V für Viagra?
Aus der Sony DSC-F505 wird die DSC-F505V
2000-04-27 Wegen des kreativen "Ausrutschers" eines Sony-Mitarbeiters hatte eine der erfolgreichsten Sony Digitalkameras, die DSC-F505, sich anläßlich ihrer Vorstellung den inoffiziellen Beinamen "Viagra-Kamera" eingeheimst. Diesem Namen wird sie nun mehr als je zuvor gerecht, da der stolze Nachfolger DSC-F505V nicht nur das Kürzel V im Produktnamen trägt, sondern auch sozusagen "potenzmäßig" aufgepuscht wurde. (Yvan Boeres)
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Das nebenstehende Bild hatte sinnigerweise auf der Original-Presse-CD den
Namenszusatz "Viagra". Ob das Kürzel V jetzt in Zusammenhang mit
dieser Anekdote steht oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle; wichtig ist,
daß die DSC-F505 in vielen Punkten verbessert wurde. Einer der
Hauptkritikpunkte an der Sony DSC-F505 war der fehlende Anschluß für ein
externes Blitzgerät. Die Gebete der Sony-Digitalkamera-Fangemeinde wurden
erhört und die neue DSC-F505V kann nun wie ihre neue Schwester, die DSC-S70
mit dem externen Sony-Blitzgerät HVL-F1000 verbunden werden. Damit erhöht
sich die Blitzreichweite im Vergleich zum internen Kamerablitz erheblich und
indirekte Blitzaufnahmen sind ebenfalls möglich.
In der DSC-F505V werkelt ein neues "Auge": Der alte
2,1-Megapixel-Sensor mußte dem neuen 3,3-Megapixel-SuperHAD-CCD-Element
weichen, der in der neuen Generation von Sony Digitalkameras und auch vielen
Digitalkameras anderer Hersteller Verwendung findet. Um die gesamt verfügbare
Auflösung nutzen zu können, wäre allerdings eine aufwendige Neuberechnung der
Kameroptik nötig gewesen, so daß man sich bei Sony entschied, die Auflösung
auf noch nutzbare 2,6-Megapixel (1.856 x 1.392 Bildpunkte) unter
Beibehaltung der ursprünglichen Brennweite von 38 bis 190 mm zu
"drosseln" das ist immerhin noch eine Steigerung von 25 Prozent im
Vergleich zur "alten" DSC-F505 mit ihrer Auflösung von 2,1-Megapixeln
(brauchbare Auflösung 1.600 x 1.200 Bildpunkte). Das resultierende
Bild liegt im Seitenverhältnis von 4:3 vor, alternativ kann man nun auf eine
Auflösung von 1.856 x 1.232 Pixel zurückgreifen, was ziemlich genau
dem fotografischen Seitenverhältnis von 3:2 entspricht. Trotzdem kann man in
den "Genuß" von (virtuellen) 3,3-Megapixeln kommen: Mit dem neuen,
Sony-eigenen SRC-Verfahren (Super Resolution Converter) interpoliert die Kamera
die Bilder auf eine Auflösung von 2.240 x 1.680 Pixel. Weitere
Unterschiede zwischen der DSC-F505 und der Neuauflage DSC-F505V ergeben sich zum
Beispiel beim Schärfebereich: Konnte man bisher im Normalbereich ab 50 cm
bis unendlich und im Makrobereich ab 8 cm bis 50 cm arbeiten, sinkt
die Naheinstellgrenze auf knappe 2 cm (2 cm bis unendlich bei Makro-
und Weitwinkelstellung; 25 cm bis unendlich bei Normal- und
Weitwinkelstellung). Auch an den Verschlußzeiten ändert sich was: Die höchste
Verschlußzeit liegt nunmehr bei 1/1.000 Sekunde (1/750 Sekunden bei der
DSC-F505).
Die Kamera-Firmware erhielt ebenfalls einen "Feinschliff". Die
DSC-F505V erhält einige neue, nützliche Features, unter anderem die
Möglichkeit, endlich Bilder im unkomprimierten TIFF-Modus aufzunehmen, eine
automatische Bildausrichtungsfunktion bei hochkant gehaltener Kamera (zuvor ging
das nur manuell), eine erweiterte, feiner abgestufte Belichtungskorrektur (+/- 2
Blendenwerte in Drittelstufen gegenüber +/- 1,5 Blendenwerte in halben Stufen)
sowie eine Anti-Rote-Augen-Blitzfunktion und ein High-Quality-Video-Modus. Der
Lieferumfang der Kamera ändert sich in der Hinsicht, daß statt eines
4-MByte-MemorySticks nun ein 8-MByte-"Speicher-Kaugummistreifen" mit
der Kamera kommt; die Software Picture-Gear-Lite wurde von MGIs
PhotoSuite-Bildverarbeitungspaket (für Windows und Macintosh; bei Windows
zusätzlich mit MGI VideoWave) ersetzt.
Die Sony DSC-F505V kommt ab Juni zum Preis von rund 2.200 DM in den
Handel. Das ausführliche digitalkamera.de-Datenblatt ist in Vorbereitung und
wird nächste Woche online veröffentlicht. Es gibt Auskunft über alle
technischen Einzelheiten des DSC-F505-Nachfolgers.