Mit 425 Phasen-Autofokus-Sensoren auf dem Bildsensor

Die Sony Alpha 6300 will die schnellste Kamera der Welt sein

2016-02-03, aktualisiert 2016-02-17 Mit der Alpha 6300 bekommt die Sony Alpha 6000 ein größeres Schwestermodell an die Seite gestellt. Schon die 6000 begeisterte mit schnellem Autofokus und hoher Serienbildrate, doch die Alpha 6300 setzt dem die Krone auf. Der neue 24 Megapixel auflösende APS-C-CMOS-Sensor arbeitet mit der schnellen Kupfertechnologie (aber ohne rückwärtige Belichtung) und integriert 425 Phasen-Autofokus-Messpunkte, die über die gesamte Sensorfläche verteilt sind. Auch 4K-Video erhält mit der Alpha 6300 Einzug in die APS-C-Klasse von Sony. Des Weiteren glänzt die Alpha 6300 mit einem deutlich robusteren Gehäuse als ihr Schwestermodell.  (Benjamin Kirchheim)

Geschwindigkeit ist bei der Alpha-6000-Serie von Sony Trumpf. Mit ihren 425 Phasen-AF-Sensoren soll die Alpha 6300 innerhalb von 0,05 Sekunden fokussieren und kann dank der hohen Dichte an Messpunkten auch kleinste Objekte verfolgen. Die Serienbildgeschwindigkeit liegt wie bei der Alpha 6000 bei elf Bildern pro Sekunde, dabei wird der Autofokus nachgeführt. Soll das Livebild anstelle des zuletzt aufgenommenen Fotos im Sucher beziehungsweise auf dem Monitor erscheinen, so ist dies bis zu einer Serienbildrate von acht Bildern pro Sekunde möglich. Mit Hilfe des Adapters LA-EA3 lassen sich SSM- und SAM-A-Mount-Objektive sogar mit Autofokus verwenden, eine Premiere für die Alpha-APS-C-Systemkameras von Sony.

Der APS-C-Sensor setzt Kupfer anstelle der bisher üblichen Verdrahtung ein, was nicht nur die Geschwindigkeit des Sensors erhöht, sondern auch seine Lichtempfindlichkeit. Der Bionz X Bildprozessor soll zudem alle Detailinformationen aus dem Sensor kitzeln, was insbesondere bei mittleren Empfindlichkeiten nun noch besser gelingen soll als zuvor. Der Empfindlichkeitsbereich liegt dabei zwischen ISO 100 und 51.200. Bei Videos beträgt die maximale Lichtempfindlichkeit ISO 25.600. Auch die Videofunktion profitiert vom deutlich schnelleren Autofokus. In diesem Zusammenhang spricht Sony von der doppelten Geschwindigkeit im Vergleich zur Alpha 6000. Neu ist die 4K-Videofunktion, wobei die volle 20-Megapixel-Auflösung im 16:9-Format (entspricht dem Super 35 mm Format) genutzt wird. Das entspricht 6K und wird per 2,4-fachem Oversampling zu einem 4K-Video zusammen geführt. Mit maximal 100 Mbit/s zeichnet die Alpha 6300 die 4K-Videos im XAVC-S-Format auf, wobei eine UHS Class 3 Speicherkarte Pflicht ist.

Full-HD-Videoaufnahmen profitieren ebenfalls vom neuen Bildsensor, denn diese können mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden (ebenfalls mit 100 Mbit/s-Speicherung). Das ermöglicht flüssige vier- oder fünffache Zeitlupen mit 30 beziehungsweise 24 Bildern pro Sekunde. Das S-Log Gamma Profil, 14 Blendenstufen Dynamikumfang, S-Gamut zur Erweiterung des Farbraums, der Mikrofoneingang (optional mit XLR-Adapter bestückbar), Zebra-Funktion, Fokus-Peaking, Time Code / User Bit sowie verschiedene Bildprofile sollen professionelle Videofilmer zufriedenstellen.

Die Alpha 6300 verfügt über ein robustes Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung mit einem verstärkten Objektivbajonett. Das Gehäuse schützt mittels Dichtungen vor dem Eindringen von Spritzwasser und Staub. Der XGA OLED Sucher löst 2,4 Millionen Bildpunkte auf und bietet eine 0,7-fache Vergrößerung im Kleinbildäquivalent. Auf Wunsch kann dieser auf eine Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde gestellt werden, um schnelle Bewegungen flüssig anzuzeigen. Auch die große Austrittspupille von 23 Millimetern kann sich sehen lassen und wird Brillenträger erfreuen. Der rückwärtige 7,5cm-Bildschirm ist um 45 Grad nach unten und 90 Grad nach oben klappbar und löst 922.000 Bildpunkte auf. Im Gegensatz zum Sucher, bei dem ein 1cm-OLED zum Einsatz kommt, handelt es sich beim Bildschirm um die übliche TFT-Technologie. Monierten wir in unserem Test der Alpha 6000 noch die fehlende elektronische Wasserwaage (siehe weiterführende Links), so hat Sony diese nun wohlweislich in die Alpha 6300 eingebaut. Auch ein lautloser elektronischer Verschluss fehlt nicht.

Neun Bedienknöpfe lassen sich mit individuellen Funktionen belegen, den Auslöseknopf will Sony zudem verbessert haben. WLAN samt NFC ist selbstverständlich auch an Bord, damit lassen sich nicht nur Fotos drahtlos übertragen, sondern mit Hilfe der entsprechenden App lässt sich die Alpha 6300 von iOS- und Android-Geräten aus fernsteuern. Auch die Kamera selbst kann mit kostenlosen und kostenpflichtigen PlayMemories Camera Apps im Funktionsumfang erweitert werden.

Im März 2016 soll die Sony Alpha 6300 auf den Markt kommen. Als großes Schwestermodell der Alpha 6000 kostet sie mit knapp 1.250 Euro aber auch fast das Doppelte. Das Set mit dem SELP1650-Standardobjektiv (16-50 mm Pancake-Zoom) soll rund 1.400 Euro kosten. Auch mit dem SEL1670Z (16-70 mm Zeiss) will Sony ein Set anbieten, das preislich bei 2.250 Euro liegt.


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