Spielen oder Fotografieren?

Canon legt mit der EOS 450D in der Einsteigerklasse nach

2008-01-25 Mit der EOS 450D bringt Canon eine Einsteiger-DSLR auf den Markt, die mit viel moderner Technologie ausgestattet ist. Bei der Auflösung von 12,2 Megapixeln übertrifft sie die höher angesiedelte EOS 40D sogar um zwei Megapixel, auch die LiveView-Funktion wurde genauso wie der Monitor weiter entwickelt. "Let's play" lautet Canons Leitspruch zur 450D – ist die Kamera nun zum Spielen, oder zum Fotografieren gebaut? Weder noch – spielend Fotografieren trifft es wohl eher, bei einfacher Bedienung mit professioneller Technologie aus der EOS-1-Serie.  (Benjamin Kirchheim)

Ein geerbtes Leistungsmerkmal der großen Profikamera ist der Digic-III-Bildprozessor, der für einen hohen Datendurchsatz und gute Bildqualität sorgen soll. Mit 14 Bit Farbtiefe pro Farbkanal verarbeitet der Bildprozessor die Daten, wobei bis zu 3,5 Bilder pro Sekunde möglich sind. Der Puffer reicht bei RAW-Bildern zwar nur für sechs Stück, im JPEG-Modus sind aber 53 hintereinander möglich. Gespeichert werden die Fotos neuerdings auf SD-Speicherkarten – für Aufsteiger aus der Kompaktklasse positiv, für alte EOS-Hasen eher ungewöhnlich, kamen doch bisher CompactFlash-Speicherkarten zum Einsatz. Aber auch bei der Blitzsteuerung gibt es Neuerungen: So kann der Speedlite 580 EX II über das Kameradisplay gesteuert werden. Dieses ist nicht nur auf drei Zoll Bilddiagonale gewachsen, sondern auch 50 % heller als das Display der EOS 400D – allerdings bleibt die Auflösung bei 230.000 Bildpunkten; beim Test der EOS 40D fanden wir das etwas unscharf (siehe weiterführende Links). Die LiveView-Funktion der EOS 40D hat Canon auch weiter entwickelt und in die 450D eingebaut. Das Livebild zeigt bei 30 Bildern pro Sekunde nicht nur ein Histogramm zur Belichtungsbeurteilung an, sondern es lässt sich auch ein Gitter einblenden und mittels Kontrast-Autofokus auf dem Sensor fokussieren – ohne den Spiegel dabei herunter zu klappen. Alternativ lässt sich auch mit Spiegelklappen oder aber manuell mit 10-fach-Lupe fokussieren.


Der Sucher der EOS 450D zeigt 95 % des späteren Bildes bei 0,87-facher Vergrößerung an. Im Statusdisplay unterhalb des Suchers wird nun auch die Empfindlichkeit angezeigt, was einen deutlichen Pluspunkt darstellt. Der Autofokus arbeitet mit neun Messpunkten, die ebenfalls im Sucher angezeigt werden. Neben der bekannten Mehrfeld- und Integralbelichtungsmessung gibt es nun eine echte Spotmessung, die 4 % des Sucherbildes abdeckt. Der 12,2 Megapixel CMOS-Sensor führt zu einer 1,6-fachen Brennweitenverlängerung, außerdem verfügt er über einen Staubschutzmechanismus, indem der vorgelagerte Tiefpassfilter vibriert. Der Sensor selbst ist fest verbaut, und so muss man zur Bildstabilisierung auf entsprechend ausgestattete Objektive mit EF-Bajonett zurück greifen. Eines davon ist im Bündel mit der Kamera käuflich, das EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 IS kostet zusammen mit der Kamera etwa 850 EUR. Ohne dieses Objektiv ist sie bereits für 750 EUR zu haben, Ungeduldige müssen aber noch bis März 2008 warten, dann nämlich erscheint die Kamera auf dem Markt. Optional ist ein Batteriegriff erhältlich.

Artikel-Vorschläge der Redaktion