Gehobene Einsteigerklasse
Canon EOS 500D ist eine gut ausgestattete Hobbykamera
2009-03-25 Canon versteht es einmal wieder, ein attraktives Gesamtpaket zu schnüren. Die EOS 500D ist ein richtiges Multifunktionsgerät, das nicht nur 15,1-Megapixel-Fotos aufzeichnet, sondern auch FullHD-Videos bei 20 Bildern/s. Der 3" (7,6 cm) große Bildschirm löst 920.000 Bildpunkte auf und kann auch als Live-Sucher verwendet werden. Und das ganze Gesamtpaket gibt es für knapp 800 Euro. Die EOS 500D richtet sich in erster Linie an ambitionierte Hobbyfotografen und soll im Mai 2009 in den Handel gelangen. (Benjamin Kirchheim)
Die Tonaufzeichnung bei den Videos erfolgt lediglich in Mono. Als Speichercontainer kommt das MOV-Format zum Einsatz, die Komprimierung erfolgt per modernem H.264-Codec, einem MPEG4-Derivat. Wem die 20 Bilder/s bei FullHD (1.920 x 1.080 Pixel) nicht reichen, muss Einschränkungen bei der Auflösung in Kauf nehmen. Bei 30 Bildern/s zeichnet die Kamera nämlich "lediglich" 1.280 x 720 oder 640 x 480 Pixel auf. Der Fokus kann während der Filmaufnahme automatisch oder manuell nachgeführt werden. Die Filmwiedergabe kann über die integrierte HDMI-Schnittstelle (Typ C) auf hochauflösenden Fernsehgeräten erfolgen.
Für die Foto- und Videoaufzeichnung kommt ein 15,5 Megapixel auflösender CMOS-Sensor in APS-C-Größe (22,3 x 14,9 mm) zum Einsatz, der um den Faktor 1,6 kleiner ist als ein 35-mm-Kleinbildfilm. Durch den großen Sensor lässt sich bei der Videoaufzeichnung eine Freistellung erreichen, wie sie sonst nur bei professionellen und sehr teuren Video-Filmkameras möglich ist. Im Fotomodus zeichnet die EOS 500D 15,1 Megapixel auf, wobei der Benutzer die Wahl zwischen JPEG und RAW hat. Die Serienbildfunktion erreicht 3,4 Bilder/s, wobei im JPEG-Modus 170 Bilder in Folge möglich sind, bei RAW hingegen nur 9.
Leicht überarbeitet hat Canon auch den Autofokussensor. Er verfügt über neun Messfelder, wobei das Mittlere auf Objektive mit einer Lichtstärke von F2,8 optimiert ist, mit diesen also besonders genau arbeitet. Der Sucher selbst hingegen gehört nicht zu den Größten. Das Bild wird mit einer Spiegel-Dachkantenkonstruktion (Pentaspiegel) umgelenkt und erreicht eine Vergrößerung von 0,87 bei einer Bildfeldabdeckung von 95 %. Ein Gesichtsfeld von 100 % wird hingegen im LiveView-Modus über den 3" (7,6 cm) großen und 920.000 Bildpunkte (640 x 480 Pixel) auflösenden TFT-Bildschirm erreicht. Dann lassen sich auch Gitternetz, Aufnahmeinformationen und Live-Histogramm einblenden. Während des LiveViews ist sowohl eine automatische Fokussierung mittels Kontrastmessung auf dem Sensor und Gesichtserkennung möglich als auch eine manuelle Fokussierung mit Hilfe einer 5- oder 10-fachen Ausschnittsvergrößerung. Mittels Näherungssensor wird der Bildschirm automatisch abgeschaltet, sobald sich das Auge dem Sucher nähert.
Als Bildprozessor kommt der DiGIC 4 zum Einsatz, der für eine effiziente Rauschunterdrückung sorgen soll. Die Empfindlichkeit reicht bei der Automatik von ISO 100-1.600 oder manuell in Drittelschritten von ISO 100 bis ISO 3.200. Im Hochempfindlichkeitsmodus sind sogar (in ganzen EV-Schritten) ISO 6.400 und 12.800 möglich. Die gesamte Technik steckt in einem relativ kompakten Kunststoffgehäuse (mit Stahlverstärkung) mit den Abmessungen 128,8 x 97,5 x 61,9 mm (B x H x T), das netto nur 480 g wiegt.
Die Markteinführung der Spiegelreflexkamera soll im Mai 2009 erfolgen, wobei das Gehäuse ohne Objektiv für 800 EUR angeboten wird. Alternativ gibt es Kits entweder für 900 EUR mit dem bildstabilisierten F3,5-5,6/18-55mm IS Objektiv oder für 1.300 EUR mit dem ebenfalls bildstabilisierten 18-200 mm IS.