Vorhang auf!

Das Erbe der Coolpix 990: die neue Nikon Coolpix 995

2001-04-25 Spätestens seit der PMA Anfang dieses Jahres wurde über einen Nachfolger für Nikons Erfolgsmodell Coolpix 990 spekuliert. Nun legt Nikon die Karte auf den Tisch und stellt die Coolpix 995 vor.  (Yvan Boeres)

Nikon Coolpix 995 [Foto: Nikon]
  
  

Gleiches gilt für das Blitzzubehör der Coolpix 990, das nach wie vor über den 3-poligen Systemblitzstecker Anschluss an die Coolpix 995 findet. Ein Blitzschuh sowie eine "echte" TTL-Blitzmessung verbleiben also vorerst noch auf der Wunschliste verschiedener Coolpix-Besitzer. Der interne Blitz erlebt jedoch eine Veränderung: Dieser ist nun auf der Gehäuseoberseite platziert und herausklappend. Damit gewinnt der Blitz Abstand vom Objektiv, womit das Risiko der roten Augen erheblich reduziert werden dürfte. Wer nicht gerne auf den Blitz zurückgreift, wird sich darüber freuen, dass die Coolpix 995 nun auch eine Empfindlichkeitsstufe von ISO 800 aufweist. Bei Langzeitbelichtungen tritt sogar eine neue Rauschunterdrückungsfunktion in Aktion, ähnlich wie wir sie bereits von der Canon-Konkurrenz (PowerShot G1 und Pro90 IS) kennen. Überhaupt darf man auf die Bildqualität der Coolpix 995 gespannt sein: Obwohl sie diegleiche Auflösung (3,34 Megapixel) wie die Coolpix 990 besitzt, soll die Coolpix 995 mit neu entwickelten Bildoptimierungsalgorithmen ausgestattet sein. Man darf also gespannt sein, denn bereits die Coolpix 990 ist für Ihre hervorragende Bildqualität bekannt.

Doch auch der Benutzer kann Einfluss auf die Bildqualität nehmen: Die Coolpix 995 besitzt neuerdings eine Weißabgleich-Belichtungsreihenfunktion sowie eine Farbsättigungsregelung. Bei der Belichtungssteuerung, die nach wie vor über eine Programmautomatik, eine Zeiten- und Blendenautomatik und eine manuelle Belichtungssteuerung erfolgt, kann der Coolpix 995-Besitzer auf Verschlusszeiten zwischen 1/2.300 und 8 Sekunden zurückgreifen. Eine Irisblende mit 7 Lamellen steuert die Blenden der Coolpix 995. Dank neuer Schnellrückschau-Funktion kann das aufgenommene Bild unmittelbar nach der Aufnahme und ohne Betriebsart-Wechsel per Tastendruck geprüft werden. Die Scharfeinstellung erfolgt weiterhin entweder über Autofokus in 7.123 Einstellschritten oder über manuelle Fokussierung in 50 Schritten.

Gemischte Gefühle dürten zwei weitere Neuerungen bei der Coolpix 995 hinterlassen. Das ist zuerst die Stromversorgung, die neuerdings über den EN-EL1 Lithiumionen-Akku (dergleiche wie bei der Coolpix 880) erfolgt. Im "Notfall" kann alternativ dazu eine 2CR5-Lithium-Einwegbatterie eingesetzt werden. Mit den handelsüblichen Mignon-Akkus ist es aber vorbei! Das Zweite ist die jetzt grundsätzlich vorhandene Kompatibilität mit dem CompactFlash-II-Standard. Damit würde sich die Coolpix 995 eigentlich den preislich interessante IBM Microdrive-Miniaturfestplatten öffnen. Jedoch wird die Unterstützung dieser Medien derzeit nicht von Nikon offiziell bestätigt. Es bleiben also erste Benutzererfahrungen bzw. Praxistests abzuwarten, um festzustellen, ob man die Microdrives problemlos in einer Coolpix 995 verwenden kann. Entgegen ersten Spekulationen besitzt die Coolpix 995 weiterhin ein Magnesium-Druckgussgehäuse – der befürchtete "Kunststoffbomber" bleibt also aus.

Die Nikon Coolpix 995 kommt ab Juni zu einem Preis von rund 2.500 DM in den Handel. Im Lieferumfang enthalten sind eine 16 MByte große CompactFlash-Wechselspeicherkarte, das Lithiumionen-Akku EN-EL1 samt Ladegerät EH-50 sowie sämtliche Kabel und die übliche Software-CD. Diese enthält die neueste Version der Kamera- und Bildübertragungsoftware Nikon View (Version 4) sowie die bereits von der Coolpix 990 bekannte Bilddatenbank Fotostation der Firma Fotoware.

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