S-Kultur
Canon PowerShot S60 setzt neue Akzente in der "S-Klasse"
2004-05-10 Canon setzt seine Digitalkamera-Offensive (siehe digitalkamera.de-Meldung vom 31.12.2003) fort und schickt die neue PowerShot S60 in den Kampf. Und anders als man es von der Namensgebung her erwarten könnte, will das jüngste Modell der "S-Klasse" die Konkurrenz nicht mit einer höheren Auflösung schlagen, sondern mit ganz anderen "Waffen" ... (Yvan Boeres)
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So hat sich Canon offenbar dazu entschieden, die PowerShot S60 nicht mit
einem 6-Megapixel-Sensor auszurüsten, sondern an der Ausstattung zu feilen.
Schließlich hat ja Canon auch den 5-Megapixel-Sensor der PowerShot S50 gut
im Griff; warum sollte man dann für nicht mal eine Million zusätzlicher
Pixel den CCD-Zulieferer wechseln und altbekanntes Bewährtes durch
unbekanntes Neues substituieren?! Stattdessen hat man den
Entwicklungsingenieuren den Auftrag gegeben, ein neues Objektiv zu
entwerfen, mit dem sich die PowerShot S60 von der Konkurrenz absetzen kann.
Das macht die S60 mit ihrem Weitwinkelzoom (28-100 mm/F2,8-5,3 entspr.
Kleinbild) auch, da es in der Preisklasse unter 600 EUR – abgesehen von der
letzten Woche vorgestellten Ricoh Caplio GX – keine andere aktuelle Kamera
vergleichbar hoher Auflösung gibt, dessen Zoomobjektiv am Weitwinkel-Ende
bei 28 mm (KB-äquivalent) anfängt. Durch die Verwendung so genannter
UA-Elemente (Ultra-high refractive index, Aspherical), also asphärischer
Linsen mit ultra-hohem Brechungsindex, soll es Canon – eigenen Angaben
zufolge – gelungen sein, ein besonders kompaktes Weitwinkel-Zoomobjektiv zu
bauen, ohne dabei Kompromisse bei der Bildqualität einzugehen.
Der neuen Objektivkonstruktion hat die PowerShot S60 auch zu verdanken,
im Vergleich zu den anderen Modellen der "S-Klasse" schlanker geworden zu
sein. Sie ist nur noch 114 x 56,5 x 38,8 mm klein und 230 Gramm leicht
(allerdings ohne Akku und Speicherkarte); unterstrichen wird die neue
"Figur" durch leicht veränderte "Gesichtszüge". Das Facelifting bekommt der
S60 jedenfalls gut, die jetzt noch ein bisschen eleganter aussieht.
Ebenfalls neu in der "S-Klasse" ist die Erweiterbarkeit mit optischem
Zubehör. Speziell für die PowerShot S60 gibt es den optional erhältlichen
Tele-Konverter TC-DC10, der die Brennweite praktisch verdoppelt und so am
Tele-Ende auf 200 mm (KB-äquivalent) hievt.
Bei der PowerShot S60 dreht sich also alles um die Optik (sowohl im Sinne
von "Design" als auch im Sinne von "Objektivtechnik"); bei der Elektronik
setzt sie, wie schon erwähnt, auf Altbewährtes bzw. Altbekanntes (von der
S50 her). Der 5-Megapixel-CCD beliefert weiterhin
CompactFlash-Wechselspeicherkarten (Typ I + II inkl. Microdrive) mit maximal
2.592 x 1.944 Bildpunkten großen JPEG- oder RAW-Bilddateien; auf Wunsch
können die Bilder sogar in den beiden Formaten gleichzeitig abgespeichert
werden. Für die richtige Schärfe sorgt nach wie vor ein AiAF-System, wobei
man einen der insgesamt 9 zur Verfügung stehenden Fokussierpunkte mit der
Spotmessung verknüpfen kann und im Makro-Modus bis auf 4 cm (bei Zoom in
WW-Position) an das Motiv herangehen kann. Bei der Belichtung kommt die
Mehrfeldmessung (alternativ zur mittenbetonten Integralmessung und
Spotmessung) zum Einsatz; die iSAPS-Motivanalyse verfeinert noch das
Bildresultat. Wer Akronyme und Technologie-Jargon liebt, wird mit der
PowerShot S60 eh bedient: Die Kamera unterstützt selbstverständlich USB
(leider nur 1.1) und den PTP-Bildübertragungsprotokoll, kann VGA-Videos mit
Ton (aber mit fester Zeitbegrenzung) aufnehmen, besitzt einen
1,8"-TFT-Farbbildschirm, zieht ihren Strom aus einem Li-Ionen-Akku (NB-2LH),
kann dank PictBridge mit einem entsprechenden kompatiblen Drucker verbunden
werden (und selbst den Druck steuern) und soll dank
DiGIC-Signalverarbeitungsprozessor besonders schnell sein. Weitere
Ausstattungsmerkmale der PowerShot S60 sind u. a. der Orientierungssensor
(zum automatischen Ausrichten hochkant aufgenommener Bilder), die optional
erhältliche Fernbedienung, die Möglichkeit des Einsatzes unter Wasser (dank
optionalem UW-Gehäuse und spezieller Weißabgleich-Voreinstellung) sowie die
automatische, semi-automatische und manuelle Einstellung der
Belichtungsparameter (P/S/A/M-Modi, Belichtungskorrektur- und
Belichtungsreihen-Funktion usw.). Die S60 verfügt zudem noch über 2
Serienbildmodi (2 oder 1,5 B/s), einen eingebauten Multifunktionsblitz,
variable Lichtempfindlichkeitsstufen (ISO 50/100/200/400), diverse
Motivprogramme – und noch viele andere Funktionen und Einstellungen, die zum
größten Teil in unserem digitalkamera.de-Datenblatt stichpunktartig
zusammengefasst sind.
Sonst bleibt noch zu erwähnen, dass die PowerShot S60 wie alle neueren
PowerShot-Kameras der Einsteiger- und Mittelklasse einen Print & Share-Button
besitzt, um auf Knopfdruck den Druckvorgang bzw. die Bildübertragung auf den
Computer zu starten und mit einem umfangreichen Softwarepaket ab Juni zu
einem Preis von rund 580 EUR in die Läden kommt. Canon bietet zudem
registrierten Benutzern den Zugang zum Internet-Portal Canon iMAGE Gateway,
das neben dem Heraufladen von Fotos nun auch den Upload von Videos
gestattet; eine erweiterte Version der Zoom-Browser-Software steht den
registrierten Usern kostenlos zum Download zur Verfügung und komprimiert die
Videos entsprechend.