Do-it-yourself Farbkalibrierung

DQ Tool: Digitale Qualität durch bessere Farbkontrolle

2001-12-20 Zwischen dem Bild auf dem Bildschirm und dem fertigen Abzug oder Ausdruck eines Digitalfotos liegen oft Welten. Enttäuschte Digitalfotografen müssen nicht gleich die Flinte ins Korn werfen oder ein Darlehen bei der Bank für ein professionelles Farbkalibrierungs-System aufnehmen. Für 5 EUR kommt man auch zum Ziel – einzige Voraussetzung ist selbst Hand bzw. Auge anzulegen.  (Yvan Boeres)

   Farbkalibrierung mit DQ Tool [Foto: Fujifilm] 
Das DQ Tool (wobei DQ für "Digital Quality" steht) wurde auf Initiative des deutschen Fotoindustrieverbands, einer Gruppe von Unternehmen – darunter auch Fujifilm und Eurocolor – entwickelt. Das Farbkalibrierungswerkzeug, das bei jedem Fujifilm-Händler für 5 EUR bezogen werden kann, besteht aus einer CD-ROM und einem Referenzprint (d. h. einem ausbelichteten Testbild). Da die Belichtungsverfahren je nach eingesetzten Maschinen in den verschiedenen Labors durchaus unterschiedliche Ergebnisse von ein und demselben Bild erzeugen, muss der Kunde unbedingt das Digital Imaging Control Tool des Fotohändlers verwenden, dem er bzw. sie auch seine/ihre Digitalfotos zur Belichtung anvertraut. Das Heranziehen des Referenzfotos eines anderen Fotolabors könnte nämlich zu Verfälschungen bei der Belichtung führen. Erfreulicherweise enthält die CD-ROM neben den kleineren Bildschirm-Versionen auch hochauflösende Versionen des Testbildes in den Größen 13 x 18 cm und DIN A4. Damit kann man diese Ausbelichtungen auch jederzeit selbst in Auftrag geben oder die Farbeinstellung des Druckertreibers für den heimischen Fotodrucker an Referenzprint und Bildschirmdarstellung angleichen.

Die CD-ROM lässt sich unter allen üblichen Windows-Versionen einsetzen. Sie enthält eine ausführliche Anleitung im PDF-Format, die erklärt, wie man den Abgleich mit "Betriebssystem-Bordmiteln", d. h. ohne zusätzliche Software vornimmt. Man braucht nur den einzelnen Schritten in der Anleitung zu folgen, um durch den visuellen Vergleich des Referenzfotos mit dem Monitorbild (dasselbe Referenzfoto liegt als Bilddatei zur Anzeige auf dem Bildschirm vor) Schritt für Schritt zur korrekten Kalibrierung des Bildschirmes zu gelangen. Wichtig ist, dass dabei nicht die Bilddatei verändert werden, sondern lediglich die Bildschirmeinstellungen. Nach dem farblichen Abgleich sollte gewährleistet sein, dass das, was der Anwender am Monitor sieht, weitgehend dem entspricht, was das Fotolabor später belichtet. So wird das Ausbelichten von Digitalfotos nicht mehr zum Frusterlebnis. Weitere Informationen zum DQ Tool bzw. zum Farbkalibrierungsvorgang mit dem DQ Tool gibt es auf der Homepage von Fujifilm Deutschland.

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