Nachschlag gefällig?

D50 und D70s gefolgt von weiteren Nikon-Neuigkeiten

2005-04-21 Zeitgleich mit den gestern vorgestellten Digitalkameramodellen D50 und D70s hatte Nikon noch weitere Neuigkeiten zu vermelden. Auch wenn wohl die ganze Aufmerksamkeit den beiden digitalen Spiegelreflexkameras galt, sind die zwei anderen Ankündigungen nicht minder interessant. So stellt Nikon für die D70 ein Firmware-Update in Aussicht, das sie um einige der D70s-Funktionen erweitert und präsentiert auch ein neues Tele-Zoom mit der Bezeichnung AF-S DX 55-200mm F4,5-F5,6G ED, welches nahtlos an das neue Set-Objektiv AF-S DX 18-55 mm F3,5-F5,6G ED der D50 anknüpfen soll. Und dann noch eine weniger erfreuliche Nachricht: Nikon verschlüsselt die Weißabgleich-Informationen in seinen RAW/NEF-Bildddateien.  (Yvan Boeres)

   Nikon AFS-DX55-200 mm  [Foto: Nikon]
 

Das von Nikon für nächsten Monat (Mai 2005) angekündigte Firmware-Update für die D70 lässt natürlich nicht den LC-Farbbildschirm auf 2" mutieren und lässt auch nicht einen Anschluss für einen elektrischen Kabelfernauslöser an der D70 anwachsen. Diese Ausstattungsmerkmale bleiben der D70s vorbehalten. Doch alle D70s-Merkmale, die der D70 durch eine "Frischzellenkur" erschlossen werden konnten, sollen mit dem Firmware-Update erbracht werden. So wird laut Nikon die Leistung (damit sind wohl die Schnelligkeit und die Präzision gemeint) des 5-Punkt-Autofokus im dynamischen Modus (vorausrechnende Motivverfolgung mit Schärfenachführung) und im AF-Modus mit Priorität auf das nächstgelegene Motiv auf D70s-Niveau gebracht. Außerdem erbt die D70 durch die neue Firmware das Menü-Design der D70s und lässt dann – wie diese – beim PictBridge-Direktdruck auch die Wahl des Papierformates sowie der allgemeinen Seiteneinstellungen zu. Wenn die neue Firmware im Mai erscheint, kommen wir noch einmal in einer aktuellen digitalkamera.de-Meldung darauf zurück.

Nicht an ein besonderes Digitalkameramodell, sondern an alle digitalen Spiegelreflexkameras von Nikon richtet sich das neue Tele-Zoom AF-S DX 55-200 mm F4,5-5,6 G ED. Wie das zusammen mit der D50 vorgestellte Set-Objektiv AF-S Nikkor 18-55 mm 1:3,5-5,6 G kommt das AF-S DX 55-200 mm F4,5-5,6 G ED im DX-Format (d. h. mit angepasstem Bildkreis), mit ED-Linse (d. h. mit besonders geringer Dispersion) und mit "Sparvariante" des Silent-Wave-Ultraschallmotors ohne manuelle Eingriffsmöglichkeit in den automatischen Fokussiervorgang. Beide Objektive knüpfen vom Brennweitenbereich nahtlos aneinander an. Die Kleinbild-äquivalente Brennweite des AF-S DX 55-200 mm F4,5-5,6 G ED liegt umgerechnet bei 82,5 bis 300 mm und geht so tief genug in den Tele-Bereich hinein, um Format füllende Aufnahmen aus größeren Entfernungen zu erlauben. Das Objektiv gibt es sowohl zusammen im so genannten "Super Kit" mit der D50 und dem AF-S Nikkor 18-55 mm 1:3,5-5,6 G oder einzeln zum Preis von rund 280 EUR zu kaufen. Dabei hat man die Wahl zwischen einer silberfarbenen oder schwarzen Version – passend zum "Finish" des Kameragehäuses. Das AF-S DX 55-200 mm F4,5-5,6 G ED kommt im Juni auf den Markt.

Zu den weniger erfreulichen und etwas inoffizielleren Nachrichten gehört die Meldung, dass Nikon offenbar die eingebetteten Weißabgleichinformationen in den RAW/NEF-Bilddateien der Profi-DSLRs D2X und D2H verschlüsselt. Das meldet jedenfalls die Insider-Website PhotoshopNews.com und vermutet, dass Nikon durch diese Maßnahme Drittanbietern das Entwickeln von RAW-Konvertern erschweren will, um so das hauseigene Produkt Nikon Capture zu fördern. Während man sich bei Adobe aus urheberrechtlichen Gründen nicht traut, die Daten zu entschlüsseln, kündigt die Firma Bibble Labs. an, dass sie die Weißabgleich-Informationen der D2X bereits dekodiert hat und dass die neueste Version ihres universellen RAW-Konvertierungsprogramms (Bibble 4.2.2) von diesen Daten Gebrauch macht. Bleibt jetzt abzuwarten, wie Nikon darauf reagiert und eventuell eine Klage gegen Bibble wegen Verletzung des Digital Millenium Copyright Act anstrebt (welcher die Umgehung von Schutzmaßnahmen unter Strafe stellt). Sollte Nikon es darauf ankommen lassen, wäre das sicherlich gut für Nikon, aber nicht unbedingt eine frohe Botschaft für die D2X/D2H-Fangemeinde.

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