Einigkeit macht stark

Adobe präsentiert neues Format für Raw-Dateien

2004-10-06 Gleich zwei Neuerungen auf dem Gebiet der Raw-Dateien präsentiert Adobe Systems: ein Update für das Camera Raw Plug-In in Photoshop CS und die Vorstellung eines eigenen Formates (.DNG) zur Vereinheitlichung von Camera Raw-Daten.  (Public Relations, Renate Giercke)

   Logo Adobe [Foto: Adobe Systems]
 

Wie wir bereits in unserer Kurzmeldung vom 27.09.04 berichteten, hat Adobe ein neues und einheitliches Format für Camera Raw-Daten entwickelt – das DNG-Format. Dazu bietet das Unternehmen mit dem Adobe DNG Converter ein kostenloses Software-Tool, das viele gängige Formate für Raw-Daten in DNG-Daten übersetzt. Raw-Dateien sind das digitale Gegenstück zum traditionellen Film-Negativ. Sie erhalten alle bei der digitalen Aufnahme gesammelten Bildinformationen in ihrem Originalzustand und bieten eine größere Flexibilität und optimierte Bildqualität. Bisher gab es dafür aber kein einheitliches Format, so dass es starke Unterschiede zwischen Herstellern und Kameramodellen gab. Diese unterschiedlichen Formate erschweren das Arbeiten mit Raw-Dateien und vor allem weiß niemand, welche der derzeit verwendeten Formate in mehreren Jahren noch unterstützt werden. DNG löst dieses Problem, denn als öffentlich dokumentiertes Format ermöglicht es einer großen Bandbreite an Kameramodellen, diese Bildinformationen in einem einheitlichen Format dauerhaft zu sichern.

DNG basiert auf dem Format TIFF EP, einem anerkannten Standard, der bereits als Basis für viele proprietäre Raw-Formate dient. Der Hauptnutzen des DNG-Formats liegt in der Vielzahl von Metadaten, die in der Datei enthalten sein müssen, um Details der Kamera und ihrer Einstellungen zu beschreiben. Kommen neue Kameras auf den Markt, kann direkt und ohne weitere Anpassungen mit ihren Raw-Daten gearbeitet werden, wenn Software und Hardware DNG-kompatibel sind. Das neue Format vereinheitlicht gegensätzliche Raw-Formate und behält die ursprüngliche Version der Original-Raw-Datei inklusive zugehöriger Metadaten bei. DNG bietet den Kameraherstellern weiterhin die Möglichkeit, zusätzlich ihre eigenen Felder für Metadaten zu integrieren.

Der Digital Negative Converter kann kostenlos von der Adobe-Website herunter geladen werden. Er übersetzt Raw-Formate von mehr als 65 Kameratypen. Das DNG-Format wird in Adobe Photoshop CS über das ebenfalls neu präsentierte Update des Camera Raw Plug-Ins integriert. Zu den neu unterstützten Kameras gehören die Canon PowerShot S60, Epson RD-1, Fujifilm FinePix S20 Pro und Nikon Coolpix 5400. Das Update steht auf der Website von Adobe als kostenloser Download bereit. Auch das vor kurzem angekündigte Adobe Photoshop Elements 3.0 unterstützt das neue DNG-Format.

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