Photokina-Flut

Casio EX-S100, EX-Z50/55, EX-P700 und QV-R61 betreten das Parkett

2004-08-26 Die Photokina-Ankündigungswelle reißt nicht ab. Dieses Mal ist es die Firma Casio, die für den Aktualitätsnachschub sorgt und gleich fünf neue Kameras ins Rennen wirft. Dazu gehören die ultraflache Zoomkamera mit Keramiklinse Exilim Card EX-S100, der 7-Megapixel-Bolide Exilim Pro EX-P700, die beiden 5-Megapixel Zoom-Exilims EX-Z50 und EX-Z55 sowie der 6-Megapixel-Preisbrecher QV-R61. All die neuen Casios wollen wir in der folgenden Meldung etwas ausführlicher vorstellen.  (Yvan Boeres)

   Casio Exilim EX-S100 [Foto: Casio]
 

Die wohl eindruckvollste Kamera aus dieser ganzen Reihe von Casio-Neuvorstellungen ist die Casio Exilim Card EX-S100, bauen doch alle anderen Neuheiten auf bereits bestehenden Kameramodellen auf. Außerdem ist die EX-S100 die erste Kamera, in der die erst kürzlich vorgestellte LUMICERA-Keramiklinsentechnik (siehe weiterführende Links) eine praktische Anwendung findet. Dank dieser ist die EX-S100 mit einer Bautiefe von nur 16,7 mm die derzeit dünnste digitale Zoomkamera der Welt (mit optischem Zoom, wohlverstanden) in konventioneller Bauform; die Kyocera SL-Serie ist zwar noch einige Millimeter flacher, schafft dieses Kunststück aber nur durch ihre Drehgelenkkonstruktion. Stellenweise ist Casios Flachmann sogar 14,2 mm flach, so dass die Kamera ihrem Namenszusatz "Card" durchaus gerecht wird. Die extreme Miniaturisierung der Kamera bzw. der Einsatz neuer Materialien bei der Objektivkonstruktion hat aber auch eine Tücke: Mit einer in Casios Datenblatt angegebenen Lichtstärke von F4 (WW) bis F6,6 (Tele) ist die EX-S100 im Vergleich zu anderen Kompaktdigitalkameras etwas lichtschwächer – ob die davon abweichende Lichtstärkenangabe auf dem Objektiv selbst (F3,2-5,3) eventuell die Richtigere ist, konnten wir bisher nicht in Erfahrung bringen. Eindeutiger sind da die Brennweitenangaben (36-102 mm entspr. Kleinbild) und die angegebene Auflösung von 3,2 Megapixeln effektiv. Ein Bild ist bei der EX-S100 in der höchsten Auflösung (klassenüblich) 2.048 x 1.536 Bildpunkte groß und findet als JPEG-Datei im 9,3 MByte großen internen Speicher oder bei Bedarf auf SD/MMC-Wechselspeicherkarten Platz. Ein 2,0" (5,1 cm) großer LC-Farbbildschirm prangt auf der Kamerarückseite und dient sowohl als Sucherersatz (denn die EX-S100 verzichtet aus Platzgründen auf einen optischen Sucher) als auch zur Wiedergabe von Bildern und zur Einstellung diverser Kamerafunktionen. Zu den Funktionen gehören u. a. die Casio-typische Motivprogrammsammlung ("BestShot" bezeichnet), die einstellbaren Lichtempfindlichkeitsstufen (ISO 50/100/200/400), die üblichen Weißabgleichseinstellungen (Automatik, Voreinstellungen, manuell), die Kalender- und Weltzeituhr-Funktion mit Alarm, die Albumfunktion – aber auch ganz neue Funktionen wie z. B. die Roulette-Funktion, bei der die Kamera die Bilder im Wiedergabemodus schnell durchlaufen lässt und zufällig bei einem stehen bleibt.

Weitaus nützlicher sind da andere Neuerungen wie die Auto-Macro-Funktion zur automatischen Umschaltung vom Normal- in den Nahbereich, die Flash-Assist-Funktion zur Aufhellung vom Blitz nicht ausgeleuchteter Bildbereiche, die Icon-Help-Funktion zur interaktiven Hilfe bei der Kameraeinstellung und die Auto-Pan-Fokus-Funktion, bei der die Kamera automatisch vom Autofokusbetrieb auf Hyperfokaleinstellung (siehe weiterführende Links) umschaltet, wenn der Auslöser rascher als sonst betätigt wird. Die Business-Shot-Funktion ist hingegen für Geschäftsleute gedacht, die perspektivische Verzerrungen bei der Aufnahme etwa von Flipcharts oder Visitenkarten korrigiert wissen wollen. Die EX-S100 besitzt noch eine Menge anderer, mehr oder weniger verspielter bzw. nützlicher Funktionen, die nicht alle in einer Meldung Platz finden. Auf jeden Fall erwähnenswert sind die Mehrfeld-Belichtungsmessung, das Metallgehäuse mit eingebautem Objektivschutzvorhang, die Direktdruckunterstützung (PictBridge + Epson USB Direct Print), der Serienbild- und Panorama-Modus sowie der Videomodus mit unbegrenzter Aufnahmezeit (leider nur in QVGA-Qualität mit 15 B/s). Ton nimmt die EX-S100 auch auf; ein integrierter Miniaturblitz macht Licht da, wo es dunkel ist. Flach wie eine Flunder ist nicht nur die Kamera, sondern auch der dazu passende Lithiumionenakku, wobei eine Akkuladung trotzdem für ca. 180 Aufnahmen im Normalbetrieb reichen soll. Ergänzende Details zu Technik und Ausstattung der Casio Exilim Card EX-S100 gibt es in unserem zugehörigen digitalkamera.de-Datenblatt. Die EX-S100 kommt im Oktober 2004 zu einem Preis von rund 400 EUR auf den Markt.

Casio Exilim Pro EX-P700 [Foto: Casio]
  
  

Ein ganz anderes "Kaliber" ist die neue Casio Exilim Pro EX-P700. Hierbei handelt es sich um die auf 7 Megapixel aufgerüstete Version der erst im Frühjahr dieses Jahres vorgestellten 6-Megapixel-Kamera EX-P600. Charakteristisch für die EX-P600/700 ist deren semi-professionelle Ausstattung. So verfügen beide P-Modelle über einen externen Blitzanschluss (PC-Synchronbuchse), einen schnellen Hybridautofokus, einen manuellen und zwei semi-manuelle Belichtungsmodi (Zeit- und Blendenautomatik, manuelle Belichtungssteuerung) und zahlreiche Bracketing-Optionen. Letztere erlauben zum Beispiel nicht nur das "Einkreisen" der richtigen Belichtung, sondern auch des Weißabgleichs und vieler anderer Bildparameter. Die EX-P700 übernimmt auch viele der im vorigen Abschnitt beschriebenen Funktionen der EX-S100, so u. a. die Flash-Assist- und Auto-Macro-Funktionen. Die EX-P600/700 bedient ein optisches 4-fach-Zoom mit einem Kleinbild-äquivalenten Brennweitenbereich von 33 bis 132 mm. Unterstrichen wird der gehobene Anspruch der EX-P600/700 auch hier durch die Erweiterungsfähigkeit, da optisches Zubehör wie Konverter, Nahlinsen und Filter via Adapter an der Kamera Anschluss finden. Der LC-Farbbildschirm ist mit einer Bilddiagonale von 2" genauso groß wie derjenige der EX-S100, wobei die EX-P600/700 hingegen zusätzlich über einen optischen Sucher verfügt. Hier werden Fotos (max. Bildgröße: 3.072 x 2.304 Bildpunkte) und Videos (QVGA bei 15 Bilder/s) ebenfalls wahlweise im internen Speicher (8,9 MByte) oder auf Speicherkarte (SD/MMC) abgelegt. Der für den Kamerabetrieb nötige Strom kommt von einem 1.230 mAh starken Lithiumionenakku des Typs NP-40. Serienbilder beherrscht die EX-P600/700 genauso wie die Speicherung im unkomprimierten TIFF-Modus, außerdem Tonaufnahmen und die Fernauslösung/-steuerung anhand der mitgelieferten Infrarot-Fernbedienung. Besonderes Aufsehen erregt die Casio EX-P600/700 mit ihrer EX-FINDER-Funktion, die die Kameraeinstellungen grafisch in Kampfjet-ähnlicher Cockpit-Anzeige zusammenfassend auf dem LC-Bildschirm anzeigt. Die Casio Exilim Pro EX-P700 kommt kurz nach der Photokina im Oktober zu einen Listenpreis von runden 600 EUR auf den Markt. Ein digitalkamera.de-Datenblatt zu diesem weiteren Vertreter der 7-Megapixel-Klasse steht auf unseren Seiten für Sie bereit.

   Casio Exilim EX-Z55 [Foto: Casio]
  

Wie zwei (zweieiige) Zwillinge präsentieren sich die beiden Zoom-Exilims EX-Z50 und EX-Z55 von Casio. Beide Kameras unterscheiden sich lediglich durch die Größe ihres LC-Farbbildschirms (2" und 2,5"), was dann auch zu leichten Unterschieden in der Akkulaufzeit und zu minimalen Größenunterschieden führt. Die zwei Z-Modelle stammen direkt von der 4-Megapixel-Exilim EX-Z40 ab, deren Aussehen, Funktion und Ausstattung sie größtenteils übernehmen. Wie die Typenbezeichnung es aber schon verrät, ist bei der neuen Generation die Auflösung allerdings dank CCD-Wechsels auf 5 Megapixel angewachsen. Zu den Gemeinsamkeiten der "jungen Wilden" und der "alten Garde" gehört u. a. die spezielle Konstruktion des 3-fach-Zooms (35-105 mm/F2,6-4,8 entspr. Kleinbild), bei dem Teile des Linsensystems beim Einfahren in das Gehäuse vertikal auf eine zweite Ebene verschoben werden. Identisch sind auch der eingebaute Speicher (erweiterbar über SD/MMC-Karten), der Mehrpunkt-Autofokus, die Mehrfeldbelichtungsmessung, die Weltzeituhr/Kalender/Wecker-Funktion und z. B. die "Direct ON"-Funktion, die es ermöglicht, über zwei getrennte Tasten unverzüglich (ohne die Kamera zuvor separat einschalten zu müssen) in den Aufnahme- bzw. Wiedergabe-Modus zu gelangen. Modellübergreifend ist bei allen neueren Digitalkameras von Casio – EX-Z50 und Z55 inbegriffen – generell die schnelle Aufnahmebereitschaft, Auslösung, Bildfolge und Bildwiedergabe. Die Exilims sind aber nicht nur auf Tempo getrimmt, sondern auch auf Sparsamkeit in Sachen Energieverbrauch. Die Exilim EX-Z50 und EX-Z55 bedienen sich des gleichen Lithiumionenakkus wie die große Schwester EX-P600/700; mit einer Akkuladung schafft die EX-Z50 laut Casio etwa 390 Aufnahmen, während die EX-Z55 sogar die 400er-Marke erreicht. Wie übrigens auch für die EX-S100 wird für die EX-Z50 und Z55 eine Art Ladeschale als Zubehör angeboten, die auch zum Bildtransfer auf den Computer dient. Mit aufgesetzter Kamera im Wiedergabemodus mutiert diese auch zum elektronischen Bilderrahmen. Ein 50-EUR-Schein "trennt" die EX-Z55 von der EX-Z50. Beide Kameras kommen im Oktober auf den Markt, wobei die EX-Z50 mit runden 400 EUR (Listenpreis) zu Buche schlägt, während die EX-Z55 für etwa 450 EUR zu haben sein wird. Auch für diese zwei Kameras gibt es wie stets ein umfassendes digitalkamera.de-Datenblatt.

Casio QV-R61 [Foto: Casio]
  
  

Auch außerhalb der Exilim-Produktfamilie gibt es Nachwuchs bei Casio. Die QV-R61 löst die QV-R51 auflösungstechnisch ab; etwas mehr als 6 Millionen Pixel auf dem CCD der QV-R61 sorgen jetzt für neue Pixel-Höhenflüge. Am Objektiv (39-117 mm/F2,8-4,9 entspr. Kleinbild), am eingebauten 9,7-MByte-Speicher (erweiterbar über SD/MMC-Karten), an der Größe und Auflösung des LC-Farbbildschirms (2" bei 84.960 Bildpunkten) sowie auch an den zahlreichen Funktionen (u. a. BestShot-Motivprogrammsammlung, Weltzeituhr mit Alarmfunktion, DirectON-Funktion) ändert sich beim Generationswechsel nichts. Und für die Stromversorgung sind weiterhin zwei handelsübliche AA/Mignon-Zellen (Einwegbatterien oder Akkus) zuständig. Auch hier darf man sich über kurze Reaktionszeit und lange Batterie-/Akkulaufzeiten freuen. Der Funktions- und Einstellungsumfang ist in etwa auf dem gleichen hohen Niveau wie alle in diesem Artikel vorgestellten Digitalkameras von Casio. Selbstverständlich ist die QV-R61 – wie alle aktuellen Markenkameras – PictBridge-kompatibel. Das neue QV-Modell unterstützt darüber hinaus noch das Epson-eigene USB-Direktdruckverfahren USB Direct Print. Weitere Einzelheiten zu Funktion und Ausstattung der QV-R61 von Casio gibt es, wie gewohnt, in unserem entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt nachzulesen. Die Casio QV-R61 soll ab Oktober erhältlich sein, der Preis liegt bei – für eine Markenkamera der 6-Megapixel-Klasse – rekordverdächtig günstigen 350 EUR.

Artikel-Vorschläge der Redaktion