Die frohe Botschaft
Digitale Spiegelreflexkamera Canon EOS 20D jetzt offiziell
2004-08-20 Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht über die Geburt von Canons jüngster digitaler Spiegelreflexkamera EOS 20D. Heute in den frühen Morgenstunden hatten wir bereits die Veröffentlichung des Datenblattes angekündigt. Natürlich verdient eine so interessante Kamera aber eine ausführliche Vorstellung in bewährter Weise auf digitalkamera.de, die wir hiermit nachliefern. Die in Funktion und Auflösung weiterentwickelte Nachfolgerin der EOS 10D richtet sich an semiprofessionelle und z. T. professionelle Anwender sowie ambitionierte Amateure, die Wert auf eine große Systemvielfalt legen. (Yvan Boeres)
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Lange wurde über eine Nachfolgerin für die Canon EOS 10D spekuliert. Je
nachdem, an welche Informationsquelle man sich hält, gibt es nunmehr seit
kurzem Gewissheit darüber. Mitte September soll demnach die Canon EOS 20D zu
einem Listenpreis von ca. 1.600 EUR (Kameragehäuse) bzw. 1.700 EUR (im Set
mit dem Standardzoom EF-S 18-55 mm) auf den Markt kommen, also pünktlich zur
Photokina in die Fußstapfen der bisherigen EOS 10D treten. Die
Verbesserungen und Neuerungen im Vergleich zum Vorgängermodell können sich
sehen lassen. Mit einem neu entwickelten CMOS-Sensor mit 8,2 Megapixeln
macht die EOS 20D den kurzzeitigen Auflösungsvorsprung der Prosumerkameras
wieder wett. Neu entwickelte Mikrolinsen auf dem Bildwandler und ein neuer
Schaltkreis für die Rauschunterdrückung tragen dazu bei, trotz kleinerer
Pixelgrößen im Vergleich zur EOS 10D, ein – laut Canon – "ausgezeichnetes
Signal-/Rausch-Verhältnis" zu erreichen. Da der Sensor gleich groß geblieben
ist, muss beim Montieren der Wechselobjektive die angegebene Brennweite
weiterhin mit 1,6 multipliziert werden, um das Kleinbild-Äquivalent zu
errechnen. Neu an der EOS 20D ist – wie bei der EOS 300D – die
Kompatibilität zu den Objektiven der EF-S-Serie. Die EOS 20D ist, verglichen
mit der EOS 10D, auch schneller geworden. Sie erhielt ein neues, schnelleres
und bei noch knapperem Licht ansprechendes Autofokus-System mit gleichfalls
neuer, rautenförmiger Messfeldanordnung (neun AF-Felder). Mehr Tempo gibt es
auch beim Einschalten (0,2 s), bei der Serienbildgeschwindigkeit (bis zu 23
Bilder in Folge bei einer Bildfrequenz von 5 Bilder/s), bei der
Datenübertragung (USB 2.0 High Speed) und beim Verschluss (min. 1/8000 s,
Blitzsynchronzeit min. 1/250 s).
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Für die neue Schnelligkeit ist u. a. der DiGIC
II-Signalverarbeitungsprozessor zuständig, der auch beim Profi-Boliden
EOS-1D Mark II für Leistung sorgt, und dies auch hinsichtlich Bildqualität
und der Akkulaufzeit. Damit bei der EOS 20D die Bildqualität noch weiter
optimiert werden kann und aus einer Akkuladung noch mehr Bilder
herausgekitzelt werden können, lassen sich die Bildparameter noch bequemer
einstellen, und als Stromlieferant kommt die kapazitätsstärkere
BP-511-Variante BP-511A mit 1.390 mAh zum Einsatz. Ebenfalls von der EOS-1D Mark II übernommen wurde die E-TTL-II-Technologie, die in der aktuellen
zweiten Generation bei der Blitzbelichtungsmessung und -steuerung die
Entfernung zum Motiv berücksichtigt. Das gilt auch bei der Verwendung des
kamerainternen Miniaturblitzes (LZ 13), der jetzt beim Herausspringen noch
mehr Abstand zur optischen Achse hält und so das Risiko Roter Augen weiter
verringert und auch besser ausleuchtet (bis zu 27 mm entspr. Kleinbild).
Weiter überarbeitet wurden die Menüstruktur und einige kosmetische bzw.
ergonomische Details am Gehäuse (u. a. neue bzw. neu gestaltete Steuer- und
Bedienelemente wie z. B. ein Jog-Dial). Generell ist das Gehäuse um wenige
Millimeter geschrumpft und auch leichter geworden.
Was ist sonst neu an der EOS 20D? Wurden zuvor (d. h. mit der EOS 10D)
bei der simultanen JPEG+RAW-Aufzeichnung die JPEG-Dateien in die RAW-Datei
eingebettet, so werden die beiden Dateiformate jetzt zwar immer noch
gleichzeitig, aber getrennt aufgezeichnet. Ebenfalls getrennt wurden die
Farbraum-Einstellungen. Bisher waren diese an die
Bildparameter-Einstellungen gekoppelt, nun kann man den Farbraum und die
Bildparameter einzeln einstellen. Neu sind auch ein S/W- bzw.
Monochrom-Modus mit Farbfilter-Option, die Möglichkeit, beim Weißabgleich den
Weißpunkt in einem Extra-Menü mit dem Jog-Dial in Richtung Rot-Grün oder
Blau-Gelb anzupassen, die Eingriffsmöglichkeit in die
Langzeitbelichtungsrauschunterdrückung, die Unterstützung des
PictBridge-Direktdruckstandards, ein kleinerer Spiegel, eine neue
Suchermattscheibe, Menü-Tipps und ein bequemerer Zugriff auf die
Histogrammanzeige.
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Rund um die EOS 20D gibt es zudem eine Menge neues Zubehör. Dazu gehören
u. a. der neue Batteriegriff BG-E2, das neue Systemblitzgerät Speedlite 580EX und zwei neue Objektive. Der Batteriegriff ist den neuen Dimensionen
des Kameragehäuses angepasst und kann wahlweise sechs handelsübliche
AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) oder zwei Lithiumionenakkus
(BP-511 und Modellvarianten) aufnehmen. Zudem verbessert er die Handlage bei
Hochformataufnahmen und verfügt über einen zweiten Auslöser. Wichtigstes
Merkmal des neuen Systemblitzes Speedlite 580EX ist die Fähigkeit,
Informationen über die Farbtemperatur des gerade gezündeten Blitzes an die
Kamera (EOS 20D oder EOS-1D Mark II) zu liefern, so dass die
Kameraelektronik den Weißabgleich dementsprechend korrigieren kann. Außerdem
unterstützt der 580EX nun E-TTL II, ist leistungsstärker (LZ 58 bei ISO 100
und 105 mm Brennweite) und schneller (die Blitzfolgezeit wurde um 25 %
verkürzt) als das bisherige Top-Modell 550EX, verfügt über 14
Individualfunktionen sowie über ein besonders helles AF-Hilfslicht und kommt
mit einem neuartigen und verbesserten Bedienkonzept daher. Die neuen
Objektive EF-S 17-85 mm F4-F5.6 IS USM (27-136 mm entspr. Kleinbild) und EF-S 10-22 mm F3.5-F4.5 USM (16-35 mm entspr. Kleinbild) sind auf die EOS 300D und EOS 20D zugeschnitten. Beide Optiken verfügen über einen
Ultraschallmotor zur schnellen und lautlosen Scharfstellung, und das
Objektiv EF-S 17-85 mm enthält darüber hinaus einen optischen
Bildstabilisator. Bleibt noch zu erwähnen, dass die Canon EOS 20D mit dem
schon länger erhältlichen Data Verification Kit kompatibel ist. Mit dieser
Software kann die Echtheit der aufgenommenen Bilder (etwa vor Gericht oder
für Gutachten) belegt werden. All das macht die EOS 20D zu einer besonders
vielseitigen Digitalkamera; weitere Einzelheiten zu Technik und Ausstattung
der jüngsten DSLR von Canon gibt es im dazugehörigen
digitalkamera.de-Datenblatt.