Digitalkamera auf der "Schmalspur"
CeBIT 2002: Casio stellt ultraflache Digitalkamera Exilim vor
2002-03-15 Gerade mal 11,3 Millimeter flach ist die auf der CeBIT neu vorgestellte Digitalkamera Exilim, die von den anderen Abmessungen her (Länge und Breite) ziemlich genau die Größe einer Scheckkarte besitzt. Im kleinen Integrationswunder haust eine vollwertige Digitalkamera mit 1,3 Megapixel-CCD, 37 mm-Festbrennweiten-Objektiv, Wechselspeicherkarte und auswechselbarem Lithiumionen-Akku. (Yvan Boeres)
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Letztes Jahr hatte die Firma SMaL Camera Technologies eine scheckkartengroße
Digitalkamera vorgestellt (siehe unterstehender Link). Gegenüber dem jetzt auf
der CeBIT neu vorgestellten Digitalkamera-Paar Casio Exilim EX-S1 und EX-M1 ist
die SMaL-Kamera zwar nur halb so "dick", hat aber dafür eine viel
geringere Auflösung und muss ohne LCD-Farbbildschirm, ohne
Wechselspeicherkarte, ohne Blitz und ohne wechselbare Batterie auskommen. Die
beiden Exilim-Modelle bieten all dies und sind damit trotz ihrer Winzigkeit eine
vollwertige Digitalkamera. Möglich gemacht wurde die hohe Integration durch die
Verschmelzung von 1/2,7" CCD (1,24 Megapixel effektiv) und Optik (35 mm/F2,5
entspr. Kleinbild) sowie durch die Zusammenführung diverser Schaltkreise (CPU,
ASIC, SDRAM und Flash-Speicher) zu einer Einheit. Darüber hinaus kommt erstmals
in den Exilim-Kameras ein von Casio entwickeltes 1,6" großes
Farb-LC-Display zum Einsatz, das direkt – ohne A/D-Wandlung – digital
angesprochen wird, wodurch wiederum diverse Platz- und Strom verbrauchende
Komponenten eingespart werden konnten. Als vollständig digitale Geräte
besitzen die Exilim-Modelle dadurch allerdings keinen Video-Ausgang.
In die Exilim EX-M1 hat Casio sogar zusätzlich einen vollwertigen MP3-Player
und ein Mikrofon/Lautsprecher eingebaut, dabei ist die EX-M1 nur knapp einen
Millimeter dicker als die EX-S1. Platz für eine Autofokus-Einheit war
allerdings nicht mehr im ultrakompakten Gehäuse der beiden Exilims, so dass die
Schärfe fest eingestellt ist (Fixfokus). Die Belichtung und der Weißabgleich
erfolgen automatisch; dank Weißabgleichs-Voreinstellungen (oder sogar manuellem
Weißabgleich) und einer Belichtungskorrektur-Funktion kann man in beide
Parameter eingreifen. Auf die von neueren Casio-Digitalkameras bekannten Best
Shot-Motivprogramme braucht man bei den Exilim-Schwestern nicht zu verzichten.
Das bereits erwähnte LC-Farbdisplay dient – neben dem optischen Sucher –
der Bildgestaltung, der Kameraeinstellung sowie der Bildwiedergabe. Die Exilim
EX-S1 und Exilim EX-M1 nehmen Fotos im JPEG-Format als Einzel- oder Serienbild
und Videosequenzen im AVI-Format auf; die EX-S1 kann – dank Mikrofon – Ton
einzeln als Sprachnotiz sowie innerhalb einer Videosequenz oder als MP3-Datei
aufnehmen bzw. abspielen. Bei den Fotos stehen Auflösungen von 1.600 x 1.200
Pixel (interpoliert), 1.280 x 960 Pixel und 640 x 480 Pixel
zur Verfügung; bei den Videosequenzen liegt die Auflösung bei 320 x 240
Bildpunkten. Die beiden Exilims kommen serienmäßig ohne Speicherkarte aus,
denn ein interner 14 MByte-Flash-Speicher steht dem Anwender zur
Verfügung. Wem das nicht genug ist, kann den Speicher via Secure Digital- bzw.
MultiMediaCard-Wechselspeicherkarten aufrüsten.
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Trotz ultraflacher Bauweise besitzen beide Exilim-Kameras einen integrierten
Miniaturblitz mit Rote Augen-Reduktion, einen wechselbaren
Lithiumionen-Akku (stark genug für ca. 400 Bilder) im Zwergenformat sowie eine
Datenschnittstelle. Letztere schafft die Verbindung zwischen der Kamera und der
mitgelieferten Docking-Station, die auch als Ladegerät fungiert. Bei der Exilim
EX-M1 findet man zusätzlich noch eine Spezialbuchse für die Fernbedienung der
MP3-Spieler-Funktionen. An diese wiederum werden per 3,5 mm-Klinkenstecker
das mitgelieferte Paar Ohrhörer angeschlossen. Die Ausstattung der
Exilim-Modelle übertrifft also bei weitem die der Ultra Pocket-Kamera von SMaL
und bleibt nur bei der physikalischen Auflösung und dem Objektiv hinter der
immerhin sieben Millimeter dickeren Minolta DiMAGE X (siehe unser
Beispielfoto) zurück. Endgültige Preise konnte Casio auf der
CeBIT-Pressekonferenz noch nicht nennen, man spricht aber von einem Preis, der
für die Exilim EX-S1 (ohne MP3-Spieler) deutlich unter 500 EUR liegen
soll. Die Markteinführung ist für Juli 2002 vorgesehen.