K.O. in der 13. Runde
Digitalfotografie befördert Silberhalogenidfotografie ins Abseits
2004-05-04 Nur 13 Jahre nachdem mit dem Logitech Fotoman FM-1 die erste Consumer-Digitalkamera sich aufmachte, den Massenmarkt zu erobern, ist der Markt nun endgültig von den Digitalkameras beherrscht. Die analoge Fotografie ist zwar nicht tot (das wäre ja auch schade), aber angesichts der GfK/Prophoto-Zahlen für das Jahr 2003 wird klar, dass die goldenen Zeiten der Silberhalogenidfotografie ein für alle mal vorbei sind. (Yvan Boeres)
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Verkäufe von Kameras an den
Endverbraucher – Menge –
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Verkäufe von Kameras an den
Endverbraucher – Wert –
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Eindeutiger können die Zahlen nicht sein. Mit 4,9 Millionen verkauften
Digitalkameras im letzten Jahr hat sich deren Absatz im Vergleich zu 2002
mehr als verdoppelt. Damit sichern sich die Digitalkameras von den
verkauften Stückzahlen her einen Anteil von 72 Prozent am deutschen
Gesamtkameramarkt und lassen die analogen Kameras (alle Formate wie APS,
Sofortbild, Kleinbild etc. gemeinsam) weit hinter sich. Von denen wurden
2003 nämlich nur 1,93 Millionen Stück verkauft, was einem Marktanteil von 28
Prozent entspricht. Es wurden also 2003 über 2,5 mal so viele Digitalkameras
verkauft wie analoge Kameras. 2002 sah das noch ein bisschen anders aus: Der
Trend zur Digitalfotografie war zwar auch schon erkennbar bzw. der Markt
stand schon auf der Kippe, aber der Marktanteil der analoge Kameras war
damals noch mit 54 Prozent dem für Digitalkameras (mit 46 Prozent)
überlegen.
Rein vom Wert her haben die Digitalkameras schon kurz nach der
Jahrtausendwende das Siegertreppchen bestiegen. Im Jahre 2000 überstieg der
Wert der verkauften Digitalkameras bereits den der Kleinbild-Kameras
(Sucher- und Spiegelreflexkameras). 2001 konnten dann sogar alle
Silberhalogenidkameras zusammen wertmäßig nicht mehr mit den Digitalkameras
mithalten. 2002 lag dann das Verhältnis bereits bei spektakulären 74 zu 26
Prozent (Digitalkameras vs. Silberhalogenidkameras). Die Zahlen für letztes
Jahr erübrigen jeglichen Kommentar: 87 zu 13 Prozent zugunsten der
Digitalkameras.
Und hier noch ein paar weitere interessante Zahlen:
- 2003 wurden annähernd 5,5 Millionen Wechselspeicherkarten in
Deutschland verkauft – mehr als eine Verdoppelung gegenüber 2002.
- Mit den beiden Medien Film und Speicherkarte dürften in Deutschland im
Jahr 2003 mehr als 6,5 Milliarden Aufnahmen gemacht worden sein.
- Im Jahr 2003 wurden rund eine Milliarde Fotoabzüge von digitalen Daten
erstellt – 150 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Hälfte davon ist als
Homeprints entstanden, die andere Hälfte stammt, ebenso wie 4,3 Milliarden
Farbpapierbilder, aus den Laborbetrieben in Deutschland sowie aus bei
Händlern installierten Minilabs.
- Pro Kopf der Bevölkerung wurden rund 67 Bilder zu Papier gebracht;
annähernd 90 Prozent davon über Großlabore und Minilabs.
Aus all diesen Zahlen wird klar, dass der Motor des Wachstums in der
Fotobranche zweifelsohne die Digitalfotografie ist. Der analogen Fotografie
blüht das gleiche Schicksal wie vor Jahren dem Super8-Filmformat beim
Erscheinen von Camcordern; diejenigen, die noch mit Film fotografieren,
werden bald nur noch eine Randgruppe darstellen.