Bildbearbeitungs-Software

DxO präsentiert Filmpack 6 mit Fujifilm-Unterstützung

2021-10-20 Als "das Herz der Filmfotografie" bezeichnet DxO die vorgestellte sechste Generation der Filmsimulationsssoftware. Glücklicherweise ist der Weg zum Herz der Filmfotografie keine so dramatische Reise wie die, die Charlie Marlow in Joseph Conrads Roman "Herz der Finsternis" erleben musste. Vielmehr ist das Filmpack 6 funktionserweitert, verbessert, bietet eine neue "Zeitmaschine" und kann endlich Rohdaten von Fujifilm-Kameras mit X-Trans-Sensoren verarbeiten.  (Harm-Diercks Gronewold)

Seit 2014 mussten Freunde des DxO Filmpacks auf eine neue Version der Software warten. Selbst auf regelmäßige Presseanfragen gab es keine konkreten Antworten. Das Warten hat jetzt allerdings ein Ende und nach gut sieben Jahren Durststrecke kommt die sechste Generation des DxO Filmpacks zu den Bildbearbeitern.

Den größten Grund zur Freude haben Fujifilm-Fotografen, denn endlich ist die Kompatibilität zu X-Trans-Rohdatenaufnahmen da, auch wenn diese noch als "Beta" bezeichnet wird. DxO sprach vor anwesenden Journalisten davon, dass man es nur Beta nennt, weil man noch mehr aus dem Sensor herausholen möchte und weiter an den Verarbeitungs-Algorithmen gearbeitet wird. Man darf also gespannt sein.

Das Filmpack 6 ist, wie schon seine Vorgänger, eine Software, die sich mit der authentischen Simulation von analogem Filmmaterial beschäftigt. Dabei geht es DxO nicht darum, nur einen coolen Effekt möglichst einfach in ein Bild zu rendern, sondern vielmehr um eine korrekte Simulation von analogem Filmmaterial zu bieten, mit allem was dazugehört, wie zum Beispiel die Farbwiedergabe, der Kontrastumfang, die Gradation und natürlich das Filmkorn.

Insgesamt stehen in der Elite-Edition Simulationen von 38 Schwarzweiß-, 17 Farbnegativ- und erstmals 29 Farbpositiv-Filmen zur Verfügung. Darunter befinden sich nun auch sieben der Filmsimulationsmodi aus den Fujifilm-Kameras. Die Essential-Edition des Filmpacks muss mit insgesamt 46 verschiedenen Film-Simulationen auskommen. Welche Unterschiede die beiden angebotenen Editionen haben, können unsere Leser auf der DxO-Website erfahren (siehe weiterführende Links).

Das DxO Filmpack 6 ist aber alles andere als ein dogmatisches Werkzeug für eine wehmütige Reminiszenz der "guten alten" analogen Fotografie. So lassen sich beispielsweise Farben über eine HSL-Einstellung mit acht Kanälen anpassen, eigene Kombinationen aus Farbwiedergabe und Gradation erzeugen, Texturen und Rahmen sowie ein Lichteinfall hinzufügen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und wer sich um Reproduzierbarkeit Sorgen macht, der kann beruhigt auf die Vorgaben (Presets) schauen. Nicht nur, dass DxO Vorgaben liefert, es ist auch Möglich, eigene Kreationen als Vorgabe zu speichern.

Neben den kreativen Funktionen nimmt das Filmpack den Anwender mit auf eine Zeitreise durch die Fotografie. Mit Unterstützung des Vereins der Freunde des Französischen Museums für Fotografie in Bièvres, der von dem Fotografen Didier Pilon geleitet wird, werden spannende fotografische Details aus den 14 Epochen verraten, die die simulierten Filme umfassen. Neben aufschlussreichen Informationen finden sich auch passende Beispielbilder zur jeweiligen Filmsimulation, wie beispielsweise dem legendären "Zungenfoto" mit Albert Einstein. Auch wenn sich das wie ein Gimmick anhört, so kann es hilfreich sein, wenn man beispielsweise sein Foto auf eine bestimmte Epoche trimmen möchte.

Das DxO Filmpack 6 ist in den Editionen Elite und Essentials erhältlich. Während die Elite-Edition für knapp 140 Euro zu haben ist, kann die Essentials-Edition für 85 Euro erstanden werden. Bis zum 14. November 2021 sind beide Editionen für knapp 110 beziehungsweise 55 Euro erhältlich. Das Filmpack 6 kann als Standalone-Software oder als Integration in PhotoLab oder als Plug-in in Lightroom betrieben werden.

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