Photokina-Frühlese
Canon kündigt PowerShot G3, PowerShot S45, Digital Ixus V3 an
2002-09-16 Auch Canon folgt dem diesjährigen generellen Trend zur Modellpflege und stellt auf der Photokina drei weiterentwickelte Digitalkamera-Modelle vor. Im Fall der PowerShot G3 fallen die Neuerungen allerdings so umfangreich aus, dass man fast von einer kompletten Neuentwicklung sprechen kann. (Yvan Boeres)
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Für die meisten Neuigkeiten-Jäger unter unseren Besuchern und regelmäßigen
Besucher unseres Diskussionsforums ist die Canon PowerShot G3 kein Geheimnis
mehr, hatte doch ein Kölner Foto-Fachhändler den PowerShot G2-Rangablöser
bereits etwas zu früh auf seinen Internet-Seiten präsentiert. Die Info war
jedenfalls lange genug im Netz, um bekannt werden zu lassen, dass die PowerShot G3
der 4-Megapixel-Klasse treu bleibt, ein optisches 4-fach-Zoomobjekitv (entspr.
35-140 mm/F2,0-3,0 bei Kleinbild) besitzt, mit einem Mehrpunkt-Autofokus
ausgestattet ist und rund 1.000 EUR kostet. Man hatte bei der PowerShot G3 mehr
AF-Punkte vermutet und die Erwartungen werden sogar übertroffen. Denn die
PowerShot G3 ist endlich mit dem von Canon Camcordern schon seit langem
bekannten FlexiZone-AF-System versehen: 345 einzelne Messpunkte sorgen
dafür, dass man das Gefühl bekommt, der Fokussierpunkt sei völlig frei
platzierbar. Wie bei der PowerShot G2 schon üblich, kann man die
Belichtungsmessung mit dem aktiven/gewählten Fokussierpunkt verknüpfen (Spot-AF)
und die vom jeweiligen Fokussierpunkt übermittelte Position des Hauptmotivs im
Bild wird auch bei der Belichtung entsprechend stark mit berücksichtigt. Die
"künstliche Intelligenz" der PowerShot G3 geht noch weiter. So ist eine der
wichtigen Neuerungen an der Kamera die so genannte iSAPS-Technologie
(Intelligent Scene Analysis), die das Motiv analysiert und für eine verbesserte
Detailwiedergabe, besonders in den dunklen als auch in den sehr hellen
Bildpartien, sorgen soll. Ein neuer, DIGIC genannter Signalprozessor ist das
wichtigste Bauteil dieser neuen Technologie.
Es sieht also so aus, als ob die PowerShot G3 die überall in der Fachpresse
hoch gelobte exzellente 4-Megapixel-Bildqualität des Vorgängermodells PowerShot G2
noch weiter verbessern kann. Verbessert hat man offenbar auch die
Reaktionszeiten des Autofokus, allerdings gibt Canon keine konkreten Zeiten an.
Nach außen gibt sich die PowerShot G3 genauso ausgeklügelt wie im Innern der
Kamera. Nicht so sehr vom Aussehen (hier wirkt die PowerShot G3 etwas "biederer"
als die PowerShot G2), sondern von den Einstellmöglichkeiten her. So besitzt die
PowerShot G3 nicht nur alle von der PowerShot G2 her bekannten Funktionen,
sondern zusätzlich noch eine Focus Bracketing-Funktion (mehrere Aufnahmen mit
unterschiedliche gesetztem Schärfepunkt) alternativ zu den Belichtungsreihen.
Neu sind auch zwei vom Benutzer definierbare Motivprogramme, zwei vom Benutzer
definierbare Weißabgleichs-Voreinstellungen, ein eingebauter und einschwenkbarer
ND8-Neutral-Dichtefilter, eine Funktion zum Abschalten des Mess-Vorblitzes beim
eingebauten Blitz sowie eine Histogramm-Anzeige (leider nur im Wiedergabemodus).
Die Kamera kann beim Blitzen auf den ersten oder zweiten Verschlussvorhang
synchronisieren und besitzt zur Einstellung der Funktionen ein sogenanntes
Jog-Dial (ein Drehrad, das gleichzeitig Drucktaster ist). Zu erwähnen bleibt
noch, dass die PowerShot G3 natürlich EXIF Print (EXIF 2.2) und DirectPrint
unterstützt, einen dreh- und schwenkbaren 1,8"-LCD-Farbbildschirm besitzt und
über einen Lithiumionen-Akku mit Strom versorgt wird. Alle anderen
Ausstattungsmerkmale, die z. T. schon von der PowerShot G2 her bekannt sind,
lassen sich im digitalkamera.de-Datenblatt nachlesen. Noch ein Wort zum Zubehör:
Das B in der Produktbezeichnung des neuen Objektivadapters LA-DC58B steht für
"Bajonett"; die dazu passenden neuen Weitwinkel- und Telekonverter WC-DC58N und
TC-DC58N werden also nicht mehr aufgeschraubt, sondern mit einem Dreh schneller
an die Kamera bzw. den Objektivadapter montiert. Die Canon PowerShot G3 wird ab
Ende Oktober zum o. g. Preis im Handel erhältlich sein.
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Derart radikale Veränderungen wie beim Schritt von der PowerShot G2 zur G3
beinhaltet der Schritt von der beliebten PowerShot S40 zur neuen PowerShot S45
nicht. Diese zweite Neuvorstellung von Canon erbt jedoch die wichtigsten
Technologien und neuen Funktionen der PowerShot G3. So bekommt die Powershot S45
ebenfalls den nagelneuen DIGIC-Signalprozessor, die FexiZone AF/AE-Steuerung mit
345 frei wählbaren Punkten sowie eine Schärfereihen-Automatik und zwei
benutzerdefinierbare Weißabgleichs-Voreinstellungen mit auf den Weg. Wird die
Flexizone-Funktion nicht benutzt, erfolgt die Schärfe- und Belichtungsmessung
über neun Messfelder (statt drei wie bei der PowerShot S40). Ob die
Belichtungsmessung akkurat war, kann man im Wiedergabemodus anhand der
Histogramm-Anzeige (die es schon bei der PowerShot S40 gab) kontrollieren.
Musste man noch bei der PowerShot S40 hochkant aufgenommene Bilder mit einer
entsprechenden Menüfunktion drehen, macht die PowerShot S45 dies automatisch.
Ein Orientierungssensor im Inneren der Kamera registriert die Ausrichtung der
Kamera im Hoch- und Querformat; die Bilder werden im Display automatisch richtig
angezeigt. Die Information über Hoch- oder Querformat liefert der Sensor zudem
auch an die Belichtungsmessung, die auf diese Weise Belichtung und Weißabgleich
z. B. bei Motiven mit blauem Himmel besser angleichen kann. Im Vergleich zum
Vorgängermodell PowerShot S40 kann die PowerShot S45 auch längere Videosequenzen
aufnehmen. Ansonsten teilen sich PowerShot S45 und PowerShot S40 das edle
Metallgehäuse, das optischen Dreifach-Zoom (entspr. 35-105 mm/F2,8-4,9), den "My
Camera Modus" zur Personalisierung der Kamera-Töne und des
Begrüßungsbildschirmes sowie den Großteil der restlichen technischen Daten.
Weitere Infos zur PowerShot S45 findet man in unserem entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblatt. Die PowerShot S45 kommt ab Mitte Oktober für rund
800 EUR in den Handel.
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In der Digital Ixus-Produktlinie kündigt sich ein lang erwarteter Wechsel an.
Bisher gehörten alle Digital Ixus-Kameras der 2-Megapixel-Klasse an. Das ändert
sich jetzt mit der Digital Ixus V3, die als erste Digital Ixus-Kamera überhaupt
mit einem 3-Megapixel-CCD ausgestattet ist. Sicherlich gibt es mittlerweile von
der Konkurrenz Kameras, die ein ähnliches Konzept wie die Digital Ixus
verfolgen, aber mit 4 oder sogar 5-Megapixel-Auflösung aufwarten. Canon scheint
dies ziemlich unbeeindruckt zu lassen, denn die meisten Anwender sind mit
3-Megapixel-Auflösung durchaus zufrieden (was digitalkamera.de- Besucherumfragen
bestätigen). Die zwei Megapixel bisheriger Ixus-Digitalkameras waren aber stets
die gerade noch akzeptable Untergrenze. Deshalb werden sich nun viele freuen,
mit einer Million zusätzlicher Bildpunkte nun auch größere Ausgabeformate in
Angriff nehmen zu können. Ein neuer DIGIC-Signalprozessor kümmert sich dabei um
die digitale "Aufpolierung" der Pixel. Ein auf neun Messpunkte erweitertes
AiAF-System, gekoppelt mit einer Mehrfeld-Belichtungsmessung, sorgt für die
richtige Schärfe und eine ausgewogene Belichtung. Wie die PowerShot S45 erkennt
die Digital Ixus V3 Aufnahmen im Hoch- oder Querformat und passt die
Belichtungsmessung und die Wiedergabe der Bilder entsprechend an. Unter den
vielen neuen und schon von anderen Digital Ixus-Modellen bekannten Funktionen
findet man eine Langzeitbelichtungs-Funktion, eine Histogrammanzeige im
Wiedergabemodus, eine DirectPrint-Funktion, die Unterstützung von EXIF Print (EXIF 2.2)
sowie eine manuelle Belichtungssteuerung und eine benutzerdefinierbare
Weißabgleichs-Einstellung. Das Objektiv der Digital Ixus V3 zoomt von 35 bis 70
Millimeter (entsprechend Kleinbild) und öffnet mit F2,8 bis F4,0. Gespeichert
wird auf CompactFlash-Wechselspeicherkarten (Typ I); der Strom kommt aus einem
Lithiumionen-Akku. Die Digital Ixus V3 wird Ende Oktober zu einem Preis von rund
600 EUR im Handel eingeführt.
Damit wären die drei ersten Photokina-Ankündigungen von Canon kurz
vorgestellt. Eine vierte Neuvorstellung folgt noch am 24. September. Wir werden
uns auf der Photokina alle neuen Kameras genauer ansehen und – sobald uns
testfähige Exemplare vorliegen – in entsprechenden
digitalkamera.de-Erfahrungsberichten auf die einzelnen Kameras noch
ausführlicher eingehen und von unseren Eindrücken berichten.