First Look

Adobes Photoshop Elements geht in die fünfte Runde

Photoshop Elements 5.0 setzt konsequent den mit der 4er Version bereits eingeschlagenen Weg zur Automatisierung vieler Bildbearbeitungs- und -verwaltungsaufgaben fort. Das zeigt sich schon, sobald eine Speicherkarte ins Laufwerk geschoben wird: > Das neue Photoshop Elements startet jetzt auf Wunsch die Übertragung der Fotos ohne weitere Rückfrage. Und der Organizer soll nun automatisch Fotos erkennen, die ein ähnliches Motiv zeigen wie das ausgewählte Bild und diese zu einem Bilderstapel zusammenfassen. Dieses Feature konnte in der uns vorliegenden Beta-Version allerdings noch nicht ganzüberzeugen. Viel versprechend zeigt sich dagegen "Place on Map": Diese Funktion erlaubt es, Fotos auf ein Landkarte zu pinnen und so ganz schnell alle Aufnahmen von einem bestimmten Ort aufzuspüren. Praktisch auch: Im Organizer lassen sich nun Stapel oder Versionssätze in der Gesamtansicht öffnen.

Auch den Bildbearbeitungsteil von Photoshop Elements 5.0 hat Adobe kräftig ausgebaut. Hinzugekommen ist etwa der schon aus Photoshop CS2 bekannte Befehl "Blendenkorrektur". Er korrigiert in einem Rutsch verzerrte Fotos (etwa bei Weitwinkel-Aufnahmen), beseitigt störende Randabschattungen (Vignettierungen) und rückt schief aufgenommene Bilder in die Waagerechte. Mit dem Befehl "Farbkurven" halten nun auch die professionellen Gradationskurven Einzug in Photoshop Elements. Allerdings hat Adobe die Möglichkeiten dieses an sich sehr mächtigen Befehls beschränkt: Die direkte Manipulation der Kurven ist nicht möglich, Photoshop Elements 5.0 erlaubt den Kurvenverlauf nur recht grob über vier Schieberegler zu beeinflussen. Ebenso wenig lässt einem neue Dialog zur Umwandlung von Farbfotos in Graustufenbildern alle Freiheiten: Er bietet nur grobe Voreinstellungen, die sich mit Schaltflächen wie "Weniger Rot" oder "Mehr Kontrast" einigermaßen an die Erfordernisse des Motivs anpassen lassen.

Im Vergleich zur Vorgängerversion wurde der Bereich "Bilder präsentieren" in Photoshop Elements 5.0 am weitesten ausgebaut und Bestehendes gründlich renoviert. Allerdings zeigte sich dieser Bereich in der vorliegenden Beta-Version noch weitgehend als unfertige Baustelle. Adobe verspricht hier eine große Auswahl professioneller Layouts für Fotoalben, Webgalerien und andere Präsentationsformen, von denen es jedoch erst eine überschaubare Auswahl zu sehen gab. Der erste Eindruck ist allerdings viel versprechend, besonders die interaktiven, auf Flash basierenden Webgalerien machen Appetit auf die endgültige Version.

Die deutsche Windows-Version von Photoshop Elements 5 soll ab Ende September 2006 für knapp 100 EUR in den Regalen stehen. Das Update von Photoshop Elements 3 oder 4 wird gut 70 EUR kosten. Zusammen mit dem ebenfalls neuen Videobearbeitungsprogramm Premiere Elements 3 wird es Photoshop Elements 5 für etwa 150 EUR geben. Eine neue Mac-Version ist ebenfalls geplant, deren Erscheinungstermin steht aber noch nicht fest.