Stagnation, nein danke!
Digitalkamera-Boom noch lange nicht verpufft
2005-03-17 Grundsatzdiskussionen zum Thema "Analog gegen Digital" gibt es nur noch zwischen den zwei "Glaubensgemeinschaften" in diversen Forenbeiträgen. Auch wenn man sich weiter darüber streiten kann, welches System das "Bessere" ist (sofern eine Kameratechnologie überhaupt der anderen überlegen sein muss), sind die Digitalkameras – rein marktwirtschaftlich gesehen – der eindeutige Gewinner. Das belegen die GfK/Prophoto-Zahlen für das Jahr 2004 wieder mal mehr als eindeutig. (Yvan Boeres)
Niederschmetternd ist das Ergebnis für die analogen Kameras, wenn man die Verkäufe vom Wert her betrachtet. Hier repräsentieren die Verkäufe von Analogkameras nur noch 6 Prozent, während der Löwenanteil von 94 Prozent an die Digitalkameras geht.
Interessant ist auch, wie der Preiskampf bei den digitalen Spiegelreflexkameras bzw. die DSLR-Hysterie die Verkäufe von Spiegelreflexkameras beeinflusst hat. Waren die analogen Spiegelreflexkameras 2003 noch mit einem Marktanteil von 83 Prozent gegenüber 17 Prozent für die digitalen Spiegelreflexkameras (kurz: DSLRs) übermäßig stark vertreten, haben es die DSLRs in nur einem Jahr fertig gebracht, das Mengenverhältnis auf 54 zu 46 Prozent (Analog vs. Digital) fast auszugleichen. Geht der Trend so weiter, besteht kaum Zweifel daran, dass schon nächstes Jahr eine "Marktführerschaft" der DSLRs eintreten wird. Rein vom Wert her sind die DSLRs jetzt schon die Gewinner. Hier liegt das Verhältnis bei 83 zu 17 Prozent zugunsten der digitalen Spiegelreflex-Fraktion.
Und hier noch ein paar weitere interessante Zahlen:
- 2004 wurden rund 9 Millionen Wechselspeicherkarten in Deutschland verkauft – mehr als 63 Prozent gegenüber 2003.
- Im vergangenen Jahr wurden rund 5,761 Milliarden Euro für Amateurphotoprodukte und ausgewählte Imaging-Produte ausgegeben. Die Verbraucherausgaben sind somit trotz der z. T. enormen Mehrverkäufe um nur 4 Prozent gestiegen.
- 2004 wurden mengenmäßig 33 Prozent mehr Fotodrucker verkauft als 2003; wertmäßig nur 12 Prozent.
- Die Anzahl der gefertigten Fotoabzüge ging hingegen noch einmal um 4 Prozent zurück. 2003 waren schon 3 Prozent weniger Farb-Papierbilder angefertigt worden als im Vorjahr.
- Der Markt für zusätzlich verkaufte Wechselobjektive ist 2004 gegenüber 2003 um 23 Prozent auf ein Volumen von annähernd 340.000 Stück gewachsen; der für Blitzgeräte um 23 Prozent auf rund 85.000 Stück.
Bei der Analyse all dieser Zahlen erkennt man zweierlei auf Anhieb: Ganz offensichtlich sind die Verkaufspreise der meisten Warengruppen gesunken, was den Käufern zugute kam und dem Handel eher Sorgen (wegen schmalerer Margen) einbrachte. Und die Zahlen zeigen andererseits auch auf einen Blick, dass die Digitalkameras und der ganze "Makrokosmos" (Speicherkarten, Drucker, sonstiges Zubehör) drum herum weiterhin den Amateurfotomarkt dominieren und dass es sich beim Comeback der Fotografie keinesfalls um eine kurzweilige Modeerscheinung handelt. Wir brauchen uns bei MediaNord also noch nicht nach einem neuen Betätigungsfeld umzusehen – digitalkamera.de liegt voll im Trend und berichtet weiter über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Digitalkameras