Eine gute iD(ee)
730-MByte-MO-Disk im Miniformat
2000-02-23 Eine magnetisch-optische Minidiskette mit 730 MByte Fassungsvermögen soll, wenigstens den Wünschen seiner Väter nach, für Digitalkameras das Speichermedium der Zukunft werden. Mit einem Durchmesser von 50 mm soll die "iD-Photo" getaufte MO-Disk ab nächstem Jahr den Markt erobern. (Yvan Boeres)
Das Konzept der iD-Photo (intelligent image disk) beruht auf einer Entwicklung aus der
Zusammenarbeit von Olympus, Sanyo und Hitachi-Maxell. Die iD-Photo, eigentlich eine
Miniversion (59 x 56 x 4,8 mm) des 6-GByte großen AS-MO (Advanced Storage-Magneto
Optical) Datenträgers, der 12 cm Durchmesser hat, besticht durch eine hohe
Schreib-/Lesegeschwindigkeit (10 bis 50 Mbps), kann bis zu einer Million Mal
überschrieben und über 100 Jahre ohne Speicherverlust gelagert werden.
Die AS-MO-Disk funktioniert nach der Induced Super Resolution (MSR)-Technologie. Bei
herkömmlichen MO-Medien können beim Schreiben die Datengruben zwar kleiner als der
Laserstrahl selbst ausfallen (0,235 µm), da der Hitzepunkt des Strahles genutzt wird, die
Leseauflösung ist jedoch auf die Größe des Laserstrahls beschränkt. Bei der
MSR-Technologie können Datengruben ausgelesen werden, die kleiner als der Laserstrahl
sind, da die angrenzenden Datengruben vom Laserstrahl und einem Magnetfeld zusammen
maskiert werden. Folglich erhöht sich die Packungsdichte im Vergleich zu
Standard-MO-Medien. Obwohl die AS-MO-Spezifikation schon Anfang 1998 festgelegt wurde und
namhaften Hersteller wie Fujitsu, Hitachi, Maxell, Imation (ehemals 3M), Olympus, Philips,
Sanyo, Sharp und Sony daran beteiligt sind, gibt es derzeit noch keine AS-MO-Produkte auf
dem Markt.
Olympus, Sanyo und Hitachi-Maxell wollen nun dieses Konzept mit der iD-Photo auf
Digitalkameras übertragen. Andere Kamera-Hersteller wie Konica, Yashica-Kyocera, Minolta,
Ricoh und Nikon haben ebenfalls ihr Interesse an dem Produkt bekundet. Erste marktreife
Produkte sollen schon ab Sommer 2000 zu erwarten sein. Angenehme Überraschungen soll es
hinsichtlich des sehr niedrigen Preises für das iD-Speichermedium geben, wodurch das
Medium auch zur dauerhaften Speicherung der Bilddaten interessant wird. Künftige
Weiterentwicklungen, z. B. durch den Einsatz eines blauen Laserstrahles, könnten die
Speicherkapazität auf satte 3,6 bis 3,7 Gigabyte anheben und somit die Zukunft des
Mediums sichern.