Das Ende der Lethargie

Dimâge 5 und Dimâge 7: Minoltas großes Erwachen

2001-02-13 Auf der Fotomesse PMA in Orlando zeigt Minolta mit der 3,34-Megapixel-Kamera Dimâge 5 und der 5-Megapixel-Kamera Dimâge 7, dass der einstige Vorreiter in Sachen Digitalkameratechnik auch noch ein Wörtchen mitzureden hat und bringt den "Großen", wie Canon, Fujifilm, Nikon und Olympus, das Fürchten bei.  (Yvan Boeres)

   Minolta Dimâge 7 [Foto: Minolta]
 

Die auf der PMA vorgestellten Prototypen der neuen Dimâge-Generation versprechen nämlich so einiges: Die Dimâge 5 und Dimâge 7 erinnern vom äußeren Aussehen und vom Konzept her ganz stark an die Fujifilm FinePix 4900 Zoom, schlagen diese Kamera aber in einigen Punkten. Angefangen zum Beispiel beim elektronischen Sucher. Minolta setzt ebenfalls auf LCD-Video-Sucher, hat aber den Kritiken hinsichtlich der geringen Auflösungen der derzeit erhältlichen Modelle (Fujifilm FinePix 4900 Zoom, Canon PowerShot Pro 90IS, Olympus C-2100 Ultra Zoom, Sony Mavica MVC-FD91/95/CD1000) Rechnung getragen und offeriert gleich die doppelte Auflösung (230.000 Bildpunkte). Hochauflösend genug also, um bereits die Schärfe beurteilen zu können. Zudem ist der Sucher selbst nach oben neigbar und kann – für noch mehr Präzision bei der Scharfeinstellung – in einem speziellen Monochrom-Modus betrieben werden. Richtungsweisend ist auch die Blitztechnik der beiden neuen Dimâge-Modelle: Beide Kameras besitzen den vom Minolta Kleinbild-Spiegelreflexsystem bekannten Zubehörschuh für Minolta-Systemblitzgeräte und sind sogar mit der drahtlosen TTL-Blitzsteuerung dieser Blitzgeräte kompatibel.

Der elektronische Videosucher lässt es bereits vermuten: Die Minolta Dimâge 5 und Dimâge 7 besitzen beide ein (und zwar ein- und dasselbe) festeingebaute Objektiv mit 7-fachen Zoomfaktor. Aus der Diagonale des 3,34-Megapixel-CCD-Bildwandlers ergibt sich bei der Dimâge 5 ein effektiver Brennweitenbereich von 35 bis 250 mm, während der flächenmäßig etwas größere 5-Megapixel-CCD-Sensor der Dimâge 7 das Objektiv in ein 28 bis 200 mm Zoom verwandelt. Bei der Dimâge 7 kommen also auch Weitwinkelfans auf ihre Kosten: Mit 28 mm sieht die Kamera bereits "breiter" als die Mehrzahl aller Digitalkameras, schraubt man aber bereits einen schwachen 0,7-fach-Konverter in das 49 mm-Filtergewinde der Kamera, stößt sie in den Superweitwinkelbereich (20 mm entspr. Kleinbild) vor – eine wahre Freude für Weitwinkel-Fanatiker! Interessant ist auch zu wissen, dass das Objektiv der Dimâge 5 und Dimâge 7 apochromatisch korrigiert ist – das spricht normalerweise für kompromisslose Qualität. Ansonsten verfügen die beiden neuen Dimâge-Modelle selbstverständlich über die gesamte Palette an Belichtungsprogrammen (Motivprogramme, Programmautomatik, Zeit- und Blendenautomatik, manuelle Belichtungssteuerung) und Weißabgleicheinstellungen, über einen Einschub für CompactFlash-Wechselspeicherkarten des Typ I und II (Microdrive kompatibel), ein leistungsfähiges Autofokus-System, einen Anschluss für einen elektrischen Kabelfernauslöser und noch vieles mehr.

Das klingt alles sehr vielversprechend, doch leider sind beide Kameras derzeit noch im Prototypen-Stadium. Die fertigen Produkte hofft Minolta im Mai auf den Markt bringen zu können. Bei den Preisen wird von rund 3.000 DM für die Dimâge 5 und von rund 4.500 DM für die Dimâge 7 gesprochen – kein Pappenstiel, aber angesichts der opulenten Ausstattung absolut konkurrenzfähig.

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