So verschieden und doch so ähnlich
Canons neue Edelminis Digital Ixus 980 IS und Digital Ixus 870 IS
2008-09-17 Dicht auf den Fersen der EOS 5D Mark II und der neuen PowerShot-Kameras (SX1 IS, SX10 IS und G10) folgen zwei neue Kompaktdigitalkameras der Digital-Ixus-Serie dem ganzen Tross an Photokina-Neuheiten des Herstellers Canon. Die Digital Ixus 980 IS und Digital Ixus 870 IS sehen zwar leicht verschieden aus und weisen zum Teil auch unterschiedliche Ausstattungsmerkmale auf; auf der anderen Seite haben sie aber auch so viele Dinge gemeinsam, dass kaum jemand ihre enge Verwandtschaft leugnen kann. Wir haben in nachfolgender Meldung ein bisschen "Familienforschung" betrieben bzw. sind auf die Suche nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten gegangen. (Yvan Boeres)
Die Digital Ixus 980 IS (1/1,7"-CCD mit effektiv 14,7 Megapixeln) und die Digital Ixus 870 IS 1/2,3"-CCD mit effektiv 10 Megapixeln) unterscheiden sich neben der Sensorgröße und der Auflösung vor allem durch die Bildschirmgröße und die Objektivdaten. So hat das auflösungsstärkere Modell mit seinem 2,5"- bzw. 6,3cm-PureColor-II-LCD und seinem optischen 3,7fach-Zoom (36-133mm/F2,8-5,8 entspr. KB) den kleineren Bildschirm und das sowohl zoom- als auch weitwinkelschwächere Objektiv der beiden Kameras. Denn da ist für nicht so auflösungsfixierte Konsumenten die Digital Ixus 870 IS mit ihrem 3"/7,6cm-LCD gleichen Typs und ihrer Vierfachzoom-Optik (28-112mm/F2,8-5,8 entspr. KB) unter Umständen die bessere Wahl. Umso bedauerlicher ist es, dass hingegen nur die Digital Ixus 980 IS die Möglichkeit anbietet, die Verschluss-/Belichtungszeit sowie die Blende auch manuell einzustellen und einen optischen Sucher hat. Der Sucher ist nicht nur bei grellem Außenlicht von Vorteil (wenn sich LCDs kaum noch ablesen lassen), sondern erschließt der Digital Ixus 980 IS auch eine neue Funktion, welche die Digital Ixus 870 IS mangels Sucher nicht anbietet. Im Quick-Shot-Modus wird nämlich der Bildschirm abgeschaltet, um die Auslöseverzögerung auf ein Minimum zu reduzieren. Die französische Foto-Fachzeitschrift "Chasseur d'Images" behauptet sogar, dass in diesem Modus die Kamera Bilder vorab schon kontinuierlich in einer Art "Endlosschleife" aufzeichnet, um bei der Betätigung des Auslösers quasi verzögerungsfrei den entscheidenden Moment einzufangen; wir konnten aber in den offiziellen Produktbeschreibungen von Canon keine Bestätigung dafür finden.
Ansonsten sind sich die beiden Digital-Ixus-Kameras in Sachen Ausstattung und Funktionalität praktisch ebenbürtig. Videos werden mit einer Höchstauflösung von 640 x 480 Bildpunkten im hocheffizienten H.264-Kodierungsverfahren komprimiert und neben den JPEG-Fotos als MOV-Dateien auf SD/SDHC-Karten (auch MMCplus und HC MMCplus) abgespeichert; weitere Gemeinsamkeiten gibt es in Form des verwendeten Kameraprozessors (DiGIC 4), des eingebauten optischen Bildstabilisators (IS-System), der eingesetzten Stromquelle (NB-5L-Lithiumionenakku), der verfügbaren Gesichtserkennungsfunktionen (gesichtserkennungsunterstützte Scharfstellung und Belichtung, gesichtserkennungsgekoppelter Selbstauslöser, automatische Erkennung und Retusche roter Augen), der Unterstützung des 16:9-Formates (durch entsprechende Bildgrößen-Einstellungen) sowie der i-Contrast-Funktion ("intelligente" Kontrastkorrektur durch lichterschonende elektronische Schattenaufhellung).
Beide Kameras können Bewegungen erkennen und bei Bedarf die Lichtempfindlichkeit erhöhen, um Bewegungsunschärfen (nicht zu verwechseln mit den vom Bildstabilisator korrigierten Verwacklungsunschärfen) entgegen zu wirken. Ebenfalls auf der Liste der Gemeinsamkeiten: der Mehrpunkt-Autofokus (9-Punkt-AiAF), die PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, der Verschlusszeitenbereich von 15 bis 1/1.600 Sekunden, die höchste Lichtempfindlichkeitsstufen-Einstellung von entspr. ISO 1.600 (bzw. ISO 3.200 bei verringerter Auflösung durch Pixel-Bündelung), die zahlreichen Motivprogramme (darunter ein Programm für Unterwasser-Aufnahmen mit dem optional erhältlichen Schutzgehäuse), das 4-fache Digitalzoom, die Verwendung einer so genannten UA-Linse (Ultra High Refractive Index Aspherical Lens) zur Steigerung der Abbildungsleistung des Objektivs und der gewöhnliche Audio/Video-Ausgang (kein HDMI). Während die Digital Ixus 980 IS im Serienbildmodus auf maximal 1,3 Bilder pro Sekunde kommt, erreicht die Digital Ixus 870 IS eine geringfügig höhere Bildfrequenz von 1,4 Bildern pro Sekunde. Weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung der beiden Canon-Neuheiten gibt es in den jeweiligen digitalkamera.de-Datenblättern nachzulesen.
Bleibt nur noch die Preisfrage und der Markteinführungstermin. Die Digital Ixus 870 IS soll noch diesen Monat (Ende September 2008) mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 300 EUR auf den deutschen Markt kommen und wird in gold- oder silberfarbener Lackierung angeboten. Ein paar Wochen später, d. h. im Oktober (2008), folgt dann die Digital Ixus 980 IS, die knapp 380 EUR (UVP) kosten soll und neben der schwarzen oder silbernen Version auch in einer limitierten Sonderedition im feuerwehrgerechten Rot erhältlich sein wird. Beide Kameras kann man natürlich auch nächste Woche auf der Photokina in Köln sehen und "betouchen"; die hübschen jungen Damen bzw. Messe-Hostessen auf dem Canon-Stand in Halle 03.2 werden sich bestimmt eine Freude machen, einem die zwei Ixen vorzuführen!