Und es hat Clik! gemacht
40-MByte-Clik!-Diskette von Iomega für Digitalkameras und für die Datensicherung
2000-01-04 40 Megabyte auf einer winzigen, nur 20 DM teueren Scheibe, das ist das Konzept, das Wechselspeicher-Spezialist Iomega mit seiner Clik! getauften Mini-Diskette vermarktet. Die Clik!-Diskette läßt sich sowohl in dafür vorgesehenen Digitalkameras, wie auch als tragbarer Zwischenspeicher benutzen. (Yvan Boeres)
Der Grundgedanke ist eigentlich gut: Wie bringe ich meine Digitalfotos
kostengünstig und unabhängig von der Rechnerplattform ohne Kabelgefummel
unter? Die Antwort von Iomega lautet: Auf einer Mini-Diskette, ungefähr so
groß wie eine plattgewalzte CompactFlash-Card (ca. 5 mal 5 cm, 10 Gramm), mit
einem Speichervermögen von 40 Megabyte zu einem Stückpreis von etwa 20
DM. Vor einem Jahr noch wäre die Clik!-Diskette mit offenen Armen von der
Imaging-Gemeinde aufgenommen worden. Bei der rasanten Entwicklung hinsichtlich
der Auflösung von Digitalkameras und der Speichermedien sieht diese Kapazität
heutzutage jedoch schon recht alt aus. CompactFlash-Medien sind bereits mit 128
MByte erhältlich, die neuen Memory Sticks von Sony mit 64 MByte sind
mittlerweile auch im Handel und die 64 MByte großen SmartMedia-Karten werden
ebenfalls demnächst erwartet.
Einige Kameras, wie die Agfa CL30 Clik! (andere Hersteller haben ebenfalls
Interesse an Clik! bekundet) setzen die Clik!-Disk als Hauptspeichermedium ein.
Mit dem als Zubehör erhältlichen PCMCIA-Adapter könnte auch Besitzern von
Digitalkameras, die PCMCIA-Karten aufnehmen können (z. B. der Canon PowerShot
600 oder der Sony DSC-D700/770) geholfen werden. Doch weit gefehlt: Das
PC-Card-Laufwerk funktioniert nur in Verbindung mit entsprechenden
Software-Treibern, die nicht in die Kartenelektronik integriert sind. Der
Betrieb ist also nur in "vollwertigen" PC-Card-Steckplätzen möglich,
d. h. auch an PCs oder Macintosh-Computern betriebene SCSI-Laufwerke, die ihre
Steckplätze als Wechselplattenlaufwerke im Betriebssystem anmelden, sind außen
vor. Auch der hohe Preis von 465 DM für das Laufwerk läßt ein wenig
Frustration aufkommen. Die Clik! muß in diesem Fall als
Speicherkarten-Alternative passen.
Jedoch ist Clik! auch als autarkes Produkt bereits erhältlich und dient der
mobilen Zwischenspeicherung von Bilddaten. Als Backup-Medium hinterläßt die
Clik!-Disk jedoch ebenfalls lauwarme Gefühle. Mit dem Clik!-Plus-Drive kann man
den Inhalt von CompactFlash- und SmartMedia-Karten auch direkt auf eine
Clik!-Diskette übertragen. Allerdings schlägt diese Lösung mit rund 680 DM zu
Buche und unterstützt SmartMedia-Karten nur bis zu einer Kapazität von 16
MByte. Da tröstet einen der zum Lieferumfang des Clik!-Plus-Laufwerkes
gehörende Parallelport-Adapter nur wenig. Im Verbund mit dem Rechner fällt
eine CPU-Auslastung von rund 35 Prozent auf, die nicht gerade als Glanzleistung
gilt.
Pluspunkte kann sich die Clik!-Lösung in der Bedienungsfreundlichkeit
einheimsen. Die Rechner-Installation geht ganz einfach vonstatten und der Umgang
mit den Clik!-Medien sowie dem Clik!-Plus-Laufwerk gestaltet sich selbst für
Laien problemlos. Im Digitalkamera-Bereich gilt Clik! aber angesichts der
heutigen Preis- und Modellpolitik des Herstellers als so gut wie totgeboren. Zum
mobilen Datenaustausch zwischen PCs gibt es hingegen andere gute Alternativen
vom gleichen Hersteller. Lediglich in der Musikbranche könnte sich Clik! bei
MP3-Playern durchsetzen, doch selbst in diesem Gebiet sind die Erfolgschancen
gering.