße:
2.816 x 2.112 Bildpunkte) an und trägt auch viel Ixus-"Erbgut" in sich, doch
sie ist die erste Ixus mit eingebautem optischem Bildstabilisator (Canon
IS-Technologie). Der stabilisiert die 4-fach-Zoomoptik (35-140 mm/F2,8-5,5
entspr. KB), dessen komplette Unterbringung (d. h. voll versenkt) im
kompakten (99,4 x 56,5 x 26,4 mm) Design-Gehäuse aus Metall eine kleine
technologische Premiere (zumindest für Canon) darstellen soll. Auch sonst
geizt der Edelmini nicht mit Technik und Funktion. Zur Ausstattung gehören
unter anderem ein 9-Punkt-AiAF-Autofokus, ein DiGIC-II-Signalprozessor, die
iSAPS-Technologie (siehe entsprechenden Eintrag im
digitalkamera.de-Fotolexikon), ein 2,5"-Bildschirm (TFT-LCD) mit 173.000
Bildpunkten, eine PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle und
eine Vielzahl an Motivprogrammen, Filter-/Farbeffekten und Sonderfunktionen
(My-Color- und My-Camera-Modi, ID-Photo-Print, Movie Print, Special Scene
Modi usw.). Videos nimmt die Digital Ixus 800 IS mit Ton, flüssiger
Bildwiederholrate (max. 30 Bilder/s) und hoher Auflösung (max. 640 x 480 Pixel)
auf; während beim Filmen die Länge eines Videos abhängig von den
Einstellungen begrenzt ist (1 GByte oder 1 bis 3 Minuten, je nach Auflösung
und Bildwiederholrate), existiert bei Bildserien (Bildfolgerate: ca. 2,1
Bilder/s) praktisch keine Begrenzung (maßgebend ist die verfügbare/verbleibende
Speicherkapazität). Wie die S3 IS und so gut wie alle Canon-Neuheiten von
heute, gibt es auch bei der Digital Ixus 800 IS eine 16:9-komforme
Auflösungsstufe und einen erweiterten Lichtempfindlichkeitsstufenbereich
(bis ISO 800). Weitere Informationen zu Technik, Funktion und Ausstattung
der Kamera liefert das entsprechende digitalkamera.de-Datenblatt. Zur
Digital Ixus 800 IS ist optional ein Unterwassergehäuse erhältlich; sie
kommt im April für rund 500 EUR auf den Markt.
Doch nun weiter zu den restlichen Canon-Neuheiten.
Die werden zum Beispiel von zwei weiteren Digital-Ixus-Modellen gestellt.
Die Digital Ixus 60 und Digital Ixus 65 sind beide 6-Megapixel-Kameras mit
DiGIC-II-Prozessor und iSAPS-Technologie und integrieren die gleiche
3-fach-Zoomoptik (35-105 mm/F2,8-4,9). Wie bei der Digital Ixus 800 IS
erfolgt die Stromversorgung über einen Lithiumionenakku und die
Bildspeicherung auf SD/MMC-Karten; auch sonst orientieren sich die Digital
Ixus 60 und 65 an der Ausstattung und am Funktionsumfang anderer
Digital-Ixus-Modelle jüngerer Bauzeit (siehe entsprechende
digitalkamera.de-Datenblätter). Während die Digital Ixus 65 aber vom Design
her Anleihen bei der Digital Ixus Wireless nimmt und zugunsten eines
größeren Bildschirms (3" bei 173.000 Bildpunkten) auf einen optischen Sucher
verzichtet, besitzt die Digital Ixus 60 im klassischen (sowie ganz leicht
voluminöserem) Design nebst 2,5"-Farbmonitor (TFT-LCD-Bildschirm) einen
solchen und ähnelt eher einer Digital Ixus 50/55. Das
unterschiedliche Aussehen ist auch der Grund, warum man die zwei Kameras
nicht ins gleiche Unterwassergehäuse (WP-DC4 für die Digital Ixus 60 und
WP-DC-3 für die Digital Ixus 65) stecken kann. Was man sonst noch alles über
die beiden Edelminis wissen muss, kann man in zusammengefasster Form in den
jeweiligen digitalkamera.de-Datenblättern (siehe weiterführende Links)
nachlesen. Die Digital Ixus 60 ist ab Anfang März verfügbar (UVP: zirka 350
EUR); die Digital Ixus 65 folgt Mitte April zu einem Preis (UVP) von rund
400 EUR.
Im untersten Preisbereich warten die PowerShot-Modelle A420 und A430 auf.
Bei der Auflösung hat man keine Wahl (die liegt in beiden Fällen bei 4
Megapixeln), wohl aber bei der Zoomstärke (4-fach optisch bei der A430 und
3,2-fach optisch bei der A420), der Zahl der AF-Messfelder (9-Punkt AiAF bei
der A430 und 5-Punkt AiAF bei der A420) und der Sonderaustattung (die A430
ist alleine mit dem MyCamera-Modus, einem eingebauten Mikrofon für
Tonaufnahmen, einem Orientierungssensor und einem A/V-Ausgang ausgestattet).
In beiden Fällen ist aber ein DiGIC-II-Prozessor und die iSAPS-Technologie
mit an Bord; bezüglich des Funktionsumfangs stehen die PowerShot A420 und
A430 den anderen hier vorgestellten Canon-Neuheiten in kaum etwas nach
(siehe entsprechende digitalkamera.de-Datenblätter via die weiterführenden
Links). Gemeinsamer Markteinführungstermin ist Anfang März; die PowerShot
A420 wird für knapp 150 EUR und die PowerShot A430 für rund 170 EUR
angeboten (offizieller Listenpreis von Canon).
Abgeschlossen wird das Produkt-Feuerwerk (zumindest was die Kameras
betrifft) von den PowerShot-Modellen A700, A540 und A530. Das Feld führt die
A700 mit ihrem 6-Megapixel-Chip, ihrer 6-fach-Zoomoptik (35-210 mm/F2,8-4,8
entspr. KB) und ihrem 2,5"-LCD an, dicht gefolgt von der A540 (6 Megapixel,
4-fach-Zoomoptik, etwas niedriger auflösender 2,5"-LCD). Die A530 bildet mit
ihrem 5-Megapixel-CCD, dem 1,8"-LCD, einem etwas ruckligeren Videomodus (10
Bilder/s in VGA-Auflösung) und den geringeren Erweiterungsmöglichkeiten (kein
optisches Zubehör wie bei der A700 und A540, kein Unterwassergehäuse/-programme
wie bei der A540) das "Schlusslicht". Alle drei PowerShots sind hingegen mit
einer PictBridge-kompatiblen USB-2.0-Schnittstelle, einem Batteriefach für
zwei
handelsübliche AA/Mignon-Zellen und einem Steckplatz für SD/MMC-Karten
ausgestattet und geizen nicht mit Funktionen und Einstellungen
(9-Punkt-AiAF, 16:9-Modus, ISO 800, iSAPS, MyColor, MyCamera, ID Photo Print,
Movie Print usw.). Eine komplettere Übersicht über alle Funktionen und
Ausstattungsmerkmale der drei Kameras liefern die entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblätter, zu denen die unten aufgeführten (siehe
weiterführende Links) Verknüpfungen führen. Auch hier darf man bereits in
ein paar Wochen (Anfang März 2006) seiner Kauflust nachgehen; die Preise
fangen bei knapp 230 EUR (A530) an, steigen dann auf rund 300 EUR (A540)
und enden bei zirka 350 EUR (A700). Bleibt nur noch über die zwei neuen
EF-Objektive und über die neuen Drucker zu berichten, und dann dürften die PMA-Neuheiten von Canon nachrichtentechnisch abgedeckt sein.