Stapellauf
Canon lässt PowerShot S5 IS und Digital Ixus 950 IS vom Stapel
2007-05-07 Auch wenn Canon dieses Jahr das zwanzigjährige Bestehen der EOS-Serie feiert, ist das kein Grund für den populären Kamerahersteller, die Kompaktdigitalkameramodelle der PowerShot- und Digital-Ixus-Serie zu vernachlässigen. Das unterstreicht Canon heute mit der Vorstellung der PowerShot S5 IS und der Digital Ixus 950 IS (in anderen Gefilden auch als PowerShot SD850 IS bekannt), die beide der 8-Megapixel-Klasse angehören, sich aber auch in anderen Punkten als der Auflösung mehr oder weniger stark von ihren Vorgängerinnen unterscheiden. (Yvan Boeres)
Mit der PowerShot S5 IS hält der DiGIC-III-Prozessor nun auch Einzug in die Superzoomkamera-Serie von Canon. Der rechenstarke Signalprozessor, der u. a. auch im Profi-Flaggschiff EOS-1D Mark III zum Einsatz kommt, erschließt den PowerShot- und Digital-Ixus-Modellen die Gesichtserkennung. So ist nun auch die PowerShot S5 IS in der Lage, die Gesichter von Personen vor der Kamera (bis zu neun Menschen) zu erkennen und die Belichtung und Schärfe darauf einzustellen. Der kleine Chip bringt außerdem noch die elektronische Erkennung und Retusche roter Augen, eine effektivere Signalverstärkung (für Lichtempfindlichkeitsstufenäquivalente von bis zu ISO 1.600) und eine Erhöhung der Speichergrenze im Videomodus von 1 auf 4 Gigabytes mit. Für viele Canon-Fans wird aber der DiGIC-III-Prozessor nicht die wichtigste Neuerung an der PowerShot S5 IS sein. Besaßen die Vorgängermodelle S1, S2 und S3 IS keinen externen Blitzanschluss, ist die S5 IS nunmehr mit einem solchen ausgestattet und erlaubt auf diese Weise das Montieren der Speedlite-Blitze aus dem (D)SLR-Programm von Canon sowie die Verwendung derer Funktionen (der deutschen Pressemitteilung nach zu urteilen sogar inklusive drahtloser eTTL-Blitzsteuerung). Damit rückt die S5 IS auch ein Stück näher an die selige PowerShot Pro1 heran; eine so genannte Prosumer-Kamera, auf deren Nachfolgerin nicht wenige anspruchsvolle Fotografennaturen schon lange gewartet haben und z. T. immer noch warten. Denn ganz an die Pro1 kommt auch die S5 IS nicht heran. Ihr 1/2,5"-Sensor ist nämlich bei gleicher Auflösung (rund 8 Megapixel) deutlich kleiner als der 2/3"-CCD der Pro1, ihr Objektiv (36-432mm/F2,7-3,5 entspr. KB) ragt trotz wesentlich stärkerem Zoom und eingebautem Bildstabilisator nicht weit genug in den Weitwinkel-Bereich hinein, um Expertenansprüchen gerecht zu werden, und einen Rohbilddatenmodus (RAW/CR2) besitzt die S5 IS leider auch nicht.
Offiziell tritt die S5 IS die Nachfolge der S3 IS an – und dabei soll es dann wohl auch bleiben. Höhere Ambitionen hat sie anscheinend nicht. Im Vergleich zur S3 IS sind die Neuerungen dann auch zahlreich. Neben dem DiGIC-III-Prozessor und den damit verbundenen neuen Funktionen, dem 8,3-Megapixel-CCD (8 MP effektiv) und dem Blitzschuh gehören auch noch ein – weiterhin dreh- und schwenkbarer – größerer LC-Bildschirm mit einer Bilddiagonale von 6,3 cm (2,5"-TFT-LCD mit 207.000 Bildpunkten), eine neue Funktion namens Auto-ISO-Shift (ein Druck auf die Print/Share-Taste schaltet augenblicklich in eine verwacklungssichere Hochempfindlichkeitsstufe um), ein zusätzliches Motivprogramm (für Fotos in bzw. von Aquarien), die von neueren Canon-Kameras her bekannten Digitalzoom-Sondermodi (Safety Zoom, Digital Tele-Converter), die Serienbildaufnahme mit Motivverfolgung (Continuous Shooting AF), eine neue Funktion zum Vermeiden von Überblitzeffekten bei Nahaufnahmen (Safety FE), ein Long-Play-Modus für Videoaufnahmen und eine neue Funktion zur automatischen Feinabstimmung des Fokus bei der manuellen Scharfstellung (Safety MF). Ansonsten behält die S5 IS so gut wie alle Eigenschaften der S3 IS bei; dazu zählen u. a. die Tonaufnahmen in Stereo-Qualität, der Zoomantrieb per Ultraschallmotor (USM), die spektakuläre Naheinstellgrenze von 0 cm im Supermakro-Modus, die Verfügbarkeit von optischem Zubehör (Objektiv-/Filteradapter, Weitwinkelkonverter, Telekonverter, Nahlinse usw.), das Live-Histogramm, die zahlreichen Filtereffekte (Farbwechsel, individuelle Farbe usw.), der frei programmierbare Selbstauslöser (Custom Timer) – und noch vieles mehr. Ergänzende Informationen zu Technik, Funktion und Ausstattung der Canon-Neuheit finden interessierte Leser im dazugehörigen digitalkamera.de-Datenblatt, das am Ende dieser Meldung über die entsprechende Verknüpfung abrufbar ist. Die Canon PowerShot S5 IS kommt Anfang Juni (2007) mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 515 EUR in den Handel.
Begleitet wird die Vorstellung der PowerShot S5 IS von einer weiteren Produktankündigung. Die Digital Ixus 950 IS (alias PowerShot SD850 IS alias Ixy Digital 950 IS) schickt Canon dieser Tage bzw. gegen Mitte Mai (2007) als offizielle Nachfolgerin der knapp ein Jahr "alten" Digital Ixus 800 IS ins Rennen. Beide Kameras haben aber bestenfalls noch das Design, die groben Maße, das Gewicht, die optisch stabilisierte Vierfachzoom-Optik (35-140mm/F2,8-5,5 entspr. KB) und die eng mit den Objektivdaten verbundenen Spezifikationen (z. B. Schärfe-/Fokussierbereich und Blitzreichweite) gemeinsam; sonst ist die neue 950 IS vielmehr als 8-Megapixel-Version (8,3 MP brutto) der etwas jüngeren Digital Ixus 850 IS anzusehen, die zu den ersten Canon-Kameras mit DiGIC-III-Prozessor, Gesichtserkennung, Erkennung/Retusche roter Augen etc. gehörte. Ganz neu sind hingegen das so genannte PureColor-LC-Farbdisplay, das Touch-Control-Wählrad und die Creative-Light-Effects. Hinter dem Marketing-Kauderwelsch verbirgt sich nichts anderes als ein Kamerabildschirm (2,5" und 230.000 Bildpunkte) mit verbesserten Abbildungseigenschaften (30 % bessere Farbwiedergabe, hoher Betrachtungswinkel, entspiegelte Bildschirmoberfläche, Kratzschutz, Fluorit-Beschichtung gegen Fingerabdrücke), ein in die Kamerarückwand eingefasstes Dreh-/Einstellrad und eine neue Effektfunktion, mit der Lichtpunkte in Form von Sternen, Herzen, Blumen etc. (siehe weiterführende Links für Bildbeispiele) dargestellt werden. Weiter auf der Liste der Neuerungen findet man die Auto-ISO-Shift-Funktion (wie weiter oben schon bei der S5 IS beschrieben), eine Einstellung für Videos im Zeitraffer sowie die – neuerdings umprogrammierbare bzw. neu belegbare – Print/Share-Taste. Die 950 IS funktioniert weiterhin mit einem Lithiumionenakku vom Typ NB-5L (hier gut für bis zu 230 Aufnahmen), nimmt nach wie vor SD/SDHC/MMC-Karten auf und wartet wie ihre Vorgängerinnen mit einer Vielzahl an Motivprogrammen (z. B. Aquarium oder Unterwasseraufnahmen), einer direktdruckfähigen (u. a. PictBridge-Standard) USB-2.0-Highspeed-Schnitsstelle und einem erweiterten Videomodus (max. 640 x 480 Pixel bei 30 Bildern/s und mit Ton, Aufnahmezeit auf max. 1 Std. oder 4 GBytes begrenzt) auf. Die technischen Daten wie auch weitere Infos zu Ausstattung und Funktionsumfang der zweiten Canon-Neuheit des Tages haben wir – wie sonst üblich – im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt zusammengefasst; die Canon Digital Ixus 950 IS soll rund 410 EUR (UVP: 409,35 EUR) kosten.