Jetzt mit richtiger 4K-Videofunktion

Einsteigermodell Fujifilm X-A7 mit extragroßem Touchscreen vorgestellt

2019-09-12 Mit der neuen X-A7 wird Fujifilms Einsteigerklasse deutlich attraktiver. Nicht nur optisch gibt sie sich moderner und schicker, sondern vor allem technisch: Verbesserungen gibt es beim Autofokus, den Anschlüssen, aber auch beim Bildsensor und vor allem der 4K-Videofunktion, die nicht nur endlich brauchbare 24 bis 30 Bilder pro Sekunde liefert, sondern mit 6K-Oversampling auch eine bessere Bildqualität. Herausragend ist zudem der 8,9 Zentimeter große, 1.000 cd/m² helle, schwenk- und drehbare Touchscreen mit hoher Auflösung. Dafür steigt allerdings auch der Preis im Vergleich zum Vorgängermodell.  (Benjamin Kirchheim)

Darf man die Fujifilm X-A7 eigentlich noch zur Einsteigerklasse zählen oder aufgrund der Ausstattung und des Bedieninterfaces doch schon eher der darüber liegenden Hobbyklasse? Wohl eher letzteres. So verfügt die spiegellose Systemkamera beispielsweise über zwei Bedienräder und ein Programmwählrad, einen Blitzschuh und einen kombinierten Stereo-Mikrofon- und Fernauslöseanschluss. Nur auf einen elektronischen Sucher muss der Käufer verzichten.

Dafür geizt die X-A7 nicht beim Bildschirm: Stolze 8,9 Zentimeter (3,5 Zoll) misst er in der Diagnonale und löst mit 2,76 Millionen Bildpunkten äußerst fein auf. Dank einer Leuchtkraft von 1.000 cd/m² dürfte er auch in hellstem Sonnenschein problemlos ablesbar bleiben. Zudem lässt sich der Bildschirm seitlich schwenken und um seine Achse drehen, sodass Aufnahmen aus allen möglichen Perspektiven (bodennah, über Kopf bis hin zu Selfies) keine Verrenkungen erfordern. Einziger Wermutstropfen ist das Bildseitenverhältnis von 16:9, wo doch der Sensor mit dem klassischen Foto-Seitenverhältnis von 3:2 daherkommt. Zwar lässt es sich ganz simpel umschalten, aber dabei gehen Auflösung und Weitwinkel verloren, denn es handelt sich um einen simplen Bildbeschnitt.

Bei 4K-Videoaufnahmen kommt einem der 16:9-Bildschirm freilich entgegen und man kann die gesamte Fläche nutzen. Endlich hält mit der X-A7 zudem eine ernstzunehmende 4K-Videofunktion Einzug in Fujifilms Einsteigerklasse. Die bisherigen 15 Bilder pro Sekunde waren schließlich nicht ernsthaft brauchbar. Die X-A7 zeichnet nun wahlweise mit 24, 25 oder 30 Bildern pro Sekunde 4K-Videos (3.840 x 2.160 Pixel) auf. Doch nicht nur die Bildrate ist gestiegen, denn die Systemkamera liest den Sensor auf voller Breite in 6K-Auflösung (6.032 x 3.392 Pixel) aus und rechnet die Videos auf 4K-Auflösung herunter. Dieses Oversamplng sorgt für noch schärfere Videos mit weniger Rauschen. Dank des Mikrofonanschlusses und Blitzschuhs lassen sich sogar problemlos große Stereomikrofone verwenden. Nur ein kleiner Haken besteht noch: Die Aufnahmedauer ist in 4K-Auflösung auf 15 Minuten pro Clip begrenzt. In Full-HD hingegen, das zudem mit maximal 60 Bildern pro Sekunde arbeitet, lassen sich 29 Minuten lange Videoclips erstellen.

Den Touchscreen bezieht Fujifilm zudem ins Bedienkonzept ein. Einsteiger sollen beispielsweise ohne Kenntnis der technisch-fotografischen Grundlagen die Hintergrundunschärfe einstellen können. Auch die Helligkeit, das Bildseitenverhältnis und die Filmsimulationsmodi, von denen die X-A7 elf Stück bietet, lassen sich ganz einfach per Touch einstellen. Überhaupt erkennt der Automatikmodus beispielsweise das Motiv und stellt die Kamera optimal darauf ein. Neu ist zudem ein Motivprogramm, mit dem sich besonders gut Leuchtspuren aufzeichnen lassen können. Dabei kann die Entstehung der Spuren live auf dem Bildschirm beobachtet werden, womit dieser Modus an die Live-Composite-Funktion von Olympus erinnert.

Beim Bildsensor der X-A7 handelt es sich um einen "gewöhnlichen" APS-C-Sensor mit 24 Megapixeln Auflösung und Bayer-Farbfiltermatrix. Gegenüber dem Vorgängermodell X-A5 soll er aber 8,5-mal so viele integrierte Phasen-Autofokus-Punkte für den Hybrid-AF bieten. Tatsächlich ansteuerbar sind davon aber "nur" 99 Punkte statt der bisher 77 bei der A5. Per Touch kann aber auch auf einen beliebigen Punkt im Motiv fokussiert werden. Auf Gesichter und Augen kann die X-A7 dank entsprechender Erkennung selbstverständlich ebenfalls fokussieren. Zudem kommen beim Sensor leitfähigere Kupferleitungen zum Einsatz, was die Bildqualität positiv beeinflusst; eine Blendenstufe besseres Rauschverhalten im Vergleich zum Vorgängermodell behauptet Fujifilm sogar. Die kürzeste Belichtungszeit liegt mechanisch bei 1/4.000 Sekunde ohne und 1/180 Sekunde mit Blitz, elektronisch (ohne Blitz) sind sogar bis zu 1/32.000 Sekunde kurze Belichtungszeiten möglich. Die Serienbildfunktion haut mit maximal sechs Bildern pro Sekunde hingegen niemanden vom Hocker.

Trotz der Funktionsvielfalt ist die Fujifilm X-A7 kompakt und leicht (320 Gramm). Mit Bluetooth und WLAN bietet sie zudem moderne Drahtlosverbindungen. So lässt sich das GPS eines Smartgeräts anzapfen, aber auch eine Bildübertragung oder Fernsteuerung ist möglich. Sogar per USB-Kabel lässt sich die X-A7 mit einem Smartphone oder Tablet verbinden, was die Übertragung von Bildern und Videos um den Faktor fünf bis acht beschleunigen soll. Im Oktober 2019 soll die Fujifilm im Set mit dem XC 15-45 mm F3.5-5.6 OIS PZ zu einem Preis von knapp 750 Euro wahlweise in den Farben Silber oder Dunkelsilber auf den Markt kommen.


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