Bildbearbeitungs-Software

DxO Photolab 7 und FilmPack 7 vorgestellt

2023-09-27 Die Bildbearbeitungssoftware PhotoLab des französischen Software-Entwicklers und Optik-Profis DxO geht in die siebte Runde. Anstelle von neuen Höhen bei den Entrauschungstechnologien zu erklimmen, hat DxO sich in dieser Version um einige Quality of Life Verbesserungen gekümmert, die lang ersehnte LUT Unterstützung implementiert und lokale Änderungen mit einem bekannten Werkzeug erweitert. Auch im FilmPack 7 gibt es Neues. So steht neben einer Vielzahl von neuen Filmsimulationen auch eine Funktion zur Erstellung einer Helligkeitsmaske bereit. Zudem wurde die fotografische "Zeitmaschine" erweitert.  (Harm-Diercks Gronewold)

PhotoLab 7 ist, wie schon seine Vorgänger im Herzen, die digitale Interpretation einer Dunkelkammer und bietet einen kompletten Workflow, der darauf basiert, dass Fotos der Vision des Fotografen entsprechen und dennoch authentisch bleiben. Im Inneren geht PhotoLab 7 mit technisch hohem Anspruch an die Korrektur von optischen Fehlern. Dazu stehen der Software tausende von DxO erstellte Korrekturprofilen zur Verfügung, die von PhotoLab 7 automatisch heruntergeladen werden können, wenn sie benötigt werden. Die optische Korrektur arbeitet automatisch und verlangt keine komplizierte Bedienung, kann dennoch in ihrer Stärke angepasst werden.

Die gleiche Sorgfalt lässt PhotoLab 7 bei der Darstellung und Reproduktion von Farben walten. So steht in Version 7 erstmals die Möglichkeit zur Verfügung, Kameraprofile direkt in PhotoLab 7 zu erzeugen. Insgesamt sieben Farbkarten von Calibrate und Datacolor werden unterstützt. Die Anwendung ist dank grafischer Darstellung kinderleicht.

Darüber hinaus hat DxO es geschafft, dass PhotoLab 7 Look up Tables (LUT) importieren und nutzen kann. LUTs sind mehr oder weniger kleine Dateien, die anhand einer "Übersetzungstabelle" Farbwerte umwandeln und so für einen bestimmten Look im Bild sorgen. Für die Bildbearbeitung bedeutet das reproduzierbare und sehr präzise Ergebnisse. Wir haben zu den Themen LUT und Color Grading einen Fototipp geschrieben (siehe weiterführende Links). Neben der LUT-Import-Funktion sind 17 voreingestellte LUTs in PhotoLab 7 enthalten.

Die LUT-Funktion gesellt sich damit zu dem innovativen HSL-Rad für Farbanpassungen, dem erweiterten DxO Wide Gamut Farbraum sowie der Softproof-Funktion für die Simulation von Druckergebnissen auf dem Bildschirm. Während das HSL-Farbrad bislang nur als globale Anpassung verfügbar war, ist es jetzt auch in den lokalen Anpassungen verfügbar. Bei den lokalen Anpassungen hat sich auch etwas getan, diese sind nämlich von oberhalb des Vorschaufensters in die Palettenübersicht auf der rechten Seite umgezogen und haben einen eigenen Button bekommen, so dass man schnell zu den lokalen Änderungen wechseln kann.

Auch beim Schwarz-Weiß-Workflow hat sich eine kleine Sache geändert, die in der Praxis aber recht vorteilhaft ist. Die Umschaltung zwischen Farb- und Monochrom-Workflow wird jetzt über zwei eindeutig erkennbare Icons durchgeführt. Das ist sehr ergonomisch und einfach zu verstehen.

Selbstverständlich enthält auch PhotoLab 7 die Bilderdatenbank-Funktion, die extrem leistungsfähigen Entrauschungs-Tools PRIME, DeepPRIME und DeepPRIME xd, Kontrollpunkte, Wasserzeichenfunktion, Retusche-Werkzeuge sowie eine leistungsstarke und leicht anpassbare Stapelverarbeitungsfunktion.

Mit dem Erscheinen von PhotoLab 7 verabschiedet sich DxO von den zwei Editionen. Anstelle einer Essential- und Elite-Edition gibt es PhotoLab 7 nur noch in einer Edition. Diese kostet etwa 230 Euro. Besitzer von PhotoLab 5 und PhotoLab 6 können das Update für knapp 110 Euro erwerben.

Das DxO FilmPack 7 verspricht eine realistische Filmsimulation von analogem Farb- und Schwarzweiß-Filmmaterial, das anhand von Labor- und Praxisaufnahmen mit echtem Filmmaterial erstellt wurden. Neben dem analogen Filmmaterial bietet das FilmPack 7 auch digitale Stile von Nikon und Fujifilm. FilmPack 7 enthält fünf neue analoge Film-Renderings und 20 neue digitale Stile. Damit steigen die analogen Film-Renderings auf insgesamt 89 Stück. Bei den digitalen Stilen sind es insgesamt 82 Stück. Außerdem korrigiert das FilmPack 7 optische Fehler automatisch.

FilmPack 7 ist als Standalone-Version, als Plugin in Photoshop/Lightroom und natürlich nativ in PhotoLab 7 einsetzbar. Die Benutzeroberfläche der Standalone-Software wurde überarbeitet und mit einer Luminanzmasken-Funktion ausgestattet. Dabei wird der Helligkeitsumfang des Bildes in zehn Zonen unterteilt. Mit der Auswahl einer Zone wird eine Helligkeitsmaske erstellt, die sich mit einem Graukeil anpassen und mit einem Pinsel bearbeiten lässt. Der maskierte Bereich kann dann mit einer Vielzahl von Parametern bearbeitet werden. Theoretisch sind sogar mehr als zehn Masken möglich, wenn man den Bereich auf dem Graukeil nur fein genug differenzieren kann.

Außerdem hat DxO dem informativen und hilfreichen Time-Machine-Modus um die neu hinzugekommenen analogen Film-Renderings erweitert. Der Time-Machine-Modus ermöglicht es, eine Zeitleiste zu durchsuchen. Dabei werden Beispielbilder von bekannten Fotografen, ein erklärender Text sowie ein dazu passendes Film-Rendering präsentiert, das mit nur einem Klick auf das gerade geöffnete Foto angewendet werden kann.

Das DxO FilmPack 7 ist für etwa 140 Euro erhältlich. Besitzer von FilmPack 5 oder 6 können ein Update für 80 Euro erwerben. Sowohl für PhotoLab 7 als auch für FilmPack 7 bietet DxO eine Testversion für 30 Tage an, bei der die Programme in vollem Umfang genutzt werden können.

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