Pre-PMA-Launch
Canons Neue: PowerShot A100, A30 und A40 sowie CP-100 und EOS D60
2002-02-22 Nachdem bereits gestern Sony und Nikon ihr Line-Up für die PMA vorgestellt haben, folgt nun Canon. Gleich vier neue Kameras und ein Drucker will Canon anlässlich der PMA enthüllen. Es sind die PowerShot A100, die PowerShot A30 und A40 sowie die langerwartete D30-Nachfolgerin EOS D60 sowie ein mobiler Thermosublimationsdrucker mit Direct Print-Funktion namens CP-100. (Yvan Boeres)
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Die EOS D60 könnte für einige nicht überraschend kommen. Schon lange
brodelt die Gerüchteküche über eine potentielle D30-Nachfolgerin und
Gewissheit verschaffte die Indiskretion eines deutschen Fotohändlers, bei dem
etwas verfrüht die D60 im Online-Katalog auftauchte. Wie zu erwarten, baut die
neue digitale Spiegelreflex-Systemkamera EOS D60 auf dem Vorgängermodell
EOS D30 auf, kommt aber – neben zahlreichen Detailverbesserungen – mit
einer mehr als doppelt so hohen Auflösung. So liefert der CMOS-Sensor der D60
Bilddateien in einer Auflösung von 3.072 x 2.048 Bildpunkten. Zum
Vergleich: Die D30 löste mit maximal 2.160 x 1.440 Bildpunkten auf.
Interessant ist die Tatsache, dass die D60 weiterhin die Bilder im
RAW-Rohdatenformat abspeichern kann, in der entsprechenden CRW-Datei neuerdings
aber eine JPEG-komprimierte Version des Bildes in voller Größe
"eingekapselt" ist. So sparen u. a. rasende Reporter (die es
bekanntlich immer eilig haben) Zeit und Geld. Gespeichert wird weiterhin auf
CompactFlash-Wechselspeicherkarten des Typs I und II (inkl. Microdrive).
Auch wenn die D60 mit dem Vorgängermodell D30 vieles gemeinsam hat, optimierte
Canon doch an diversen Stellen. Die Betriebsbereitschaftszeit wurde verkürzt,
ebenso wie die Auslöseverzögerung und die Ansprechzeit des Autofokus
(weiterhin mit drei Feldern). Die Bildfolgerate (8 Bilder in Folge bei 3 Bildern
pro Sekunde) bleibt trotz höherer Auflösung erhalten. Ansonsten ist man bei
der D60 in bekannten Gefilden: Wie bei der D30 kann man auf 11
Belichtungsprogramme, eine Matrix- bzw. Mehrfeldmessung über 35 Felder, sieben
verschiedene Weißabgleichs-Einstellungen, einen internen Blitz sowie 15
Custom-Funktionen mit 38 Einstellungen zurückgreifen. Die EOS D60 bleibt
auch weiterhin mit dem gesamten Canon EF-Objektivpark kompatibel, der
Brennweitenverlängerungsfaktor beträgt 1,6. Weiterhin passen auch die Canon
Speedlite EX-Blitzgeräte (mit Unterstützung von E-TTL und aller
Blitz-Sonderfunktionen) und das D30-Zubehör wie z. B. der Batteriegriff
BG-ED3. Noch hat sich Canon nicht für einen Preis für die D60 entschieden –
es heißt nur, dass die D60 knapp über 3.000 EUR liegen soll, wenn sie
Mitte März in die Läden kommt.
Ganz am anderen Ende der Leiter steht die neue PowerShot A100. Mit 1,2 Megapixeln
und einem Preis von rund 250 EUR spielt sie in einer ganz anderen Liga als
die D60. Und obwohl die Konkurrenz in diesem Marktsegment groß ist, wird die
PowerShot A100 vermutlich ganz oben in dieser Gruppe mitspielen. Denn im
Vergleich zu anderen Kameras der 250 EUR-Klasse trumpft die A100 mit einem sehr
hohen Funktionsangebot auf, das man normalerweise nur bei wesentlich teureren
Kameras findet. Hierzu zählen das AF-Hilfslicht (bei Bedarf abschaltbar), die
Movie-Funktion und eine automatische Rauschunterdrückung bei
Langzeitbelichtungen. Hinzu kommen ein 3-Punkt-Autofokus mit Einbeziehung des
aktiven AF-Feldes in der Belichtungsmessung, die Matrix- bzw. Mehrfeldmessung,
fünf Weißabgleichs-Voreinstellungen (darunter allein zwei für Leuchtstofflampen).
Für den nötigen Bedienungskomfort sorgen der 1,5"-LCD-Farbbildschirm mit
117.600 Bildpunkten, die Direct Print-Funktion, elf Menüsprachen, die
Fernbedienungsmöglichkeit vom PC aus, der Panoramamodus und vieles mehr. Das
Objektiv ist mit einer asphärischen Linse ausgestattet und kommt auf 39 mm
Festbrennweite (entspr. Kleinbild) bei Lichtstärke F2,8 . Makroaufnahmen sind
damit ab einer Entfernung von rund fünf Zentimetern möglich. Die PowerShot
A100 unterstützt bereits den neuen EXIF 2.2-Standard und wird ab Mai in
den Handel kommen.
Schon früher, nämlich im März, sollen die neue PowerShot A30 (380 EUR)
und PowerShot A40 (450 EUR) in den Handel kommen. Wer angesichts der
Typenbezeichnungen vermutet, dass die beiden neuen Modelle die bereits
erhältlichen 1,3- und 2-Megapixel-Modelle PowerShot A10 und A20 durch
entsprechende 3- und 4-Megapixel-Modelle ergänzen, liegt völlig daneben. So
ist die A30 eigentlich eine überarbeitete A10 und die A40 eine überarbeitete
A20 – in beiden Fällen mit gleichem Objektiv und gleicher Auflösung wie das
Vorgängermodell. Vielmehr wurden die A30 und A40 um neue Funktionen ergänzt.
Neu ist bei der A30 und A40 die Fähigkeiten, Videosequenzen aufzunehmen – bei
der A40 sogar mit Ton. Die Lichtempfindlichkeit kann jetzt durch
Signalverstärkung verändert (ISO 50, 100, 200 und 400) und die Belichtung
manuell eingestellt werden (bei Verschlusszeiten von 1/1.500 bis 15 Sekunden).
Wie die neue PowerShot A100 unterstützen auch die PowerShot A30 und A40 bereits
den EXIF 2.2-Standard. Bei der Belichtungsmessung und -steuerung lassen die
A30 und A40 kaum Wünsche offen: Die Matrix- bzw. Mehrfeldmessung
berücksichtigt die Position des Hauptmotivs im Bild (ermittelt durch den
automatischen 3-Punkt-Autofokus), eine Spotmessung ist ebenfalls vorhanden und
bei Verschlusszeiten über 1,3 Sekunden tritt eine automatische
Rauschunterdrückungsfunktion in Kraft. Sowohl die "alten" PowerShot
A-Modelle als auch die neuen haben ein 35-105 mm-Zoomobjektiv mit einer
Lichtstärke von F2,8 bis 4,8 (je nach eingestellter Brennweite) und die Direct
Print-Funktion.
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Letztere wird derzeit von nur zwei Druckern, dem Miniaturdrucker CP-10 und
dem Tintenstrahldrucker S820D, unterstützt. Zu den beiden gesellt sich im
kommenden Mai der CP-100. Dieser ist praktisch der große Bruder des CP-10,
nicht nur, weil seine äußeren Abmessungen (17,2 x 17,8 x 6 cm)
größer sind, sondern weil er demzufolge auch größere Fotos drucken kann.
Denn neben Scheckkarten-großen Bildern – wie der CP-10 sie ausschließlich
drucken kann – stellt der CP-100 auch das beliebte Foto-Format 10 x 15
cm her. Und das ganz nach Wunsch entweder randlos oder mit weißem Rand. Beim
Direktdruck wird der CP-100 per USB-Kabel mit einer entsprechend kompatiblen
Digitalkamera von Canon verbunden und bekommt von der Kamera den Druckbefehl.
Dabei wird auch das DPOF-Bildbestellungsformat unterstützt. Der CP-100 ist –
wie der CP-10 – ein Thermosublimationsdrucker und kann so bei der im Vergleich
zu Tintenstrahldruckern geringen Druckauflösung von 300 x 300 dpi
dennoch fotorealistische Bilder ausgeben. 87 Sekunden benötigt er für ein 10 x 15-Bild
und 45 Sekunden für ein Scheckkarten-großes Foto. Optionales Zubehör macht
den CP-100 entweder total mobil (ein Lithiumionen-Akku befreit den Drucker vom
Stromnetz) oder verbindet diesen mit einem Computer. In der Grundausstattung
kostet der CP-100 rund 350 EUR.
Sowohl zur EOS D60 als auch zur PowerShot A100, zur PowerShot A30 und zur
PowerShot A40 sind zeitgleich mit diesem Artikel digitalkamera.de-Datenblätter
der einzelnen Kameras freigeschaltet worden. Dort kann man sich schon einen
Überblick über Ausstattung und Funktionsumfang der neuen Modelle verschaffen.
Wer mit nackten Zahlen und stichwortartigen Daten nichts anfangen kann, bekommt
in den nächsten Tagen die neuen Kameras sowie den CP 100-Drucker auch einzeln
vorgestellt. Parallel dazu werden wir auch "live" von der PMA
berichten – und das natürlich auch vom Canon-Stand aus.