Nikons Dreierpotenz
Coolpix hoch drei = Coolpix 5700 + Coolpix 4500 + Coolpix 2000
2002-05-29 Mathematik-Lehrer werden beim Anblick unserer Überschrift aufschreien, doch so sieht die "Gleichung" bei Nikon aus. Hinter der seit ein paar Tagen schon per Teaser vorangekündigten Coolpix³ versteckt sich nicht nur eine Kamera, sondern gleich drei. Eine Fünf-Megapixel-Kamera mit Achtfach-Zoom, eine Vier-Megapixel-Nachfolgerin für die Coolpix 995 und eine Zwei-Megapixel-Kamera fürs kleine Budget. (Yvan Boeres)
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Die neue Coolpix 5700 ist praktisch eine Coolpix 5000 mit Achtfach-Zoom und
damit Nikons Antwort auf die "Zoom-Kanonen" von Canon (PowerShot Pro90 IS), Fujifilm (FinePix 4900/6900/ S602 Zoom), Minolta
(DiMAGE 5 und 7/7i) oder
Olympus (Ultra Zoom-Serie). Wem der Brennweitenbereich von 28 bis 85 Millimeter
der Coolpix 5000 zu kurz war, kann mit der Coolpix 5700 einen Brennweitenbereich
von 35 bis 280 Millimeter durchfahren. Dabei ist das Objektiv trotz erheblich
erweitertem Zoombereich sogar lichtstärker (F2,8 bis F4) als das der Coolpix 5000 (F2,8 bis F4,8). Leider muss man bei der Coolpix 5700 auf die 28 mm-Weitwinkel-Brennweite verzichten, ebenso auf einen eingebauten
Bildstabilisator, der bei einer so langen Brennweite schon Sinn machen würde.
Dabei beherrscht Nikon mit der VR-Technologie (Vibration Reduction) im analogen
Bereich durchaus die Technik der optischen Bildstabilisation. Wegen des großen
Zoombereiches ist die Coolpix 5700 nicht mehr mit einem optischen Sucher,
sondern – erstmals bei Nikon – mit einem elektronischen Videosucher (à 180.000
Bildpunkte) ausgestattet. Ansonsten hat die Coolpix 5700 alles zu bieten, was
die Coolpix 5000 auch kann; auch den dreh- und schwenkbaren LCD-Bildschirm an
der Geräterückseite und das leider immer noch per externem Sensor gesteuerte
Blitzsystem. Zwei Neuigkeiten gibt es aber von der Firmware: Die Coolpix 5700 unterstützt EXIF 2.2 und kann
– im Gegensatz zur Coolpix 5000 – Bilder im
unbearbeiteten NEF-Rohdatenformat (vergleichbar mit dem RAW-Modus bei anderen
Kameras) abspeichern. Die Kamera wird rund 1.600 EUR kosten, wenn sie Ende Juni
oder Anfang Juli auf den Markt kommt.
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Die Coolpix 4500 verkörpert die langerwartete Vier-Megapixel-Nachfolgerin der
Coolpix 995. Man hat sich aber bei Nikon nicht damit begnügt, der Coolpix 995
einen Vier-Megapixel-CCD "einzupflanzen", sondern der 995er auch noch
ein "Facelifting" spendiert. Die Coolpix 4500 behält das Konzept der
geteilten (und drehbaren) Gehäusehälften bei, jedoch unter einem völlig neue
und sehr futuristisch anmutenden Design. Allein schon der Blitz, der nun
seitlich aufklappt, verleiht der Coolpix 4500 ein sehr eigenwilliges Aussehen.
Das Vierfach-Zoom deckt einen Brennweitenbereich ab, der 38 bis 155 mm bei
Kleinbild entspricht, die Lichtstärke beträgt F2,6 (Weitwinkel) bis 5,1 (in
Tele-Stellung). Wie schon bei der Coolpix 5700 hat man die Coolpix 4500
firmwareseitig aufgepeppt. Leider kann die Coolpix 4500 nicht im NEF-Format
speichern, dafür bekommt die Kamera aber ebenfalls die Unterstützung von EXIF 2.2 in die Wiege gelegt und wartet nun mit nicht weniger als sechzehn (!)
Motivprogrammen auf. Sonst halten sich die Unterschiede zwischen der Coolpix 4500 und
ihrer Drei-Megapixel-Vorgängerin Coolpix 995 in Grenzen. Das gilt auch
für das Blitzsystem, das weiterhin von einer Sensorzelle (also kein
"echtes" TTL-System) und von einer dreipoligen Rundbuchse zum
Anschluss von externen Blitzgeräten (via Blitzschiene SK-E900) Gebrauch
macht. Der Preis wird rund 900 EUR betragen, Markteinführung ist wie bei der
Coolpix 5700 Ende Juni oder Anfang Juli.
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Ganz unten auf der Preisskala rangiert die neue Coolpix 2000. Wer eine
Markenkamera für wenig Geld sucht, findet in Form der Coolpix 2000 eine
Zwei-Megapixel-Kamera mit optischem Dreifach-Zoom (entspr. 38-114 mm/F2,8-4,9
bei KB) für nur rund 300 EUR. Natürlich bietet die kleinste Coolpix aus dem
aktuellen Produktangebot von Nikon nicht den gleichen Ausstattungs- und
Funktionsumfang wie die größeren Schwestern, doch auch die Coolpix 2000 hat
einiges zu bieten. Natürlich das Nikon-Objektiv inklusive Autofokus, aber auch
Ausstattungsmerkmale wie die Matrixmessung über 60 Messfelder, die fünf
Motivprogramme (Porträt, Party/Innenaufnahmen, Nachtporträt, Strand/Schnee,
Gegenlicht), den umschaltbaren PAL/NTSC-Videoausgang oder auch die Möglichkeit,
kurze Videosequenzen im QVGA-Format aufzunehmen. Der eingebaute Blitz kennt
über die üblichen Betriebsmodi (automatisch, Erzwungen, Aus, Rote
Augen-Reduktion) hinaus auch eine Langzeitsynchronisationsfunktion. Einen
Serienbildmodus, einen Multibild-Modus (16 Einzelaufnahmen in einem Bild) sowie
den Nikon-typischen Best-Shot-Selector-Modus kennt die Kamera ebenso. Das Menü
der Coolpix 2000 bietet Verstellmöglichkeiten für die Belichtung
(Belichtungskorrektur), den Weißabgleich und die kamerainterne
Scharfzeichnung. Die Coolpix 2000 ist natürlich auch mit dem EXIF 2.2-Standard
kompatibel. Insofern scheint die Coolpix 2000 eine ganze Menge fürs Geld zu
bieten. Sie soll ebenfalls Juni/Juli im Handel erhältlich sein.
Über die Coolpix 4500 und 5700 werden wir noch ausführlicher berichten,
wenn wir persönlich einen Eindruck von den Kameras machen konnten. Einzelheiten
aller Art (Funktion/Ausstattung und Technik) gibt es schon, wie gewohnt, in den
digitalkamera.de-Datenblättern aller drei Modelle.