Highspeed-CMOS-Quintett
Canon PowerShot SX230 HS, SX220 HS, Ixus 115, 220 und 310
2011-02-07 Gleich fünf kompakte Digitalkameras mit 12,2 Megapixel auflösendem Highspeed-CMOS-Sensor (rückwärtig belichtet) und FullHD-Video hat Canon im Gepäck für die CP+ in Japan: Die Ixus 115 HS ist besonders kompakt, ihr optisches 4fach-Zoom (28-112 mm) ist bildstabilisiert. Im 19,5 mm schlanken Metallgehäuse der Ixus 220 HS steckt ein optisches 5fach-Zoom (24-120 mm) mit Bildstabilisator. Bei der Ixus 310 HS lassen sich Blende oder Belichtungszeit sogar manuell vorgeben. Sie wartet mit einem F2,0 lichtstarken 4,4fach-Zoom (24-105 mm) und 3,2"-Touchscreen auf. Die PowerShot SX220 HS und SX230 HS vereinen die Highspeed-Technologie mit einem großen Weitwinkelzoom von 28-392 mm (KB). (Benjamin Kirchheim)
Bei den DSLRs setzt Canon schon seit Jahren auf die CMOS-Technologie, nun setzt sie sich auch bei dem Kompaktkameras mehr und mehr durch. Dabei hat der CMOS-Bildsensor bei den Kompaktkameras noch eine Besonderheit: Seine Schichten sind umgekehrt aufgebracht, d. h. die elektronischen Schaltungen liegen unter den Lichtempfindlichen Flächen und nicht wie üblich darüber. Gerade bei sehr kleinen Sensoren mit hoher Auflösung und darauf resultieren sehr kleinen Pixeln bringt das einen Flächengewinn und damit eine erhöhte Lichtempfindlichkeit bzw. vermindertes Rauschen. Diese Technologie ist als rückwärtig belichtet bzw. backside illuminatet im Englischen, kurz BSI, bekannt geworden. Interessanterweise setzt Canon dabei auf das 12-Megapixel-Modell und nicht auf das höher auflösende mit 16 Megapixeln. Eine weise Entscheidung, denn die höhere Auflösung dürfte die Vorteile sowieso wieder zunichte machen. Außerdem setzen die optischen Gesetze, dabei vor allem die Beugung, der Auflösung ohnehin Grenzen. In der Praxis sind 12 Megapixel zudem völlig ausreichend, denn sie ermöglichen hoch aufgelöste Drucke in A3, sofern man den nötigen Aufnahmeabstand einhält auch sehr viel größer. Neben der größeren Sensoroberfläche bietet die CMOS-Technologie noch andere Vorteile wie etwa die Analog-Digital-Wandlung direkt auf dem Chip, was Störeinflüsse, die als weiteres Rauschen sichtbar würden, weiter reduziert. Darüber hinaus können CMOS-Chips deutlich schneller ausgelesen werden, wobei dieses Auslesen zeilenweise erfolgt. Im Videomodus, hier sind 1.920 x 1.080 Pixel, also FullHD, kein Problem, gibt es dagegen einen so genannten Rolling-Shutter-Effekt, durch den sich bei schnellen Schwenks oder Bewegungen des Motivs das Bild verzerrt.
Mit 93,1 x 55,8 x 19,9 mm und 140 g Gewicht ist die Ixus 115 HS besonders kompakt und leicht. Dabei verfügt sie über ein optisches 4fach-Zoom von 28-112 mm (KB), das sogar durch eine beweglich gelagerte Linsengruppe bildstabilisiert ist. Im Herzen der 190 EUR günstigen Kamera schlägt der leistungsfähige Digic-4-Bildprozessor, der so für optimale Bildergebnisse sorgen soll. Auf der Rückseite konnte Canon sogar ein 3" (7,6 cm) großes LC-Display unter bringen, das durch die Technonolie PureColor II G besonders gut ablesbar sein soll. Für gelungene Aufnahmen soll die Motivautomatik sorgen, die 32 verschiedene Szenen automatisch erkennt und die passende einstellt. Für besonders scharfe Bilder soll die automatische Wahl des schärfsten Bildes einer Serie sorgen, Nachtaufnahmen ohne Stativ sollen durch die Kombination mehrerer, kürzer belichteter Aufnahmen möglich sein. Für actionreiche Motive bietet sich hingegen der Serienbildmodus an, der 8,2 Bilder pro Sekunde aufnimmt.
Neben FullHD-Videos können auch welche mit 120 oder 240 Bildern/s aufgenommen werden, wodurch ein Slow-Motion-Effek entsteht. Gestartet und gestoppt wird eine Videoaufnahme mit der Movietaste auf der Kamerarückseite. Abspielen lassen sich hoch auf lösende Fotos und Videos Dank HDMI-Schnittstelle auch auf HD-Fernsehern. Praktisch ist der intelligente Selbstauslöser, der wahlweise erst durch ein Lächeln, ein Zwinkern oder ein neu hinzukommendes Gesicht auslöst. Kreative Effekte wie Miniatur, Spielzeugkamera oder Poster gehören auch zum Ausstattungsumfang. Im Zubehörprogramm bietet Canon ein Allwettergehäuse WP-DC310L an, das bis 3 m wasserdicht ist. Das reicht neben Wintersporteinsätzen auch zum Schnorcheln. Wer richtig mit der Ixus auf Tauchgang gehen möchte, greift hingegen besser zum Unterwassergehäuse WP-DC39, das bis 40 m dicht hält. Ab Mitte Februar 2011 soll die Canon Ixus 115 HS in den Farben Silber, Grau, Blau und Pink erhältlich sein.
Die Ixus 220 HS als Nachfolgerin der Ixus 130 steht der 115 HS mit Abmessungen von 92,2 x 55,9 x 19,5 mm und einem Gewicht von 141 g in Sachen Kompaktheit kaum nach. Sie ist etwa 30 Euro teure als ihre kleinere Schwester, bietet dafür aber auch ein bildstabilisiertes optisches 5fach-Zoom von 24-120 mm (KB). Beim Bildschirm muss man mit einer Diagonalen von 2,7" (6,9 cm) kleinere Abstriche machen, er löst 230.000 Bildpunkte auf und verfügt ebenfalls über ein PureColor-II-G-Panel. Das speziell gehärtete Glas soll besonders robust sein. Die Ixus 220 HS verfügt weitgehend über dieselbe Ausstattung wie die 115 HS, besitzt aber bspw. eine "Advanced Subject Detection", die neben Personen auch andere bewegte Motive wie Tiere und Fahrzeuge erkennt. Der Fokus vom anvisierten Motiv wird dann bis zum Auflösen nachgeführt, um es scharf abzubilden.
Die Funktion i-Contrast soll ihrerseits für eine bessere Durchzeichnung von Schatten und Lichtern sorgen, indem diese aufgehellt bzw. abgedunkelt werden. FullHD-Videos zeichnet die Ixus 220 HS mit 24 Bildern/s und Stereoton auf. Bei geringerer Auflösung stehen auch Bildwiederholraten von 120 und 240 Bildern/s zur Verfügung. Fotoserien werden mit 3 Bildern/s bei voller Auflösung und 8 Bildern/s bei 3 Megapixeln erstellt. Auch für die 220 HS gibt es ein Allwettergehäuse (WP-DC320L) sowie ein Unterwassergehäuse (WP-DC41). Ab Mitte Februar 2011 soll die Canon Ixus 220 HS für ca. 220 EUR in den Farben Schwarz, Silber und Rot erhältlich sein.
Das neue Topmodell ist die Ixus 310 HS. Ihr Gehäuse ist mit 100,6 x 55,4 x 25,0 mm zwar immer noch kompakt, aber nicht mehr ganz so schlank. Betriebsbereit bringt sie 181 g auf die Waage. Dafür kann sie mit einem im Weitwinkel F2,0 lichtstarken Objektiv beeindrucken, das 4,4fach von 24-105 mm zoomt und über einen optischen Bildstabilisator verfügt. Sie besitzt die inneren Werte und Technologien der 220 HS, äußerlich hebt sie sich auf der Rückseite mit ihrem 3,2" (8 cm) großen, 460.000 Bildpunkte auflösenden Touchscreen ab, der eine besonders intuitive Bedienung erlauben soll. So ist es bspw. Möglich, die Bediensymbole individuell anzuordnen. Sogar bestimmte Gesten werden vom Bildschirm erkannt und in ihnen zugeordnete Funktionen umgesetzt. Die Serienbildgeschwindigkeit erreicht 3,4 Bilder/s bei voller Auflösung und 8,2 Bilder/s bei 3 Megapixeln. Die HDMI-Schnittstelle ist CEC-kompatibel, d. h. mit entsprechendem Fernseher lässt sich die per HDMI angeschlossene Kamera mit der Fernseher-Fernbedienung steuern. Die Ixus 310 HS ist in Silber, Braun, Gold und Pink ab März 2011 zu einem Preis von knapp 320 EUR erhältlich.
Ein ganz anderes Zoomkaliber fahren die PowerShot SX220 HS und SX230 HS auf, bei denen erstmals in einer PowerShot die HS-Technologie zum Einsatz kommt. Sie zoomen optisch 14fach von 28-392 mm, wobei ein optischer Bildstabilisator nicht fehlt. Er soll bis zu vier Stufen längere Belichtungszeiten erlauben, also bei 392 mm (KB) statt 1/400 s lediglich eine Belichtungszeit von 1/25 s erfordern, um noch scharfe Bilder abzuliefern. Die SX230 HS verfügt, für einen Aufpreis von 30 Euro gegenüber der SX220 HS, außerdem als erste Canon über ein integriertes GPS zum Geotagging. Es zeichnet die Route auf Wunsch auch bei ausgeschalteter Kamera auf. Das PureColor-II-G-LC-Display löst 460.000 Bildpunkte auf und misst 3" (7,5 cm) in der Diagonale. Das speziell gehärtete Glas soll nicht nur die Darstellungsqualität erhöhen, sondern auch robuster sein als herkömmliche Displayabdeckungen. Das Seitenverhältnis des Bildschirms ist übrigens 16:9, was bei FullHD-Videos besonders praktisch ist. Der Ton wird dabei in Stereo aufgezeichnet. Die Bildrate erreicht 24 Bilder/s und während des Filmens kann optisch gezoomt werden. Der optische Dynamik-Bildstabilisator soll sogar beim Gehen für ein ruhiges Videobild sorgen. Intelligenter Automodus mit Wahl aus 32 Motivprogrammen, Gesichtserkennung, Advanced Subject Detection, i-Contrast und vieles mehr sind ebenfalls an Bord.
Serienbilder werden mit einer Bildfrequenz von 3,2 Bildern/s bei voller Auflösung und 8,1 Bildern/s bei 3 Megapixeln aufgezeichnet. Für verschiedene Situationen gibt es nützliche Hilfen wie etwa den Nachtaufnahmemodus ohne Stativ, bei dem statt einer unscharfen langen Belichtung mehrere kurz belichtete Bilder zu einem scharfen kombiniert werden. Slow-Motion-Videoaufnahmen mit 120 bzw. 240 Bildern/s sind ebenfalls möglich. Kreative Fotografen können auf Wunsch die Kamera auch manuell steuern, d. h. Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit und Blende selbst vorgeben. Für Tauchgänge bis 40 m bietet Canon das Unterwassergehäuse WP-DC42 im Zubehörprogramm an. Ab Mitte März 2011 soll die PowerShot SX220 HS in Grau und Purpur für 300 EUR verkauft werden, die SX230 HS kostet 330 EUR und soll in Schwarz, Blau und Pink erhältlich sein.