Aus dem digitalkamera.de-Testlabor

Ergebnisse des Bildqualitäts-Labortests der Ricoh CX6

2011-11-27 Regelmäßig im Halbjahrestakt bringt Ricoh ein neues Modell der CX-Serie auf den Markt. Dabei sind die Unterschiede von Modell zu Modell oft nur marginal und eher ausstattungstechnischer Natur. Das jüngste Modell CX6 beispielsweise kommt mit dem selben Bildsensor und dem selben Objektiv wie schon die CX5. Neu ist hingegen der Hybrid-Autofokus und auch bei gleichbleibender Objektiv-Sensor-Kombination wird oft an den Bildaufbereitungsalgorithmen gefeilt. Grund Genug, die CX6 einem ausführlichen Bildqualitätstest im hauseigenen digitalkamera.de-Labor zu unterziehen.  (Benjamin Kirchheim)

Ricoh CX6 [Foto: Ricoh]Eine für den Labortest nicht unerhebliche Neuerung der CX6 ist die Möglichkeit, die Blende manuell vorzugeben. Dabei hat man als Fotograf allerdings nur die Wahl zwischen Offenblende und mehr als zwei Stufen abgeblendet, eine feinstufige Irisblende besitzt die CX6 also nicht. Immerhin bleibt so die gewählte Blende nicht mehr dem Zufall überlassen, denn sie hat wesentlichen Einfluss auf die Messungen. So zeigt sich abgeblendet ein sichtbarer Auflösungsverlust durch die Beugung, vor allem wenn man stärker zoomt. In Telestellung ist das bei F15,4 aber auch nicht verwunderlich. Die CX6 löst eher mäßig auf, zeigt aber vor allem einen deutlichen Randabfall der Auflösung und ist in Telestellung schwächer als im Weitwinkel. Das hat sogar schon bei einem Papierfoto in 30 x 20 Zentimeter Größe Auswirkungen, wo man in den Ecken bei allen Brennweiten eine leichte Unschärfe ausmachen kann, in Telestellung vor allem abgeblendet ist das Bild aber auch schon in der Mitte weicher. Am meisten störend aber die deutlichen Ricoh CX6 [Foto: Ricoh]chromatischen Aberrationen, die im Maximum sogar zwei bis vier Pixel umfassen und auf einem A4-Papierfoto ebenfalls deutlich sichtbar sind. Besser im Griff hat Ricoh die Randabdunklung, die praktisch nicht vorhanden ist. Auch die Verzeichnung ist mit Ausnahme der Telestellung, die sichtbar kissenförmig verzeichnet, gering.

Die CX6 fällt außerdem durch ein recht grobkörniges Rauschen auf, der mittelmäßige Signal-Rauschabstand trägt seinen teil dazu bei, Luminanz- und Farbrauschen an sich sind aber gut unterdrückt, so dass die Rauschpixel nicht so stark in Farbe und Helligkeit streuen. Die starke Rauschunterdrückung schönt die Messwerte für die Eingangsdynamik, die bis ISO 800 um elf Blendenstufen herum pendelt. Erkauft wird die starke Bildbearbeitung mit deutlich weichgezeichneten Details, die Texturschärfe ist selbst bei ISO 100 nicht gut und sinkt mit steigender Empfindlichkeit weiter ab. Sie entspricht bei ISO 100 dem niedrigen Niveau, auf das andere Kompaktkameras erst bei ISO 400 oder 800 abfallen. Vor allem der Weißabgleich arbeitet hingegen äußerst präzise, auch die Farbabweichungen bleiben im Rahmen und sind tendenziell etwas geringer als bei der Konkurrenz. Der Hybridautofokus mit externem Messsensor zwischen Blitz und Objektiv hingegen scheint ein großer Wurf zu sein. Die Kamera stellt stets in 0,2 Sekunden scharf, was kaum eine andere Kamera im Standard-Labortest schafft.

Ricoh CX6

Chromatische Aberration

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.


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