Bildbearbeitungssoftware

DxO stellt PhotoLab 3 mit Stichwortsuche und anderen Neuerungen vor

2019-10-23 Wie schon in den Vorgängerversionen basiert auch die dritte Version der Bildbearbeitungssoftware von DxO auf präziser Korrektur optischer Fehler, der flexiblen U-Point-Technologie und der wegweisenden Entrauschung des PRIME-Entrauschers. Doch DxO Labs ruht sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit aus, sondern bringen Neuerungen die es dem Bildbearbeiter noch leichter machen seine Bilder zu korrigieren, nach seinen Vorstellungen anzupassen und jetzt endlich auch mit Schlagworten zu versehen.  (Harm-Diercks Gronewold)

Doch bevor wir die Neuerungen der Software beleuchten rekapitulieren wir die drei Säulen der PhotoLab-Software etwas genauer. Dank eines eigenen Messlabors ist DxO Labs in der Lage verschiedenste Kamera-Objektivkombinationen durchzumessen. Die so gewonnen Daten werden dann in so genannte Korrekturprofile gespeichert. Mit Hilfe dieser Profile kann PhotoLab Bilder von optischen Fehlern wie beispielsweise Farbsäumen und Verzeichnungen befreien. Mit dem Launch von PhotoLab 3 stehen über 50.000 dieser Korrekturprofile zur Verfügung.

Die zweite Säule ist die von Nik-Software entwickelte U-Point-Technologie, die DxO Labs vor einigen Jahren Google abkaufte. Mit dieser Technologie kann der Bildbearbeiter mit wenigen Arbeitsschritten lokale Änderungen durchführen, die möglicherweise umfangreiche Maskierungen erfordert hätten. Die Technologie kann dabei für eine Vielzahl der Funktionen von PhotoLab eingesetzt werden. 

Die dritte Säule ist die Entrauschungstechnologie die das passende Acronym PRIME trägt. Die Probabilistic Raw Image Enhancement kurz PRIME-Technologie basiert auf der Idee, dass man dem Entrauschungsprozess so viel Rechenzeit wie möglich gibt. PRIME analysiert für jeden Pixel bis zu tausend Nachbarpixel. Damit kann PRIME deutlich besser feinere Strukturen von Flächen unterscheiden und Details werden nicht mehr so schnell "glattgebügelt". Seit 2013 sorgt die immer weiter verbesserte PRIME Entrauschung für entrauschte detailreiche Bilder im hohen ISO-Bereich.

Natürlich dürfen auch nicht die "Kleinen" Funktionen vergessen werden, die PhotoLab noch so mit sich bringt. Vorne dabei ist die Optimierung des lokalen Kontrasts durch die ClearView+ Funktion. Diese hilft beispielsweise dabei Dunst und Nebel aus einem Foto zu eliminieren. Auch die intelligente Belichtungsoptimierung Smart Lighting hilft dem Bildbearbeiter in seiner Arbeit. Mit Smart Lighting kann PhotoLab "zugelaufene" Tiefen aufhellen und "ausgebrannte" Lichter wiederherstellen.

Doch was gibt es Neues in PhotoLab 3? Ein Kritikpunkt an PhotoLab 2 und den Vorgängern war die sehr spartanische Reparaturfunktion, da sie bei komplexen Retuschen oft unzureichende Egebnisse geliefert hat. Jetzt kann der Bildbearbeiter die Funktionsweise anpassen. Zum einen steht die bekannte Reparatur-Funktion zur Verfügung und zum anderen kann ein Bereich geklont werden. Besonders interessant ist die Möglichkeit die Quelle und das Ziel nach der Retusche zu verschieben, um das beste Ergebnis zu erzielen. Darüber hinaus kann neben der Pinselgröße auch die Deckkraft und die Randschärfe festgelegt werden. 

PhotoLab 3 ist erstmals mit einer Maskenverwaltung ausgestattet die es dem Bildbearbeiter ermöglicht, volle Kontrolle über alle Arbeitschritte bei den lokalen Anpassungen zu behalten. Zudem wurde endlich die Option integriert, erstellte Masken umzukehren. Damit erspart man sich lästiges großflächiges Maskieren. Es muss nur noch das Objekt, das keine Änderungen erfahren soll, markiert werden (U-Point, Pinsel, Verlauf); dann kann im Ebenenmenü ein Button geklickt werden und schon ist die Maske umgekehrt. 

Besonders pfiffig stellt sich der neue Dialog zur Farbkorrektur über ein HSL-Farbrad dar. Das interaktive Werkzeug besitzt acht vordefinierte Farbbereiche und einen globale Voreinstellung. Wird ein Farbbereich ausgewählt, ist ein bestimmter Bereich im Farbrad mit vier Punkten markiert. Während die inneren Punkte den Farbbereich definieren, auf denen sich die Änderungen beziehen, sind die äußeren Punkte für die Spreizung des Farbbereichs zuständig. Sie sorgen also dafür, dass die Übergangsbereiche fein definiert werden können. Unter dem Farbrad sind dann die drei Detaileinstellungen für Sättigung, Luminanz und die Farbangleichung zu finden. Im äußeren Bereich findet sich das Werkzeug für die Farbverschiebung. Mit diesem kann der zuvor definierte Farbbereich geändert werden. 

Weitere Neuerungen betrifft die Fotothek, die erstmals in PhotoLab 1 implementiert wurde, und in der ersten Version nur wenige Suchoptionen mit sich brachte (siehe weiterführende Links). Mit PhotoLab 3 kommt die lang ersehnte Unterstützung von Schlagwörtern. Damit wird PhotoLab 3 in der Lage sein Schlagwörter auszulesen, die in den Metadaten der Bilder stecken. Zudem werden Schlagwörter die sich in XMP-Dateien befinden ebenfalls importiert. Der Bildbearbeiter kann zudem neue Schlagwörter hinzufügen, bestehende editieren und auch löschen. Natürlich kann auch nach den Schlagwörtern gesucht werden. 

Bildbearbeiter mit Windows-Plattformen müssen allerdings etwas Gedulden, da die Option Schlagwörter anzulegen, zu ändern und zu löschen zunächst nur für die Mac-Version von PhotoLab 3 verfügbar sein wird. Diese Funktionen werden mit einem kostenlosen Update vor Ende 2019 nachgereicht. Wann genau steht aber noch nicht fest.

Wie üblich, wird PhotoLab 3 als Essentials- und Elite-Version erhältlich sein. Die Versionen unterscheiden sich im Funktionsumfang voneinander. So muss der Essentials-Kunde beispielsweise auf den PRIME-Entrauscher verzichten (siehe weiterführende Links). Alle für PhotoLab 3 vorgestellten neuen Funktionen finden sich allerdings in beiden Editionen wieder. Während die Essentials-Edition für etwa 130 Euro zu haben ist, kostet die Elite-Edition etwa 200 Euro. Zur Einführung von PhotoLab 3 wurde der Preis bis zum 24. November 2019 auf etwa 100 beziehungsweise etwa 150 Euro reduziert.

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