Modifizierte EOS R
Canon EOS Ra speziell für die Astrofotografie präsentiert
2019-11-06 Bei der EOS Ra handelt es sich um ein modifiziertes EOS Modell, das für die spezifischen Bedürfnisse von Astrofotografen entwickelt wurde. Sie basiert auf der seit September 2018 erhältlichen EOS R. Die EOS Ra erfasst gegenüber der EOS R die vierfache Menge an Hydrogen-Alpha-Licht. Damit lassen sich die deutlich roten Farbanteile diffuser Nebel im All einfangen, bei denen es sich um interstellare Staubwolken handelt, die hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehen. Mit einer herkömmlichen Kamera ist dies nicht möglich, da die dort verbauten UV/IR-Sperrfilter genau jene Lichtanteile aus dem IR-Spektrum absorbieren, die diesen Nebeln ansonsten ihre typisch rote Färbung geben. (Jan-Markus Rupprecht, Benjamin Kirchheim)
Dank des speziellen Infrarot-Sperrfilters nimmt die Canon EOS Ra viermal so viel Hydrogen-Alpha-Licht auf wie die normale EOS R, wodurch rote Nebel im Weltraum aufgezeichnet werden können. [Foto: Canon]
Dank ihrer Kompaktheit und des geringen Auflagemaßes lässt sich die Canon EOS Ra (Abbildung ähnlich) problemlos an Teleskope montieren. Der dreh- und schwenkbare Touchscreen erleichtert die Bedienung. [Foto: Canon]
Dank der technischen Basis "EOS R" besitzt die EOS Ra einen 30 Megapixel auflösenden Kleinbildsensor und denselben bis -6 EV empfindlichen Autofokus. Für die Fokuskontrolle steht zudem eine 30-fache Lupe zur Verfügung. Auf Wunsch kann der Ausschnitt beispielsweise auf das APS-C-Format umgestellt werden, die Auflösung beträgt dann aber nur noch 11,3 Megapixel. Aber auch andere Formate sind laut Canon möglich, um die Kamera an den Bildausschnitt des Teleskops, an das sie angeschlossen wird, anpassen zu können. Dank des geringen Auflagemaßes des EOS-R-Bajonetts sind Adaptierungen kein Problem. Dabei erleichtert die kompakte und leichte Bauweise der EOS Ra die Montage an einem Teleskop. Dank des dreh- und schwenkbaren Touchscreens wird die Bedienung der Kamera am Teleskop sowie die Bildkontrolle erleichtert.
Aufgrund der 4K-Videofunktion ist die EOS Ra zudem die erste Astrokamera mit so hochauflösendem Video. Auch die Erstellung von 4K-Zeitraffervideos erlaubt sie. Dank der Unterstützung der EOS-Utility-Software sowie der App Canon Camera Connect lässt sich die EOS Ra drahtgebunden oder drahtlos (WLAN und Bluetooth) fernbedienen. Die Canon EOS Ra soll knapp 2.770 Euro kosten, das sind 280 Euro mehr als die UVP der normale EOS R.