Photokina 2002
Fujifilm FinePix M603, Digitalkamera mit "Mäuse-Multiplex-Kino"
2002-09-26 Während man bei den meisten digitalen Fotokameras die eingebaute Videofunktion bestenfalls als "Mäuse-Provinzkino" bezeichnen kann, kann man bei der Videofunktion der auf der Photokina neu vorgestellten Fujifilm FinePix M603 eher von einem "Mäuse-Multiplex-Kino" reden. Denn in dieser Hinsicht bietet die FinePix M603 so ziemlich alles, womit ein solches Kino aufwartet. (Yvan Boeres)
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Da bei Videos schnell etliche Megabytes an Daten anfallen, nimmt die FinePix M603
die beiden Wechselspeicherkartentypen auf, die das größte "Raumangebot” bieten
bzw. in Zukunft bieten werden: Sie besitzt sowohl einen
CompactFlash-II-Steckplatz als auch einen Steckplatz für die neuen xD-Picture
Cards. Bei der FinePix M603 gilt dieselbe Einschränkung wie bei anderen Dual
Slot-Kameras von Fujifilm: Bei den CompactFlash-Karten bevorzugt die Kamera
Microdrive-Miniaturfestplatten; bei CF-Flashspeicherkarten kann es zu
Kompatibilitätsproblemen kommen. Die aufgenommen Daten wandern entweder über die
USB-Schnittstelle der Kamera oder über die optional erhältliche Docking-Station
(die über ein originelles Design verfügt und den Einsatz der FinePix M603 auch
als WebCam erlaubt) zum Computer. Die Videoschnitt- und Editiersoftware Image
Mixer liegt der FinePix M603 serienmäßig bei; optional ist die Software Image
Mixer DVD erhältlich, die die AVI-Videosequenzen der FinePix M603 in
MPEG-Dateien umwandelt und die Filme auf DVD-R-Discs brennt. So können die Filme
auf jedem handelsüblichen DVD-Player abgespielt werden.
Mit der großen "Leinwand" ist nichts anderes als der 2,5 Zoll große
LCD-Farbbildschirm mit 118.000 Bildpunkten der FinePix M603 gemeint.
Mitgeliefert wird eine Sonnenschutzblende, die man – wie den Sucher einer
Mittelformatkamera – aufklappt und die ständig an der Kamera montiert bleiben
kann. Der verhältnismäßig große Bildschirm nimmt über die Hälfte des
Kameragehäuses im Diktiergerät-Design ein. Wie ein Diktiergerät wird die FinePix M603
auch hochkant gehalten und bedient. Auslöser und Zoomwippe befinden sich an der
Kameraseite und erinnern an das Tastenfeld (Aufnahme, Vor-/Rückspulen, Stopp)
eines Diktiergerätes. Und so besitzt die FinePix auch eine Sprachnotiz-Funktion
für bis zu 30 Sekunden Ton pro Bild. Nichtsdestotrotz ist sie in erster Linie
weder ein Diktiergerät noch eine Videokamera, sondern eine digitale Fotokamera.
Der SuperCCD dritter Generation der FinePix M603 besitzt 3,1 Millionen Pixel und
liefert JPEG-Fotos in einer Größe von bis zu 2.832 x 2.128 Bildpunkten. Stellt
man die niedrige Auflösungsstufe von 1.280 x 960 Pixel ein, lässt sich – dank
der Pixel Data Coupling-Technologie und ausgeklügelter
Rauschunterdrückungsalgorithmen – die Kameraempfindlichkeit bis auf ISO 1.600
steigern; ohne dass das Bildrauschen zu sehr auffällt. Die FinePix M603 besitzt
ein optisches 2-fach-Zoom (entspr. 38-76 mm/F3,2-4 bei KB), einen eingebauten
Miniaturblitz (u. a. mit Rote Augen-Korrekturfunktion und
Langzeitsynchronisation), einen Autofokus mit Arbeitsbereich zwischen 60 cm und
unendlich (Makro ab 20 cm) sowie eine Matrix-Belichtungsmesszelle (64
Messfelder). Die Serienbildschaltung der FinePix M603 verfügt über drei
Betriebsmodi. Im "Top-4 Frame"-Serienbildmodus nimmt die Kamera bis zu vier
Bilder in Folge in Intervallen von nur 0,2 Sekunden auf. Wahlweise kann man aber
auch auf den "Final 4-Frame"-Modus zurückgreifen. Hier werden dann bei fünf
Bildern pro Sekunde die letzten vier Bilder vor dem Loslassen des Auslösers
aufgezeichnet. Setzt man schließlich die Auflösung auf 1.280 x 960 Bildpunkte
herunter, sind bis zu 40 Bilder in Folge bei 1,8 Bilder pro Sekunde möglich.
Die Fujifilm FinePix M603 kommt mit den üblichen Weißabgleichs-Einstellungen
(automatischer Weißabgleich oder Weißabgleichs-Voreinstellungen) und belichtet
automatisch. Eine Unterstützung von EXIF 2.2/Print ist auch vorhanden. Die
FinePix M603 ist neben der USB-Schnittstelle und dem Anschluss für die
Docking-Station mit einem umschaltbaren PAL/NTSC-Videoausgang ausgestattet und
wird entweder über ein Netzteil oder über den internen Lithiumionenakku mit
Strom versorgt. Zum Lieferumfang gehört unter anderem ein Akku des Typ NP-60
(1.035 mAh), der bei Bedarf gegen einen leistungsstärkeren NP-120-Akku (1.800 mAh)
ausgetauscht werden kann, sowie eine xD-Picture Card mit 16 MByte. Die FinePix M603
soll ab Ende Oktober oder Anfang November für rund 700 EUR im Handel erhältlich
sein. Bis dahin werden wir allemal das entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblatt erstellt und veröffentlicht haben (eine Kurzmeldung
wird darüber informieren).