Griff nach den Sternen

Canon EOS 20Da nun auch in Deutschland/Europa erhältlich

2005-06-02 Canon Europa hat gestern die EOS 20Da angekündigt; eine für die Astrophotographie leicht modifizierte EOS 20D, die bisher nur in Japan erhältlich war. Doch jetzt kommt das Sondermodell auch nach Deutschland, Europa und in den Rest der Welt, was viele astronomiebegeisterte Fotografen weltweit erfreuen wird. Die EOS 20Da unterscheidet sich von der EOS 20D in nur zwei Punkten. Welches diese Unterschiede genau sind, wann die Kamera nach Deutschland kommt und was sie kosten wird, können interessierte Leser in folgender digitalkamera.de-Meldung nachlesen.  (Yvan Boeres)

   Canon EOS 20Da [Foto: Canon]
 
So erfasst der Tiefpassfilter vor dem 8,2-Megapixel-CMOS-Sensor der EOS 20Da durch eine andere Vergütung einen 2,5 Mal größeren Spektralbereich als bei der EOS 20D. Die EOS 20Da ist dabei besonders für Licht mit einer Wellenlänge von 656 nm (bei Physikern und Astronomen auch als Hydrogen-Alpha-Linie oder Hα-Wellenlänge bekannt) empfänglich und kann so verschiedene astronomische Phänomene wie z. B. diffuse rötliche Sternhaufen schärfer und kontrastreicher abzubilden. Da die EOS 20Da dadurch aber auch schon fast in den Infrarotbereich hinein dringt, empfiehlt es sich, einen Infrarot-Sperrfilter auf das Objektiv zu schrauben, wenn man mal keine Sterne, sondern Alltagsmotive wie u. a. Personen fotografiert.

Um das Festlegen des richtigen Bildausschnitts und das Fokussieren bei astronomischen Aufnahmen zu erleichtern, verfügt die EOS 20Da über eine Live-Bild- bzw. Bildvorschau-Funktion (mit 5- und 10-facher Lupenfunktion) auf dem 1,8"-LC-Farbbildschirm an der Kamerarückseite. Entgegen dem, was auf dpreview.com geschrieben steht, wird das nicht durch einen teildurchlässigen Spiegel erreicht. Ein Teil des Spiegels lässt zwar tatsächlich Licht durch, aber das ist auch bei der EOS 20D (und allen anderen Spiegelreflexkameras mit TTL-Belichtungsmessung) der Fall, da auf diese Weise während des Belichtungsvorgangs beim Hochklappen des Spiegels ein Teil des Lichtes auf die Belichtungsmesszelle im Sucher umgeleitet wird. Einen starren teildurchlässigen Spiegel wie zum Beispiel bei der Olympus E-10/20 oder der Kleinbild-Cousine EOS RT besitzt die EOS 20Da jedenfalls nicht. So muss auch bei der EOS 20Da zum Benutzen der Live-Bild-Funktion der Spiegel hochgeklappt werden. Außerdem muss natürlich auch der Verschluss für die Zeit der Vorschau geöffnet werden, was über das Aufrufen der BULB-Langzeitbelichtungsfunktion erreicht wird. Länger als 30 Sekunden dauert die Vorschau jedoch nicht, weil sich der CMOS-Bildwandler durch dessen permanentes Auslesen aufheizt und das ein stärkeres Bildrauschen zur Folge hat. Aufgrund der verhältnismäßig langen Öffnung des Verschlusses eignet sich die Live-Bild-Funktion auch nicht für Aufnahmen bei hellem Licht. Die Live-Bild-Funktion ist übrigens auch beim Anschluss der Kamera über den Videoausgang mit einem Fernseher o. ä. verwendbar.

Die EOS 20Da wird nur auf Bestellung über einige wenige Fachhändler vertrieben werden. Einen Preis teilt Canon in seiner Pressemitteilung nicht mit, aber am Telefon nannte man uns einen Preis von knapp 2.250 EUR. Die Markteinführung der EOS 20Da soll in Deutschland vermutlich erst im September stattfinden; trotz weitestgehender Ähnlichkeiten mit der EOS 20D veröffentlichen wir ein gesondertes digitalkamera.de-Datenblatt für die EOS 20Da.

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