Photokina/IFA-Quartett
Casios neue Exilim-Modelle EX-Z300, EX-Z250, EX-Z85 und EX-Z19
2008-08-20 Mit den unzähligen Neuheitenvorstellungen der vergangenen Tage dürfte die "heiße Phase" der IFA/Photokina-Ankündigungszeit nun endgültig begonnen haben bzw. sogar schon in vollem Gange sein. Schließlich sind es nur noch neun Tage bis zur IFA und gut vier Wochen bis zur Photokina. Gestern gaben sich die Kompaktkameras von Olympus und Ricoh die Ehre; heute ist es Casio mit gleich vier neuen Kompaktdigitalkameras der Exilim-Serie. Vorhang auf für die Exilim EX-Z300, Exilim EX-250, Exilim EX-Z85 und Exilim EX-Z19, die alle so verspielt wie leistungsfähig sind und sich in Form von jeweils zwei sehr ähnlichen Kamera-"Pärchen" (die EX-Z300 und die EX-250 sowie die EX-Z85 und die EX-Z19) präsentieren. (Yvan Boeres)
Die zwei ersten neuen Exilim-Modelle EX-Z300 (10,1 Megapixel) und EX-Z250 (9,1 Megapixel) sind beide mit einer leicht weitwinkelfähigen Vierfachzoom-Optik (28-112 mm entspr. Kleinbild) ausgestattet, die am Weitwinkel-Ende eine Lichtstärke bzw. größte Blendenöffnung von F2,6 aufweist. Die Lichtstärke am Tele-Ende unterscheidet sich bei der EX-Z300 und EX-Z250 nur minimal (F5,8 vs. F5,9). Zu den zahlreichen Gemeinsamkeiten beider Modelle gehören u. a. der neue Kameraprozessor (Exilim Engine 3.0), der CCD-Shift-Bildstabilisator (zum Ausgleichen bzw. Verringern der benutzereigenen Bewegungsunschärfen), der Anti-Shake-DSP (zum Ausgleichen bzw. Verringern der motiveigenen Bewegungsunschärfen), der angenehm große 7,6cm-Bildschirm (3"-Super-Clear-LCD mit 230.400 Pixeln) und eine Handvoll neuer Funktionen, die den eh schon üppigen Funktions- und Einstellungsumfang der Exilim-Kameras erweitern. Die "Freihand Nachtaufnahme"-Funktion soll in der Lage sein, automatisch solche Situationen zu erkennen, wo es schon so dunkel ist, dass man normalerweise ein Stativ verwenden müsste, und hebt wohl die Lichtempfindlichkeitsstufe stark an, um dennoch scharfe und klare Bilder auch ohne Stativ hinzubekommen. Die "Beleuchtungs"-Funktion beschreibt Casio als Automatik gegen ausgewaschenen blauen Himmel und gegen zu dunkle Gesichter bei Gegenlichtaufnahmen. Hier führen die beiden Exilims also wohl einen automatischen Kontrastausgleich zur Beibehaltung von Zeichnung in den Lichtern und Schatten durch. Dann gibt es noch eine "Makeup-Shot"-Funktion, die bei Porträtaufnahmen Gesichter glättet (so verschwinden kleine Hautunreinheiten, Fältchen und andere kosmetische Imperfektionen) und Schatten in den Gesichtspartien aufhellt. Unter Umständen sehen die fotografierten Personen in der höchsten Einstellstufe (die Makeup-Funktion kennt zwölf Einstellstufen) so aus wie die Promis auf den Titelseiten mancher Programmzeitschriften, aber die Makeup-Shot-Funktion kann über die ihr speziell gewidmete Taste so schnell deaktiviert wie aktiviert werden. Die letzte neue Funktion mit dem klangvollen Namen "Multi Motion" montiert bei einer auf drei Megapixel reduzierten Auflösung die Einzelaufnahmen einer schnellen Bildserie zu einem einzigen Bild zusammen, um so auch eine Art "Mehrfachbelichtung" von sich bewegenden Motiven anzufertigen.
Während die EX-Z300 auf Knopfdruck bzw. bei Betätigung der Movie-Taste in HD-gerechter Auflösung (1.280 x 720 Bildpunkte bei einer Bildwiederholrate von 24 Bildern/s) filmen kann, muss sich die EX-Z250 im Videomodus mit einer Höchstauflösung von immerhin noch 848 x 480 Bildpunkten bei 30 Bildern pro Sekunde begnügen. Beide Kameras verwenden die qualitativ hochwertige H.264/AVC-Bildkomprimierung, und dennoch ist die Aufnahmezeit auf maximal 10 Minuten pro Film begrenzt. Wir vermuten dahinter Gründe, die nicht unbedingt technischer Natur sind (siehe digitalkamera.de-Meldung vom 27.09.2006 via den weiterführenden Link). Weitere Unterschiede zwischen der EX-Z300 und der EX-Z250 gibt es u. a. hinsichtlich der Sensorgröße, der Bildfolge- und Einschaltzeiten (2,1 vs. 2,3 s), der HD-Zoom-Funktion (die letztendlich nur eine Variante des Digitalzooms darstellt), des AF-Hilfslichts (dieses fehlt der EX-250), der Naheinstellgrenze (10 vs. 5 bis 15 cm), der Anzahl der BestShot-Motivprogramme, der Blitzreichweite, des Akkutyps (NP-40 vs. NP-70) und dessen Laufzeit (300 vs. 280 Bilder), der Gehäuseabmessungen und des Gewichts sowie der Übertragungsgeschwindigkeit der USB-Schnittstelle (High-Speed vs. Full-Speed). Ein Datenblattvergleich (siehe digitalkamera.de-Datenblätter via den weiterführenden Link) fördert weitere Details dazu zu Tage.
Die beiden anderen Casio-Neuheiten des Tages sind die Exilim EX-Z85 und das Sondermodell Exilim EX-Z19 (Markteinführung in Deutschland noch ungewiss bzw. über ausgewählte Vertriebskanäle). Auch hier gibt es viele Gemeinsamkeiten wie die 9,1-Megapixel-Auflösung, den 1/2,5"-Sensor, die maximale Bildgröße von 3.456 x 2.592 Bildpunkten bei Fotos und 848 x 480 Bildpunkten (30 Bilder/s) bei Videos, die Aufnahmedauer von höchstens 10 Minuten bei Videos, den Easy-Modus (vergleichbar mit der Vollautomatik anderer Kameras), die Einschaltzeit von 1,4 Sekunden, das digitale 4-fach-Zoom (16-fach mit dem HD-Zoom), den YouTube-Modus (den die Z300 und Z250 übrigens auch besitzen), den 6,6cm-Bildschirm (2,6"-TFT-LCD mit 114.960 Pixeln), den verwendeten Lithiumioenakku (Typ: NP-60) und die Verfügbarkeit in zahlreichen unterschiedlichen Farbausführungen. Während aber die EX-Z19 die Videos mit gewöhnlicher Motion-JPEG-Komprimierung im AVI-Format aufzeichnet, macht die EX-Z85 beim Filmen von der H.264/AVC-Komprimierung Gebrauch und kann eine Auto-Shutter-Funktion (Kamera löst bei einem Lächeln oder ruhigem Bild automatisch aus) aufweisen. Überhaupt ist die Gesichtserkennung bei der EX-Z85 etwas fortgeschrittener als bei der EX-Z19. Die EX-Z85 kann bei der Gesichtserkennung bis zu 10 einzelne Gesichter auseinander halten und – dank Gesichtswiedererkennungsfunktion – die Priorität bei der Belichtung und Scharfstellung solchen Personen geben, die schon mal mit der Kamera aufgenommen und deren Gesichter registriert wurden. Weitere Unterschiede lassen sich bei der Größe des eingebauten Speichers ausmachen (41,2 vs. 18,5 MByte), ferner bei der Auslöseverzögerung (0,008 vs. 0,06 s), der Bildfolgezeit (1,7 vs. 1,3 s), der Bildfrequenz im Serienbildmodus (0,9 vs. 1,1 Bilder/s) und der Anzahl der Serienbildmodi, den Objektivdaten (38-114 mm/F3,1-5,9 vs. 37,5-112,5 mm/F2,8-5,2 entspr. Kleinbild), den AF-Modi (die EX-Z85 beherrscht die Motivverfolgung), den Naheinstellgrenzen, der Anzahl der BestShot-Motivprogramme (30 vs. 23), der Sprachnotiz-Funktion (nur bei der EX-Z85), der Akkulaufzeit (240 vs. 220 Aufnahmen), den Personalisierungsmöglichkeiten für den Fokussierrahmen und das Menü-Design sowie bei den Abmessungen und dem Gewicht. Auch hier liefert ein Datenblattvergleich (siehe digitalkamera.de-Datenblätter via den weiterführenden Link) weitere Details zu diesen Unterschieden.
Die Casio Exilim EX-Z85, EX-Z250 und EX-Z300 sollen ab September 2008, also rechtzeitig zur Photokina, erhältlich sein. Der Preis der Z85 soll bei rund 150 EUR liegen, während es die Z250 auf 230 EUR und die Z300 auf 250 EUR bringen. Sollte sich vor der Photokina (23.-28.09.2008 in Köln) keine Gelegenheit mehr bieten, sie im Handel zu bestaunen, wird man sie auf der Messe zumindest schon einmal ansehen und "begrapschen" können. Bis dahin müssen Interessierte mit unseren Datenblättern oder mit den offiziellen Produktseiten im Internet vorlieb nehmen.