Volle Ladung
Aktuelle Ladegeräte von Ansmann, Duracell, Hama und Varta
2006-11-06 Akkuladen ist ein lästiges Übel in der Digitalfotografie, und in der Regel sind die Energiespender genau dann leer, wenn man es gar nicht brauchen kann. Die Hersteller sind sich der Problematik bewusst und präsentieren pfiffige Lösungen, die dem Fotografen das Leben erleichtern sollen. So ist Ansmann Energy mittlerweile bei einer Ladezeit von zehn Minuten angelangt. Hama hilft dabei, die Ladegerätevielfalt zu verringern und bietet eine Universallösung an, die alle herstellerspezifischen Lithium-Ionen-Akkus der gängigsten Fotokameras mit Strom versorgt. Mit diesem Gerät scheint sich ein Trend abzuzeichnen, denn Universalladegeräte stehen fast bei jedem Hersteller auf der Liste der Neuzugänge. (Daniela Schmid)
Die photokina 2006 war Anlass genug für die Ladegerätehersteller zu zeigen, was aktuelle Energieversorgung von Digitalkameras zu leisten vermag. Der Trend zur Schnelligkeit hatte bereits vor zwei Jahren mit dem DigiSpeed 4 ultra von Ansmann und gerade einmal zehn Minuten Ladezeit seinen Höhepunkt erreicht. Die mitgelieferten vier NiMH-Mignon Zellen (AA) mit einer Kapazität von 2.600 mAh gehören zur Hochleistungsgruppe der Akkus. Von Varta ist nach wie vor der Photo 15 Minute Charge + Go aktuell, dessen AA-Zellen 2.300 mAh schaffen. Auch Duracell bietet 15- und 30-Minuten-Ladegeräte für Akkus bis mittlerweile 2.650 mAH. GP Battery bietet mit der PowerBank seit einem Jahr ebenfalls eine Ladezeit von 15 Minuten. Die neue Generation der Ladegeräte 2006 setzt dagegen mehr auf die Vielfalt der Akkus, die man als digital aktiver Mensch heutzutage mit Strom zu versorgen hat. So stellt Hama mit dem Delta Photo ein Ladegerät vor, das laut Hersteller zumindest alle herstellerspezifischen 3,6- bis 7,2-Volt-Lithium-Ionen-Akkus der gängigen Fotokameras mit Energienachschub versorgen kann. In der Liste auf Hamas Website (siehe Link unten) sind jedoch Leica, Nikon und Sony nicht aufgeführt. Es gibt also Einschränkungen, die man vor dem Kauf besser überprüfen sollte. Das Delta Photo schaltet bei voller Ladung automatisch auf Erhaltungsladung. Eine LED-Anzeige informiert über den jeweiligen Ladezustand. Das Ladegerät kann mit einem 230V-Netzgerät oder einem 12V-Kabel im Auto eingesetzt werden. Für Videokamerabesitzer gibt es ebenfalls ein Universalladegerät namens Delta Video. Beide Lösungen kosten rund 50 EUR.
Aufgrund der Akkuvielfalt mit ein oder mehreren Fotokameras, Videokamera, mp3-Player und vielleicht sogar noch Videospielen ist Varta dieses Jahr sogar soweit gegangen, den Namen Varta Photo Professional mit einem Relaunch gegen Varta Professional zu tauschen. Die Philosophie dahinter ist eine Erweiterung des Portfolios auf elektronische Hightech-Geräte aller Art. So wird davon ausgegangen, dass mittlerweile die meisten Personen nicht nur Fotokameras benutzen, sondern auch jede Menge anderer energieintensiver Hochleistungsgeräte. Das kann Fotografen, die mit mobilen Speichergeräten oder mp3-Player reisen, entgegen kommen. Für diejenigen, die dadurch Verwirrungen befürchten, hat Varta seine Verpackungen überarbeitet und noch übersichtlicher gestaltet. So soll jeder sofort den richtigen Akku und das richtige Ladegerät für seine Zwecke finden. Passend zum neuen Namen gibt es seit Oktober 2006 den Varta Professional Charger, der mit vier AA-Zellen mit einer Kapazität von je 2.700 mAh geliefert wird. Er lädt die Akkus in zwei bis vier Stunden und kann auch im Auto mittels im Lieferumfang enthaltenem 12V-Kabel betrieben werden. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei rund 35 EUR.
Für noch mehr all-in-one bietet Ansmann seit Kurzem den energy 8 professional, eine Kombination aus Ladegerät mit automatischer Refresh-Funktion und Batterie-Tester. Es nimmt je nach Größe ein bis sechs Rundzellen und ein oder zwei 9V-Blöcke auf. Eine genaue Auflistung der Batterie- und Akkutypen, die geprüft und gegebenenfalls geladen werden können, findet sich auf der Homepage des Herstellers (siehe Link unten). Der Energiegehalt wird während der Testphase in 10%-Schritten und zusätzlich in Volt angegeben. Vorgeschädigte Akkuzellen (NiCd- und NiMH) werden bei Bedarf reaktiviert und anschließend geladen. Das Kombigerät ist ab 95 EUR im Handel erhältlich. Für Ansmann beinahe selbstverständlich ist eine microcontrollergesteuerte Ladeüberwachung und Lüftertechnik für alle Akku-Technologien, Akku-Defekterkennung und automatische Einstellung auf die Akkuspannung. So wird sichergestellt, dass kein Akku überladen oder gar zerstört wird. Mit diesen Features ist auch der ebenfalls neu ins Portfolio genommene Digicharger Plus ausgestattet, ein Universalgerät für 3,6- bis 7,2V-Lithium-Ionen-Akkus sowie NiCD- und NiMH-Rundzellen (AA und AAA). Über im Lieferumfang enthaltene Adapterplatten können die gängigsten Digitalkamera-Akkupacks geladen werden. Eine genaue Übersicht findet sich auf der Website von Ansmann Energy. Der Digicharger Plus kostet rund 60 EUR und wird mit 12V-Adapter fürs Auto geliefert. Für alle Ladegeräte gilt jedoch das Gleiche wie für Kameras: Die Preisempfehlung wird besonders im Internet von den meisten Anbietern weit unterboten, und so findet sich der Digicharger im Netz auch schon für 28 EUR. Es lohnt sich also, Preissuchmaschinen einzusetzen und verschiedene Händlerangebote zu vergleichen. Neben den Ladegeräten bietet Ansmann seit Kurzem einen vorgeladenen Akku zum Verkauf: maxE, einen NiMH-Akku, 1,2 Volt, AA, 2.100 mAh. Diese zeichnen sich vor allem durch geringe Selbstentladung aus, was bedeutet, dass sie lange ohne Nutzung gelagert werden können und trotzdem schnell wieder einsatzbereit sind.
Duracell hat sich bei der Entwicklung der Ladegeräte dieses Mal mehr auf den Musikmarkt verlegt und bietet mit dem Duracell Indicator Charger für 30 EUR ein Ladegerät mit USB-Port zum direkten Aufladen von Audio-Geräten. Die im Lieferumfang enthaltenen AA-Zellen sind mit 1.700 mAh für Digitalkameras natürlich einsetzbar, aber nicht so leistungsstark wie der neue Supreme-Akku, den Duracell diesen Herbst vorgestellt hat. Er reiht sich mit 2.650 mAh in die Hochleistungsriege der Konkurrenz ein und bietet damit Kapazitäten bis zu 500 Bilder pro Ladung, abhängig vom Kameramodell.