Rot-Tint-Milieu
Canon i990 druckt mit zusätzlicher roter Tinte
2004-01-14 Die Druckerhersteller mögen es bunt: Nachdem bereits Epson mit dem kürzlich vorgestellten Stylus Photo R800 einen Drucker vorgestellt hat, der neben den üblichen Farbtinten auch noch rote und blaue Tinte zum Druck verwendet, folgt nun Canon mit dem i990, der zwar keine blaue Tinte, aber das Farbtintenangebot ebenfalls um Rot erweitert. (Yvan Boeres)
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Die von Canon als "ChromaPLUS" bezeichnete Technologie, sofern man bei
zusätzlicher Tinte von "Technologie" reden kann, sieht neben den sonst
üblichen Farbtinten Cyan, Magenta, Gelb, Photo-Cyan, Photo-Magenta und
Schwarz auch noch Platz für rote Tinte vor. Damit soll – laut Canon – ein
noch präziserer Farbübergang bei den weichen Farbtönen Gelb und Rot möglich
sein; die Farbdichte (1/6-Verhältnis) der einzelnen Tinten soll ebenfalls zu
fließenden Farbübergängen beitragen. Beim i990 (wie bei vielen anderen
Druckern von Canon) hat jede Tinte ihren eigenen, austauschbaren Tintentank,
so dass nur der Tank gewechselt werden muss, der auch wirklich leer ist.
Wie Epson beim Stylus Photo R800 erklärt auch Canon, dass durch den
Einsatz der zusätzlichen Tinte ein größerer Farbraum bzw. eine höhere
Farbdynamik erzielt werden kann. Beim i990 soll allgemein die Farbsättigung
um bis zu 60 Prozent erhöht worden sein; die Druckauflösung liegt, wie bei
anderen Modellen der i-Serie, bei bis zu 4.800 x 1.200 dpi. Die
Tintentröpfchengröße liegt dabei bei 2 Pikoliter, wobei Canon betont, dass
die Größe der Tintentröpfchen, im Gegensatz zu anderen Druckverfahren mit
variabler Tintentröpfchengröße, konstant bleibt. Möglich gemacht wird das
von der "MicroFine Droplet"-Technologie, die u. a. auf Druckköpfe mit
haarfeinen Mikrodüsen setzt. Der extrem breite Druckkopf des i990 enthält
dabei nicht weniger als 5.376 Düsen mit einem Durchmesser von jeweils 10
Mikrometern, die mehr als 200 Millionen dieser 2 Pikoliter feinen
Tintentröpfchen pro Sekunde zu Papier bringen. So soll dann auch ein Foto im
DIN A4-Format (21 x 29,7 cm) in nur ca. 37 Sekunden ausgedruckt sein. Damit
der PC (Windows- oder Macintosh-Rechner) auch entsprechend schnell die
Druckdaten liefern kann, ist der i990 mit einer echten USB 2.0-Schnittstelle
(High-Speed-Standard) ausgestattet. Doch der i990 lässt sich auch direkt mit
einer Digitalkamera verbinden und von dieser steuern; neben dem hauseigenen
USB-Direktdruckstandard Bubble Jet Direct Print wird auch der
markenübergreifende PictBridge-Standard unterstützt.
Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen des neuen i990 gehören u. a. die
Fähigkeit zum Randlosdruck (bis DIN A4 inkl.), die Aufnahme einer Vielzahl
von Spezialmedien (z. B. Umschläge) mit einer Stärke von bis zu 270 g/m²,
die getrennten Papierfächer für Normalpapier und Fotopapier (lästiges
Wechseln entfällt) sowie der in puncto Software üppige Lieferumfang. Dieser
setzt sich aus den Programmen PhotoRecord (Drucklayout/Rahmen/Fotoalben),
ZoomBrowser EX (Bildverwaltung), Easy-PhotoPrint (Drucklayout mit
Berücksichtigung der EXIF 2.2/Print-Daten) und Easy-WebPrint (Druckanpassung
für Internetseiten) zusammen. Die einzelnen Anwendungen sind dann neuerdings
unter der Werkzeugleiste Easy-ToolBox angeordnet. Der Canon i990 ist ab
Februar im Handel erhältlich, als Preis empfiehlt Canon knapp 400 EUR.