Runde 3, die Kompaktdigitalkameras

Canons PowerShot-Modelle A620, A610, A410 und S80 im Detail

2005-08-22 Außer der EOS- und der Digital-Ixus-Serie gibt es noch eine dritte Produktfamilie im Digitalkamera-Sortiment von Canon: die PowerShot-Reihe. Natürlich hat Canon diese Gerätekategorie nicht vergessen und lässt hier gleich vier neue Modelle antanzen. Eine Ablösung für die PowerShot S2 IS oder für die PowerShot Pro1 gibt es zwar nicht, dafür aber die PowerShot A620, die PowerShot A610, die PowerShot A410 und die PowerShot S80. Und wie bei den A-Modellen gewohnt, bietet Canon wieder einmal mit modernster Technik vollgestopfte Einsteigerkameras an.  (Yvan Boeres)

Canon PowerShot A610 [Foto: Canon Europe]So warten die vier neuen Modelle aus der "A-Klasse" und natürlich auch das Modell der "S-Klasse" Technik an, wie man sie sonst in den – preislich höher angelegten – PowerShot-Kameras der G-Serie und von den EOS-Modellen her kennt. Das ist allem voran der DiGIC-II-Signalprozessor, der für schnelle Reaktionszeiten, eine möglichst gute Bildqualität und einen geringen Stromverbrauch bürgt. Der DiGIC-II-Prozessor steuert auch diverse Vorgänge (u. a. Autofokus, Belichtungsmessung und -Steuerung, Bildspeicherung), bei denen andere Technologien von Canon wie zum Beispiel der AiAF-Autofokus (Artificial Intelligence Auto Focus), die iSAPS-Motivanalyse (intelligent Scene Analysis based on Photographic Space), der intelligente Orientierungssensor oder die FlexiZone-AF/AE-Steuerung eine wichtige Rolle spielen. All diese Features findet man in den beiden neuen PowerShot-Modellen A620 und A610 wieder. Der DiGIC-II-Chip und die verwandten Technologien erlauben es den zwei Kameras, Serienbilder mit 1,9 bzw. 2,4 (je nach Kameramodell und ohne feste Bildfolgezahl) Bildern pro Sekunde einzufangen, Videos in VGA-Auflösung und mit Ton bei einer Bildwiederholrate von bis zu 30 Bildern pro Sekunde (allerdings bis zu einer Dateigröße von maximal 1 GByte) zu drehen, hochkant aufgenommene Bilder automatisch auszurichten bzw. die Belichtung solcher Bilder zu optimieren, die Schärfe schnell und präzise auf 9 Messfeldern vorzunehmen und den Messbereich für Autofokus und Belichtung nach Benutzerwunsch zu steuern. Wer es lieber auf die traditionelle als auf die elektronische Art mag, kann die Fokussierung und die Belichtung nach bewährter Methode auch manuell einstellen. Bei der Belichtung stehen einem zum Beispiel neben der Programmautomatik und einer Reihe Motivprogrammen noch eine Zeit- und Blendenautomatik sowie die manuelle Belichtungssteuerung zur Verfügung.

Doch die PowerShot A620 mit ihren 7-Megapixeln und ihr 5-Megapixel-Gegenstück können noch mehr. So warten die beiden Kameras mit einem dreh- und schwenkbaren 2"-Farb-LCD, einer Print/Share-Taste für den vereinfachten Fotodruck bzw. Bildtransfer, der Kompatibilität zum PictBridge-Direktdruckstandard (mit erweiterten Funktionen wie z. B. der Rauschminderung und/oder der erhöhten Farbsättigung beim Druck mit verschiedenen Canon-Druckern der Pixma-Serie), einer Custom-Funktion zum Abrufen von Benutzereinstellungen, der My-Colors-Funktion für diverse Farbeffekte und der Custom-Timer-Funktion für die Parametrierung des Selbstauslösers auf. Einige dieser Funktionen haben wir in den anderen Canon-Meldungen von heute und im digitalkamera.de-Test der Canon PowerShot S2 IS (siehe weiterführende Links) ausführlicher beschrieben. Zu den Grundeigenschaften der PowerShot A620 und A610 gehören eine 4-fach-Zoomoptik (35-140 mm/F2,8-4,1 entspr. KB), eine Naheinstellgrenze von nur 1 cm, Automatiken und Voreinstellungen für den Weißabgleich und/oder die Lichtempfindlichkeit, ein eingebauter Multifunktionsblitz, eine Sprachnotizfunktion (max. 60 s pro Bild), die mehrsprachige Menüführung (insgesamt 22 Sprachen) und ein AF-Hilfslicht. Die Speicherung auf SD/MMC-Karten, die Datenübertragung über eine USB-2.0-Schnittstelle, die Stromversorgung über vier handelsübliche AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) und der Audio/Video-Ausgang mit umschaltbarem Bildsignal (PAL/NTSC) darf man natürlich auch nicht vergessen zu erwähnen. Berücksichtigt man dann noch die Tatsache, dass die zwei Einsteigerkameras auch noch optisches Zubehör (Filter, Nahlinsen, Konverter) über den optional erhältlichen Objektivadapter aufnehmen können und es im Zubehörprogramm noch ein passendes Unterwassergehäuse gibt, ist das Preis-/Leistungsverhältnis angesichts des Kaufpreises der Kamera (rund 400 EUR für die A620 und knapp 330 EUR für die A610) für eine Markenkamera – A-Klasse-typisch – wieder einmal ausgesprochen gut. Das PowerShot-Duo, das die PowerShot A95 ablöst, ist ab Mitte September im Handel erhältlich; ergänzende Informationen zu Technik, Funktion und Ausstattung gibt es wie gewohnt in den entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern.

Canon PowerShot A410 [Foto: Canon Europe]Wer auf einen dreh- und schwenkbaren Bildschirm, auf ein paar Megapixel, die FlexiZone-AF/AE-Steuerung und auf 4 AF-Messfelder verzichten kann, kriegt für knapp 160 EUR die PowerShot A410. Sie tritt offiziell die Nachfolge der PowerShot A400 an, und obwohl sie laut Canon kleiner und robuster gebaut ist als ihre Vorgängerin, bietet sie ein brennweitenstärkeres Objektiv (41-131 mm/F2,8-5,1 entspr. KB) mit 3,2-fachem Vergrößerungsfaktor. Auch sie macht von einem DiGIC-II-Signalprozessor Gebrauch, auch sonst steht sie in vielen Punkten den anderen PowerShot-Neuheiten in nichts nach. Auf eine wiederholte Auflistung aller Technologien und Funktionen wollen wir aber diesmal verzichten und auf das detaillierte digitalkamera.de-Datenblatt verweisen. Es sei nur darauf hingewiesen, dass die PowerShot A410 eine 3,2-Megapixel-Kamera mit 5-Punkt-AiAF ist und sich nur zweier AA/Mignon-Zellen bedient. Die Serienbildaufnahme erfolgt bei dieser Kamera mit 2,5 Bildern pro Sekunde, während der Videoaufnahme ein festes Zeitlimit von 3 Minuten gesetzt ist. Für die PowerShot A410 gibt es bis auf Weiteres kein Unterwassergehäuse, und der Anschluss von optischem Zubehör ist auch nicht möglich. Dafür ist sie aber die erste aller Kamera-Neuankündigungen von Canon auf dem Markt, da sie bereits bei Veröffentlichung dieser Meldung im Handel erhältlich sein soll. Wer diese Meldung also liest und es mit dem Markteinführungstermin sehr genau nimmt, kann gleich nach dem Lesen der Meldung zum Händler seines Vertrauens gehen und prüfen, ob die Aussage stimmt.

Das neue Spitzenmodell der "S-Klasse" stellt die – zusammen mit den drei anderen PowerShot-Neuheuiten vorgestellte – PowerShot S80 dar. Als erste Kompaktdigitalkamera von Canon verfügt sie über ein Einstellrad an der Kamerarückseite, wie es bei den (D)SLR-Kameras der EOS-Serie zu finden ist. Wer also eine solche Kamera besitzt, dürfte schnell mit der PowerShot S80 vertraut sein, und die Chancen sind groß, dass die PowerShot S80 auch von EOS-Besitzern als kleine Notizblock- bzw. immer dabei zu habende Begleitkamera gekauft wird. Denn die weitwinkelfreundliche Anfangsbrennweite der 3,6-fach-Zoomoptik (28-100 mm/F2,8-5,3 entspr. KB), die hohe Auflösung (8 Megapixel), die Anschlussmöglichkeit für optisches Zubehör, das hohe Ausstattungsniveau und die zahlreichen Einstellmöglichkeiten dürften den einen oder anderen anspruchsvollen Fotografen durchaus reizen. Bei der PowerShot S80 ist ein DiGIC-II-Signalprozessor genauso mit von der Partie wie ein 9-Punkt-AiAF-Autofokus, die FlexiZone-AF/AE-Steuerung, die My-Color-Farbeffektsammlung, die Custom-Funktion und die iSAPS-Technologie. Herausragende Merkmale der Kamera sind neben dem Brennweitenbereich des Zoomobjektivs und dem Einstellrad das Design, die überarbeitete Bedienoberfläche, die Videoaufnahme in XGA-Auflösung (1.024 x 768 Bildpunkte) und die Einblendmöglichkeit für zahlreiche Informationen (z. B. Echtzeit-Histogramm oder Gitternetz) auf dem 2,5" großen LC-Farbbildschirm. Der DiGIC-II-Prozessor sorgt für eine um 20 Prozent schnellere und angeblich auch präzisere Fokussierung im Vergleich zu den Vorgängermodellen der S-Klasse (z. B. PowerShot S70) wie auch für eine Serienbildaufnahme mit 1,8 Bildern pro Sekunde in theoretisch unbegrenzter Länge (maßgebend ist die verfügbare Speicherkapazität).

Canon PowerShot 80 [Foto: Canon Europe]Trotz all dem ist die PowerShot S80 durchaus auch für den Einsteiger geeignet. Die zahlreichen Motivprogramme, der Print/Share-Knopf und etliche Automatiken sprechen dafür. Einsteiger und Fortgeschrittene gleichauf dürften Gefallen an den PictBridge-Direktdruckfunktionen, der Sprachnotizfunktion, der mehrsprachigen Menüführung, dem A/V-Ausgang, dem Custom-Timer und den Bildoptimierungsfunktionen beim Druck (mit verschiedenen neuen Canon-Druckern der Pixma-Serie) finden. Zu diesen Funktionen zählen ein Filter zur Entfernung von Bildstörungen, Vivid Photo für farbenfrohe Ausdrucke und eine Aufhellfunktion für dunkle Gesichtspartien bei Porträtaufnahmen. Auf Wunsch lassen sich auch Aufnahmedaten wie Belichtungszeit und Blende auf den Bildrand aufdrucken. Die PowerShot S80 ist die einzige der in dieser Meldung vorgestellten Kameras, die von einem Lithiumionenakku (vom Typ NB-2L/LH) Gebrauch macht. Ihre Aufnahmen speichert die PowerShot S80 auf SD/MMC-Karten, wobei Bilderordner manuell oder automatisch in wählbaren Zeitabständen angelegt werden können. Für die PowerShot S80 existiert ein passendes Unterwassergehäuse; das Zubehörprogramm umfasst sonst noch Adapter, Konverter, Taschen, Netzteile und Ladegeräte. All das und noch einiges mehr kann man im digitalkamera.de-Datenblatt zur PowerShot S80 nachlesen. Ihr Debüt in den hiesigen Schaufenstern macht die PowerShot S80 Anfang Oktober bei einem angesetzten Preis von rund 600 EUR. Bis dahin haben sich unsere wunden Finger vom Berichterstattungs-Marathon über die unzähligen Canon-Produkte erholt; unseren Besuchern drohen beim Entdecken der vielen neuen Kameras nur tränende Augen vom vielen Lesen. Wir wünschen ihnen und uns eine schnelle Rekonvaleszenz!

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