Denkmalpflege

Aus Olympus E-10 wird 5-Megapixel-Modell Olympus E-20P

2001-09-13 Olympus setzt seinem bisherigen Flaggschiff neue Segel auf: Mit einem 5,2 Megapixel-Bildwandler ausgerüstet, bekommt die semi-professionelle Spiegelreflex-Digitalkamera E-10 von Olympus neuen Rückenwind, um sich gegen die Konkurrenz von Minolta und Sony zu behaupten. Dieser Konkurrenz stellt sie sich demnächst als neue Olympus E-20P.  (Yvan Boeres)

   Olympus E20P [Foto: Olympus]
 

Man kann ruhigen Gewissens behaupten, dass die Olympus E-10 einen Meilenstein in der Digitalkamerageschichte gesetzt hat. Als die Kamera letztes Jahr vorgestellt wurde, war sie nicht nur die erste Consumer-Digitalkamera mit 4 Megapixeln, sondern auch eine der wenigen Digitalkameras (wenn auch ohne Wechselobjektive) mit Spiegelreflexsucher. In letzter Zeit drängten aber erste 4 und 5,2 Megapixel-Kameras nicht nur auflösungstechnisch, sondern auch von der Ausstattung her in das "Revier" der E-10 vor. Grund genug für Olympus, der E-10 eine "Frischzellenkur" in Form eines neuen Bildwandlers zu gönnen. So ist die neue E-20P mit einem 5,2 Megapixel-CCD-Sensor ausgerüstet, der die nutzbare Höchstauflösung auf konkurrenzfähige 2.560 x 1.920 Bildpunkte hebt.

Ansonsten ist die E-20P bis auf wenige Details quasi identisch mit der E-10. Von der Auflösung mal abgesehen, ändert sich an den technischen Daten der Kamera so gut wie nichts. Kein Wunder, gab es an der E-10 schon kaum etwas zu bemängeln – wie unser Praxistest der E-10 bestätigt. Am einzigen Kritikpunkt unseres Testes wurde nichts getan; einen Mehrpunkt-Autofokus sowie eine kontinuierliche Scharfstellung vermisst man weiterhin. Vielmehr wurde an der E-10 "Feinschliff" getätigt. So besitzt die E-20P ab Werk die Pixel-Mapping-Funktion, die nun integraler Bestandteil der Firmware ist. Außerdem bekommt die E-20P die Möglichkeit, durch Umstellung der Sensor-Abtastung von Interlaced-Scan auf Progressive-Scan höhere Verschlusszeiten (bis 1/18.000 Sekunden) und höhere Serienbild-Geschwindigkeiten (bis zu 7 Bildern pro Sekunde) zu erzielen. Von den neueren Olympus-Digitalkameramodellen "erbt" die E-20P neben der Pixel-Mapping-Funktion auch die Rauschunterdrückungsfunktion.

Musste Olympus bei der E-10 noch von der Verwendung von IBM Microdrive Miniaturfestplatten abraten und gab es noch vereinzelt Kompatibilitätsproblemen mit dem 1 GByte-Microdrive (siehe E-10-Testbericht unter der Rubrik "Speicherung"), so ist die E-20P – laut Olympus Produkt-Spezifikationen – nun offiziell mit dem 1 GByte-Microdrive und auch mit den kleineren Microdrives kompatibel. Damit wären selbst die enormen Datenmengen, die (besonders im TIFF-Format) bei der Speicherung von 5,2 Megapixel-Bildern anfallen, kein Problem mehr. Weitere Unterschiede zur E-10 gibt es bei der E-20P kaum. Bei der E-20P kann man also mehr von "Evolution" als von "Revolution" reden. Das dürfte angesichts der hohen Qualität der E-10 aber eher ein Vorteil sein. So bleibt das Duo E-10 und E-20P ganz oben in der Reihe der für sehr anspruchsvolle Amateurfotografen bzw. der für semi-professionelle Fotografen in Frage kommenden Digitalkameras. Die Olympus E-20P wird ab Anfang November zu einem Preis von rund 4.800 DM im Fachhandel erhältlich sein.

Artikel-Vorschläge der Redaktion