Fixstern

FixFoto: Digitalkamera-Shareware vom Feinsten

2002-04-26 Es gibt einen neuen Stern im unendlich weiten Software-Universum. Das Shareware-Programm FixFoto von Joachim Koopmann glänzt durch einen sehr interessanten, auf den Digitalfotografen zugeschnittenen, Funktionsumfang.  (Yvan Boeres)

   Logo FixFoto [Foto: FixFoto]
 
Einige Shareware-Produkte brauchen sich längst nicht mehr hinter kommerziellen Anwendungen großer Softwarehäuser zu verstecken. Dazu gehört mit Sicherheit auch das Programm FixFoto des deutschen Software-Entwicklers Joachim Koopmann, das speziell auf die Bedürfnisse vieler Digitalfotografen zugeschnitten ist. Bei der Erwähnung solcher Stichwörter wie Verzeichnungs-Korrektur, Hotpixel-Korrektur, Farbsaum-Reduktion, Kamera-Import, Stapelverarbeitung, Mehrbild-Druck oder erweiterte Unterstützung der EXIF-Bildinformationen müsste so manchem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Denn genau all das kann FixFoto.

Der erste Schritt beim Bearbeiten eines Bildes besteht meist darin, das Bild zu öffnen. Bereits hier bietet FixFoto zahlreiche Optionen an. So kann man – wie bei anderen Bildverarbeitungsprogrammen auch – Bilder über die TWAIN-Schnittstelle importieren, aber auch direkt von der Kamera. Für Olympus-Kameras mit serieller oder USB-Schnittstelle gibt es bereits Voreinstellungen; sonst werden Kameras unterstützt, die vom Treiber als virtuelles Laufwerk angemeldet werden (USB Mass Storage Class). Wer seine Bilder schon auf der Festplatte (oder sonst einem Datenträger) liegen hat, bekommt einen Verzeichnisbaum im Explorer-Stil angezeigt. Bei allen Varianten des Bildimports zeigt FixFoto Miniaturansichten (Thumbnails) aller in einem Verzeichnis befindlichen Bilder an; fährt man mit der Maus über die jeweilige Miniaturansicht, bekommt man die wichtigsten EXIF-Aufnahmedaten angezeigt. Sobald man das zu bearbeitende Bild per Doppel-Mausklick oder per Drag-and-Drop geöffnet hat, geht's ans Eingemachte. Allein schon die grundlegenden Bildverarbeitungsschritte (drehen/spiegeln, beschneiden) lassen zahlreiche Möglichkeiten zu. So kann man zum Beispiel das Bild auf ein bestimmtes Seitenverhältnis (4:3, 3:2 und 16:9 – sowohl im Hochformat als auch im Querformat) zuschneiden; der Laufrahmen wird dann automatisch dem gewählten Seitenverhältnis angepasst. Andere Basisfunktionen umfassen die Einstellung von Kontrast, Gamma, Farbsättigung und Farbbalance sowie unter anderem auch Scharf- bzw. Weichzeichnungsfilter und Retusche-Werkzeuge.

FixFoto Arbeitsoberfläche [Screenshot: MediaNord]
  
  
 
Doch bei den Spezialfunktionen wird es bei FixFoto erst recht interessant. Während die Rote-Augen-Korrektur noch nichts Außergewöhnliches darstellt, ist dies bei der Rauschunterdrückungs-Funktion schon eher der Fall und erst recht bei der Verzeichnungskorrektur-Funktion. Unter dem Menüpunkt "Kissenentzerrung" kann man sowohl kissenförmige als auch tonnenförmige Verzeichnungen korrigieren. Mit einem Schieberegler stellt man einfach die Richtung und die Stärke der Korrektur ein. Auf Wunsch geht es aber auch automatisch. FixFoto erlaubt es, ein Referenzblatt auszudrucken, das abfotografiert wird und aus dem sich Referenzpunkte errechnen lassen. Auf diese Weise kann man für eine bestimmte Kamera bzw. eine bestimme Objektivstellung ein Verzeichnungsprofil erstellen, so dass die Verzeichnungskorrektur beim nächsten Mal automatisch erfolgt. Auf die  gleiche Weise funktioniert die Hot Pixel-Korrekturfunktion. Auch hier wird eine Referenz gemessen, aus der danach die heißen Pixel ermittelt werden.

Neben Verzeichnungen und Pixelfehlern sind auch Farbsäume ein gängiger Bildfehler bei digitalen Fotos. Auch hier bietet FixFoto eine entsprechende Funktion an, die Farbsäume zumindest reduzieren kann. Zu den weiteren Spezialfunktionen gehören noch die perspektivische Korrektur, die Erstellung von Bildmosaiken aus vielen kleinen Einzelbildern, eine Vermessungs-Funktion sowie die Überlagerung des Bildes mit semi-transparenten Schriftzügen (z. B. einem Copyright oder einer bestimmten EXIF-Aufnahmeinformation). Im Gegensatz zum Programm Picture Window Pro (siehe unterstehender Link), das auch viele der oben genannten Funktionen beherrscht, ist FixFoto aber einfacher zu bedienen – nicht zuletzt wegen der ansehnlichen und weitgehend intuitiv zu bedienenden Oberfläche. Letztere lässt sich übrigens durch sogenannte "Skins" dem persönlichen Geschmack anpassen. Selbstverständlich setzt FixFoto auch eine gewisse Einarbeitungszeit voraus und einige Funktionen entdeckt man erst durch Erforschen des Programms, doch FixFoto lässt sich von jedem Digitalfotografen mit grundlegenden Fotokenntnissen bedienen.

Ohne größere Vorkenntnisse lassen sich auch die Druckfunktionen von FixFoto handhaben. Per Drag-and-Drop zieht man ein oder mehrere Bilder in das Druckvorschau-Fenster, wo man die Bilder auf die gewünschte Ausgabegröße bringen kann. Die Ausgabe kann sogar im Poster-Format erfolgen; hier druckt FixFoto von einem Bild mehrere Teilbilder aus, die danach zu einem Poster zusammengefügt werden können. FixFoto kann auch aus den EXIF-Aufnahmedaten die Uhrzeit und das Datum der Aufnahme sowie das Copyright-Vermerk des Urhebers (falls im EXIF-Dateiheader vorhanden) auslesen und diese Informationen mit auf das Bild drucken. Was die EXIF-Aufnahmedaten betrifft, ist es interessant zu wissen, dass diese bei FixFoto auch nach dem Bearbeiten bzw. Speichern der Bilder erhalten bleiben und auch zum Teil editiert werden können. All dies und noch einiges mehr kann FixFoto. Wem das immer noch nicht reicht, kann Photoshop-kompatible Plug-Ins in FixFoto einbinden. Das Beste dabei ist, dass man die geballte Funktionsvielfalt von FixFoto kostenlos ausprobieren kann. Mit der einzigen Einschränkung, dass das Speichern der Bilder erst nach dem Registrieren der Software möglich ist. Ist man danach von FixFoto überzeugt (was wohl für die meisten Anwender der Fall sein sollte), kann man das Programm, gegen Einsendung von 25 EUR an den Autor, registrieren. Damit erwirbt man das Recht, FixFoto nutzbringend zu verwenden und die Speicherungs-Funktion wird freigeschaltet. Die von uns getestete Version von FixFoto hatte die Versionsnummer 2.54 und lief auf unserem Windows 98-Redaktionscomputer einwandfrei. Gepackt "wiegt" FixFoto gerade mal zwei Megabyte; entpackt ist das Programm mit einem Speicherplatzbedarf von ca. 5,1 MByte auf der Festplatte immer noch ein kleines Platzwunder.

Anmerkung: Die Redaktion hat am 29.12.2003 eine Software-Besprechung von FixFoto veröffentlicht, die über die weiterführenden Links erreicht werden kann.

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