Jetzt mit Bluetooth und neuem Setobjektiv
Canon präsentiert mit der EOS 800D und 77D zwei neue DSLR-Schwestern
2017-02-15, aktualisiert 2017-11-19 Vor zwei Jahren teilte Canon mit der EOS 750D und 760D die dreistelligen DSLRs in zwei Schwestermodelle mit unterschiedlicher Bedienung und Zielgruppe auf. Mit der EOS 800D und 77D präsentiert Canon nun die technisch weiterentwickelten Nachfolgemodelle, deren Unterschied auch im Namen deutlich wird. Beide verwenden nun den Dual-Pixel-CMOS der EOS 80D in Kombination mit dem Digic-7-Bildprozessor. Verbesserungen gibt es aber beispielsweise auch beim Autofokus. (Benjamin Kirchheim)
Während die sich an Einsteiger richtende EOS 800D der Dreistelligkeit treu bleibt, macht die EOS 77D ihr ambitioniertes Benutzerinterface und damit auch die Nähe zur EOS 80D auch im Namen deutlich. Die 77D verfügt im Gegensatz zur 800D über ein hinteres Daumenrad sowie ein kleines Infodisplay auf der Kameraoberseite. Die EOS 800D hingegen gibt Einsteigern auf dem Bildschirm Hilfe zur Einstellung der Kamera sowie Tipps und Tricks zur Aufnahme. Im Wesentlichen sind die beiden Kameras jedoch technisch identisch.
Die Canon EOS 77D ist das Nachfolgemodell der EOS 760D, während die 800D auf die 750D folgt. Damit macht Canon die Bedieninterface-Unterschiede der Technikschwestern im Namen deutlich. [Foto: Canon]
Die Canon EOS 77D verfügt wie die EOS 800D über einen dreh- und schwenkbaren Touchscreen, der 7,7 Zentimeter in der Diagonale misst und 1,04 Millionen Bildpunkte auflöst. [Foto: CANON.INC]
In beiden kommt der Dual-Pixel-CMOS-Sensor der EOS 80D mit 24 Megapixeln Auflösung und dem Dual-Pixel-AF zum Einsatz, mit dessen Hilfe im Live-View innerhalb von 0,03 Sekunden fokussiert werden können soll. Canon beansprucht damit für sich, den schnellsten Autofokus im Live-View zu besitzen. Zudem erlaubt die maximale ISO-Empfindlichkeit von ISO 25.600 (erweiterbar auf ISO 51.200) laut Canon Low-Light-Aufnahmen (wir würden hingegen in erster Linie ein lichtstarkes Objektiv statt so hoher Empfindlichkeiten empfehlen). Ohne Live-View kann der Fotograf auf einen neuen Autofokus mit 45 Kreuzsensoren zurückgreifen, von denen 27 sogar noch bei einer Anfangslichtstärke von F8 funktionieren (allerdings nur neun davon arbeiten dann noch als Kreuzsensor). Dabei muss sich der Fotograf aber mit dem relativ kleinen SLR-Sucher begnügen. Er vergrößert lediglich 0,82-fach, was im Kleinbildäquivalent einer 0,51-fachen Vergrößerung entspricht. Zudem arbeitet der Sucher nur mit einer Pentaspiegelkonstruktion statt eines hochwertigen Pentaprismas, das für ein helleres Sucherbild sorgen würde.
Die Serienbildgeschwindigkeit der EOS 77D und 800D liegt bei sechs Bildern pro Sekunde. Die Belichtungsmessung arbeitet mit einem 7.560 Pixel auflösenden RGB-IR-Sensor, der auch komplexe Lichtsituationen analysieren und Hauttöne erkennen können soll. Bei Videoaufnahmen steht maximal eine Auflösung von Full-HD zur Verfügung, die Bildwiederholrate liegt bei flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. Für die Bildstabilisierung sorgt ein digitaler 5-Achsen-Stabilisator, der in der Lage ist, mit einem optischen Bildstabilisator im Objektiv für eine noch höhere Effektivität zusammenzuarbeiten.
Die Canon EOS 800D verfügt wie die 77D über einen 24 Megapixel auflösenden Dual-Pixel-Sensor, der einen schnellen Autofokus im Live-View ermöglicht. [Foto: Canon]
Die Canon EOS 800D bietet im Gegensatz zur 77D kein Daumenrad auf der Kamerarückseite. [Foto: Canon]
Beim rückwärtigen Bildschirm handelt es sich um einen 7,7 Zentimeter großen Touchscreen, der zur Seite geschwenkt und nach oben, vorne sowie unten gedreht werden kann, was Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven bis hin zu Selfies erlaubt. Der Bildschirm verfügt über eine Auflösung von 1,04 Millionen Bildpunkten und ein Seitenverhältnis von 3:2. Dank aktivem NFC (funktioniert auch bei ausgeschalteter Kamera), Bluetooth und WLAN verfügen die Canon EOS 800D und EOS 77D über zeitgemäße Konnektivitäts-Funktionen. Bluetooth ermöglicht eine Fernauslösung, wofür Canon extra eine Bluetooth-Fernbedienung (BR-E1) mit fünf Metern Reichweite (auch ohne Sichtkontakt) als Zubehör anbietet. Per WLAN lassen sich nicht nur Bilder übertragen und beispielsweise in soziale Netzwerke stellen, sondern auch eine Fernbedienung der Kamera via Smartphone-App samt Livebildanzeige auf dem Smartphone ist möglich. Zudem bietet Canon mit dem GP-E2 ein Aufsteck-GPS an.
Passend zur EOS 800D und EOS 77D hat Canon mit dem EF-S 18-55mm F4-5,6 IS STM ein neues, besonders kompaktes Setobjektiv entwickelt. Laut Canon ist es das kleinste seiner Art (ohne Tubus zum Einfahren). Es verfügt über eine Irisblende mit sieben Lamellen sowie einen Bildstabilisator mit vier Belichtungsstufen Effektivität. Zudem soll der Schrittmotor (STM) nicht nur besonders leise, was für Videoaufnahmen wichtig ist, sondern auch präzise und schnell arbeiten.
Das neue Setobjektiv Canon EF-S 18-55 mm 4-5.6 IS STM soll das kompakteste seiner Klasse (also ohne Tubus zum Einfahren) sein. [Foto: Canon]
Die neue Funkfernbedienung Canon BR-E1 arbeitet mit Bluetooth und kann entsprechend ausgestattete Canon-Kameras aus bis zu fünf Metern Entfernung auslösen. [Foto: Canon]
Ab April 2017 soll die Canon EOS 77D zu einem Preis von knapp 900 Euro erhältlich sein. Ebenfalls ab April ist die EOS 800D verfügbar, sie kostet mit 850 Euro 50 Euro weniger. Die Bluetooth-Fernbedienung BR-E1 kostet knapp 50 Euro. Den Preis des neuen EF-S 18-55mm F4-5,6 IS STM gibt Canon mit knapp 250 Euro an.