Rochdaten "Vorverstärker"
DxO stellt PureRaw 2 u. a. mit Photoshop-Plugin-Funktion vor
2022-03-16 Vor knapp zwölf Monaten stellte das französische Software-Unternehmen DxO PureRaw vor und bezeichnete die Software als "Rohdaten-Vorverstärker". Jetzt geht PureRaw in die zweite Runde und bietet zwei neue Workflow-Optionen sowie jede Menge Optimierungen unter der Haube, die sich maßgeblich auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Apple M1 Prozessoren auswirken (Harm-Diercks Gronewold)
PureRaw 2 zeigt an, ob ein benötigtes Korrekturprofil heruntergeladen werden muss. [Foto: MediaNord]
Die Idee PureRaw zu entwickeln entsprang aus dem Wunsch, dass auch Photoshop und Lightroom Anwender die präzisen optischen Korrekturprofile und die sehr leistungsfähige Entrauschungsfunktionen PRIME und DeepPRIME gerne nutzen möchten, ohne sich dabei in eine gänzlich neue Software (DxO PhotoLab 5) einarbeiten zu müssen.
So wie schon PureRaw bietet auch PureRaw 2 alle Aspekte der DxO-Kernkompetenz. Neben den optischen Korrekturprofilen und der umfangreicher Rohdaten-Kompatibilität, die mit PureRaw 2 auch 26 Kameras mit X-Trans-Sensor unterstützt, findet sich auch die PRIME (Probabilistic Raw Image Enhancement) und DeepPRIME Entrauschungstechnologie. PRIME vergleicht einen Pixel des Bildes mit tausend Nachbarpixeln und bearbeitet ihn so, so dass Details erhalten bleiben und Artefakte vermieden werden (siehe weiterführende Links). DeepPRIME hingegen ist eine per Deep-Learning entwickelte Funktion, die die komplexe Rohdatenentwicklung anders angeht und so für spektakuläre Ergebnisse bei High-ISO und unterbelichteten Aufnahmen sorgt.
Eine weitere Funktion ist LensSharpness. Dabei handelt es sich um eine Funktion, die die Schärfe von Aufnahmen aufgrund von objektivabhängigen Parametern so anpasst, dass es nicht zu Schärfungsartefakten kommt. Der Clou dabei ist, dass das Bokeh einer Aufnahme nicht einfach platt mitgeschärft und somit unter Umständen zerstört wird. Vielmehr achtet die Funktion darauf, das Bokeh zu erhalten.
Auch in PureRaw 2 muss sich der Bildbearber nicht mit der Einstellung von Parametern herumärgern. Man klickt sich durch ein paar übersichtliche Menüs und am Ende entwickelt PureRaw 2 die Bilder als Stapel als DNGs oder JPEGs. Bei der Entwicklung als DNG behält der Bildbearbeiter alle Vorzüge der Rohdatenkonvertierung, mit Ausnahme der Entrauschung und optischen Korrektur.
Die Arbeitsoberfläche von DxO Pure Raw 2 ist ebenso übersichtlich wie die seines Vorgängers. [Foto: MediaNord]
Du den großen Neuerungen von PureRaw 2 gehört die Möglichkeit Bilder aus dem Kontextmenü heraus konvertieren zu können. [Foto: MediaNord]
Die Einstelloptionen von PureRaw 2 sind übersichtlich und leicht zu verstehen. [Foto: MediaNord]
Eine Fortschrittsleiste zeigt den aktuellen Verarbeitungsstatus. Moderne GPU und der Einsatz von Apples M1 Prozessoren beschleunigt diesen Prozess deutlich. [Foto: MediaNord]
Neu in PureRaw 2 ist die Möglichkeit die Entwicklung aus dem Windows-Explorer durchzuführen, Pure Raw 2 integriert sich nämlich in das Kontextmenü. So kann man gezielt Bilder Entwickeln ohne die Software zu starten. Die zweite große Neuerung ist die Integration von PureRaw 2 als Plugin in Lightroom Classic. Der Bildberabeiter muss seine Arbeitsumgebung also gar nicht mehr verlassen, um eine Rohdatenentwicklung mit PureRaw 2 durchzuführen.
Unter der Haupe von PureRaw 2 wurde ebenfalls gehörig gearbeitet. So ist DeepPRIME bis zu viermal schneller wenn Apples M1 Prozessoren im Einsatz kommen. Unter Windows ist die Geschwindigkeit 1,5-fach gesteigert beim Einsatz moderner Grafikprozessoren. Außerdem werden HIDPI-Displays unterstützt, was Windows-Benutzern zugute kommt.
DxO PureRaw 2 ist ab sofort für etwa 130 Euro für Apple Mac und Windows erhältlich. Auch ein Update von PureRaw steht für etwa 80 Euro zur Verfügung. Die Nutzung der über 70.000 Kamera-/Objektiv-Korrekturprofile ist im Kaufpreis der Software enthalten.