Weis(s)heit
Das pfiffige Lastolite EzyBalance im digitalkamera.de-Praxistest
2007-11-21 Die digitalkamera.de Redaktion ist immer auf der Suche nach pfiffigen Ideen, die das Leben der Fotografen einfacher machen. So berichteten wir z.B. über die selbstklebenden Farbreferenzkarten von QPCard aus Schweden. Nun sind wir auf das EzyBalance von Lastolite gestoßen und wollen unseren Lesern auch dieses Produkt vorstellen. (Harm-Diercks Gronewold)
Lastolite, im Umland von Leicester, genauer in Coalville/Großbritannien beheimatet, ist Hersteller von umfangreichem Produktzubehör für den Studiobereich. So stammt z. B. auch das von uns schon vorgestellte HiLite (siehe weiterführende Links) von dieser erfinderischen Firma. In Deutschland werden die Lastolite-Produkte exklusiv von BIG vertrieben (siehe weiterführende Links). Doch nicht das große Studiozubehör steht bei unserem heutigen Praxistest im Vordergrund, vielmehr das kleine Helferlein namens EzyBalance, welches dem Fotografen eine Menge Arbeit in der Postproduktion ersparen kann.
Das EzyBalance ist in den Größen 30" (ca. 75 cm), 20" (ca. 50 cm) und 12" (ca. 30 cm, von uns getestet) erhältlich. Die Verarbeitung, besonders die Doppelnähte, ist hervorragend. Das Federstahlband, welches dem Ganzen die Spannung gibt, ist recht kräftig (eher fast zu kräftig) dimensioniert. Im zusammengefalteten Zustand misst das EzyBalance 12" nur noch ca. 15 cm im Durchmesser und passt wunderbar in die mitgelieferte Tasche. Die eigentlichen, fotografisch nutzbaren Flächen des EzyBalance sind grau (18 %) und weiß, mittig ist ein Fadenkreuz aufgedruckt. Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Das EzyBalance wird als Referenzkarte für den Weißabgleich verwendet, und – je nach Kamerahersteller – wird der manuelle Weißabgleich auf der 18 %igen Grauseite oder auf der weißen Seite gemacht und sorgt so (je nach vorherrschender Lichtsituation) für optimale Bildergebnisse. Wegen seiner Wasserfestigkeit ist das EzyBalance in dieser Funktion auch unter Wasser zu nutzen.
Aber auch in der Nachbearbeitung, wenn am Set mal wieder keine Zeit war, lässt sich das EzyBalance noch hervorragend nutzen. Dafür muss es bei mindestens einer Aufnahme mit im Bild sein und parallel zur Bildebene gehalten werden. In der Nachbearbeitung – z. B. in Photoshop – öffnet man nun zunächst dieses Bild, wählt einen Bereich des EzyBalance mit dem Lasso aus und wendet über diesen Bereich den Gaußschen Weichzeichner an. Dann hebt man die Auswahl auf und wählt die Pipette. Das Pipettenwerkzeug sollte in der Voreinstellung mehr als ein Pixel als Aufnahmefläche haben, am besten ist der Durchschnitt von 5 x 5. Jetzt wählt man den Dialog "Gradationskurven" oder "Tonwertkorrektur". In dem entsprechenden Dialogfeld sind drei Pipetten zu sehen (weiß, schwarz und grau). Als nächstes sucht man sich das entsprechende Feld aus (weiß oder grau) und klickt im Bild auf den weichgezeichneten Bereich des EzyBalance. Nun sollte das Bild in der korrekten Farbe wiedergegeben werden. Bei einigen Programmen ist diese Einstellung speicherbar und kann somit leicht auf alle anderen Bilder dieser Lichtsituation angewandt werden.
Im Test funktionierten beide oben beschriebenen Vorgehensweisen sehr gut. Das EzyBalance zeichnet sich, wie schon erwähnt, durch eine sehr gute Verarbeitung und durch einfaches Handling aus. Einzig die sehr kräftige Federspannung wäre zu bemängeln, denn beim Ausklappen muss man höllisch aufpassen, dass das EzyBalance Brillenträgern nicht die Brille von der Nase fegt oder beim Aufpoppen nicht sogar Verletzungen hervorruft. Das wasserfeste EzyBalance in der kleinen 12"-Ausführung kostet knapp 30 EUR.