Aus dem digitalkamera.de-Testlabor

Bildqualität des Samsung Galaxy S4 Zoom getestet

2013-11-22 Dem Trend, in Smartphones immer bessere Digitalkameras einzubauen, setzt das Samsung Galaxy S4 Zoom sicher die Krone auf. Auf der Vorderseite sieht das Handy eher wie eine waschechte Digitalkamera aus, mit markantem Zehnfachzoom und Blitzlicht. Auf der Rückseite hingegen weist nichts auf die besondere Kamera hin, sie wird vom großen Touchscreen und den Android-Tasten dominiert. Im digitalkamera.de-Testlabor musste der Smartphone-Digitalkamera-Zwitter seine Bildqualität unter Beweis stellen.  (Benjamin Kirchheim)

Zwar hat Samsung das Galaxy S4 Zoom gegenüber dem normalen Galaxy bei der Kamera aufgerüstet, beim kleineren und vor allem deutlich geringer auflösenden Display sowie dem langsameren Prozessor ist die Zoom-Variante jedoch deutlich schlechter ausgestattet. Immerhin sorgt das für einen annehmbaren Preis, der derzeit bereits unter der 300-Euro-Marke liegt. Auf der Haben-Seite verfügt das S4 Zoom über einen, allerdings sehr glatten, Handgriff, einen richtigen Auslöser, aber ohne die obligatorische ringförmige Zoomwippe, sowie ein echtes Stativgewinde auf der Unterseite, das jedoch nicht in der optischen Achse liegt. Außerdem punktet das S4 Zoom mit einem wechselbaren Akku, was bei einem Smartphone leider längst nicht mehr zur Normalität gehört. Somit braucht man sich beim S4 Zoom keine Sorgen über einen defekten Akku und einen teuren Tausch in einer Werkstatt zu machen. Der Handgriff bietet zwar trotz der glatten Oberfläche einen guten Halt, allerdings weiß man auf der Rückseite nicht, wo man den Daumen zum Gegendruck ablegen soll, denn in der üblichen Position wird dabei der Zurück-Button von Android bedient, was die Kamera-App augenblicklich beendet und das Objektiv einfährt. Apropos Objektiv: Das optische Zehnfachzoom deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 240 Millimeter ab und ist optisch bildstabilisiert. Außerdem besitzt es ein Kuriosum: Der mechanische Objektivschutzvorhang wird von einem Glas vor mechanischen Belastungen geschützt. Als Teil der optischen Konstruktion sollte man es nicht zerkratzen und auch auf Fingerabdrücke achten.

Im Testlabor machte das S4 Zoom als Digitalkamera eine gute Figur und braucht sich hinter echten Digitalkameras mit 16 Megapixel auflösendem 1/2,3"-Sensor und optischem Zehnfachzoom nicht zu verstecken. Verzeichnung und Randabdunklung sind elektronisch hervorragend auskorrigiert, die Bildschärfe reicht vom Zentrum bis zum Bildrand locker für rund DIN A4 große Fotos. Das Objektiv erreicht im Bildzentrum mit fast 40 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) eine gute Auflösung (siehe Diagramm aus dem Labortest unten), die allerdings zum Bildrand deutlich auf nur noch knapp über 20 lp/mm abnimmt. Problematisch wird dies aber erst bei deutlich größeren Abzügen als DIN A4. Als optischer Fehler werden am ehesten die Farbsäume vor allem am Bildrand im Weitwinkel sichtbar. Sich erreichen eine Ausdehnung von über drei Pixeln beziehungsweise 200 µm (Mikrometer) auf A4. Bei mittlerer und langer Brennweite sind die Farbsäume hingegen deutlich schwächer.

Die gute Bildqualität vermag das S4 Zoom bis etwa 400 ISO zu halten. Bei höheren Empfindlichkeiten wird das Bildrauschen zwar nur leicht sichtbar, aber der Signal-Rauschabstand nimmt deutlich ab und feine Bilddetails verschwinden zunehmend, was mit der Rauschunterdrückung zusammen hängt. Auch die Eingangsdynamik des Smartphone kann sich mit rund zehn Blendenstufen sehen lassen, damit verarbeitet es hohe Kontraste im Motiv besser als die meisten Smartphones. Die Farbwiedergabe des S4 Zoom ist sogar selbst für eine Digitalkamera erstaunlich neutral und genau. Selbst die Autofokusgeschwindigkeit ist mit unter 0,4 Sekunden auf gutem Digitalkameraniveau, vorfokussiert sind mit einer Verzögerung von lediglich 0,01 Sekunden auch Schnappschüsse bei Action-und Sportaufnahmen möglich. Das ausführliche Labortest-Protokoll ist übrigens, wie bei allen Smartphones, kostenlos erhältlich.

Samsung Galaxy S4 Zoom

Auflösung MTF

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.


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