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Canon stellt WLAN/WiFi-kompatible Digital Ixus Wireless vor

2005-10-25 Nachdem die beiden Branchenriesen Canon und Nikon ihre Profi-Kameras WLAN/WiFi-kompatibel gemacht haben, setzen sie nun auch bei den Kompaktdigitalkameras an. Letzten Monat hat Nikon mit der Coolpix P1 und Coolpix P2 den Anfang gemacht, heute folgt Canon mit der Digital Ixus Wireless. Der Edelmini unterstützt den WLAN-Standard IEEE 802.11b und kann somit in einem Umkreis von bis zu 30 m sowie mit einer Geschwindigkeit von 11 Mbit/s drahtlos mit Computern, Druckern und anderen WLAN/WiFi-Gegenstellen kommunizieren.  (Yvan Boeres)

Digital Ixus Wireless [Foto: Canon]Kameratechnisch baut die neue Kamera auf der im Sommer vorgestellten Digital Ixus 55 auf. Demnach besitzt auch die Digital Ixus Wireless einen 5-Megapixel-CCD (1/2,5" Formfaktor) und zoomt über einen Brennweitenbereich von umgerechnet 35 bis 105 mm bei sich verändernder Lichtstärke (F2,8 bis F4,9 je nach eingestellter Brennweite). Offenbar musste aber der LC-Bildschirm an der Kamerarückseite etwas Platz für das eingebaute WLAN/WiFi-Modul machen, da die Bildschirmdiagonale minimal von 2,5" auf 2" (bei 118.000 Pixeln) sinkt. Der optische Sucher bleibt aber erhalten, genauso wie die anderen Ausstattungsmerkmale und Funktionen. Dazu gehören u. a. ein 9-Punkt-AiAF-Autofokus mit Makro-Funktion (Nahgrenze: 3 cm), die iSAPS-Motivanalyse (intelligent Scene Analysis based on Photographic Space), eine gute Handvoll Motivprogramme, 22 Menüsprachen, die My-Colors-Funktion für diverse Farbeffekte, eine Custom-Timer-Funktion für die Parametrierung des Selbstauslösers und der My-Camera-Mode für personalisierbare Begrüßungsbildschirme und Kameratöne. Für die Belichtung, den Weißabgleich und die Empfindlichkeitseinstellung gibt es sowohl Automatiken als auch Voreinstellungen; manuelle Eingriffsmöglichkeiten bzw. Möglichkeiten, auf das Bildergebnis Einfluss zu nehmen gibt es in Form von diversen Belichtungsmessmodi (Matrix/Mehrfeld, mittenbetont Integral, Spot), eines Speichers für den manuellen Weißabgleich, verstellbaren Lichtempfindlichkeitsstufen, einer Belichtungskorrekturfunktion und sogar einer Einstellmöglichkeit für Belichtungszeit und Blende.

Die Digital Ixus Wireless kann, wie die Digital Ixus 55, Serienbilder mit einer Bildfolgerate von 2,1 Bildern pro Sekunde, Sprachnotizen (max. 60 s) sowie Videos in mehreren Geschwindigkeiten (d. h. Bildwiederholraten) und Auflösungen aufzeichnen. In der höchsten Film-Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten (bei 30 Bildern/s) ist die Aufnahmedauer unbegrenzt bzw. von der Restkapazität der verwendeten Speicherkarte (SD/MMC) abhängig. Interessant ist auch der "Fast Frame Rate"-Modus, wo man bei QVGA-Auflösung (320 x 240 Pixel) eine Minute lang mit 60 Bildern pro Sekunde filmen kann. Weitere Gemeinsamkeiten gibt es bei der Stromversorgung (die über einen Lithiumionenakku vom Typ NB-4L erfolgt) und bei den Anschlüssen (PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, Audio/Video-Ausgang mit umschaltbaren PAL/NTSC-Signal, Netzeingang).

Charakteristisch für die Digital Ixus Wireless ist aber ihr Namenszusatz, der schon darauf hinweist, dass die drahtlose Bilddatenübertragung möglich ist. Und zwar über den Datenfunk-Standard IEEE802.11b, der Geschwindigkeiten von bis zu 11 MBit pro Sekunde (= 1,3 MByte/s) zulässt. Damit kann die Digital Ixus Wireless in einem Umkreis von bis zu 30 m (Canon-Angabe) drahtlos mit Computern, Druckern und anderen WLAN/WiFi-Gegenstellen kommunizieren. Bis zu 8 Geräte lassen sich in der Kamera als "Funkpartner" definieren; bei aktiver WLAN/WiFi-Verbindung leuchtet eine, stilvoll im Kameragehäuse integrierte, Leuchtdiode blau auf. Damit man schon Zuhause die Freuden des drahtlosen Druckens mit PictBridge-kompatiblen Canon-Druckern genießen kann, ist im Lieferumfang der Kamera gleich der passende Druckeradapter WA-1E enthalten. Theoretisch funktioniert das Ganze auch mit Druckern anderer Marken, wobei Canon den drahtlosen Druckbetrieb aber natürlich nur mit eigenen Druckern geprüft hat. Im Auto-Transfer-Modus lassen sich Fotos unmittelbar nach der Aufnahme automatisch zum Notebook/Laptop oder Windows-PC (XP SP2) übertragen. Ohne Sendeautomatik geht es auch mit Apple-Rechnern. Umgekehrt können auch Computer ganz ohne Kabel mit der Kamera "anbandeln" und ihr sogar ihre "Befehle" erteilen. Für die drahtlose Fernsteuerung ist lediglich die Remote-Capture-Software notwendig, die im serienmäßigen Softwarepaket der Digital Ixus Wireless enthalten ist. Und damit es beim Funken der Bilder keine "unerwünschten Zuschauer" gibt, unterstützt die Kamera den WLAN/WiFi-Sicherheitsstandard WEP (Wireless Equivalent Privacy) sowie dessen sichereren Nachfolger WPA-PSK (WiFi Protected Access – Pre-Shared Key) mit TKIP/AES-Verschlüsselung.

Die Bedienung der verschiedenen Übertragungsmodi (sowohl im kabelgebundenen als auch im drahtlosen Betrieb) wird z. T. durch die Print/Share-Taste erleichtert, die man an zahlreichen Digitalkameras der Marke Canon auf der Gehäuserückseite vorfindet. Markentypische Gemeinsamkeiten gibt es auch in Form des eingebauten DiGIC-II-Signalverarbeitungsprozessors, des Orientierungssensors, der Histogrammanzeige, des Panorama-Assistenten und diverser Druckfunktionen (ID Photo Print, Movie-Print). Erst seit jüngster Zeit mit dabei sind die Weltzeituhr und das einblendbare Gitternetz. Weitere Infos zu Technik, Funktion und Ausstattung der Canon Digital Ixus Wireless gibt es im dazu passenden digitalkamera.de-Datenblatt nachzulesen. Die Canon Digital Ixus Wireless kommt im Januar 2006 zu einem Preis von rund 500 EUR auf den Markt.

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